Velbert. Drei Gegentore in einer Viertelstunde: Die SG Wattenscheid 09 hat bei der SSVg Velbert den letzten Test verloren, zeigte dabei Abwehrschwächen.

Die SG Wattenscheid 09 hat den Abschluss der Vorbereitung zumindest ergebnistechnisch verpatzt: Sechs Tage vor dem Regionalliga-Start bei Preußen Münster verlor die SGW mit 2:3 (1:0) bei Oberligist SSVg Velbert. Es war die dritte Niederlage im fünften Testspiel. Dabei setzte Trainer Britscho auf die gleichen zehn Feldspieler wie gegen Homberg, erneut mit Eduard Renke im Mittelfeldzentrum, als einzigem Neuzugang im Team. Diesmal stand auch Bruno Staudt im Tor – vom Personal her eine echte Generalprobe. Und die Aufgabe hatte es auch sportlich in sich.

Als stärksten Gegner der Vorbereitung hatte Britscho die Velberter im Vorfeld bezeichnet – mit Trainer Dimitrios Pappas (zuletzt bei den Frauen des VfL Bochum) gelten die Velberter als Aufstiegsfavorit in der Oberliga Niederrhein. Ein Klassenunterschied war auch zunächst nicht zu sehen, eher im Gegenteil.

SG Wattenscheid 09 anfangs mit Problemen - Yesilova trifft zur Führung

Die SG 09 bemühte sich um einen ruhigen Spielaufbau und viel Ballbesitz, Velbert rannte aggressiv an – anfangs hatte der Regionalligist dadurch große Probleme, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Ein Velberter Treffer wurde wegen Abseits aberkannt, ansonsten trafen die Blauen das Tor nicht oder scheiterten an Bruno Staudt.

Christian Britscho, Trainer der SG Wattenscheid 09, sah einen Erfolg gegen den VfB Homberg.
Christian Britscho, Trainer der SG Wattenscheid 09, sah einen Erfolg gegen den VfB Homberg. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Zur Pause führten aber die Wattenscheider, dank eines sauberen Konters und selten gesehener Effizienz: Sindermanns langen Diagonalball auf halblinks verarbeitete Casalino sauber und erwischte dann den perfekten Moment, um den einlaufenden Emre Yesilova steil zu schicken. Der hängte seinen Gegenspieler ab und blieb im Eins-gegen-eins cool: 1:0 für Wattenscheid (43.) mit der ersten richtig guten Chance.

SSVg Velbert dreht das Spiel mit Doppelschlag

Velbert jubelte noch vor der Pause über den Ausgleich, das Nachschusstor von Mehlich nach einem Freistoß ließ der Schiedsrichter aber wieder wegen Abseits nicht zählen, schickte die Teams unter dem Protest der Velberter in die Kabine.

Die Velberter drehten die Partie dann innerhalb von fünf Minuten nach dem Seitenwechsel. Wattenscheid kam zwar unverändert, aber auch unsortiert aus der Kabine. Erst spielten die Velberter Robin Hilger frei, der nur ins leere Tor einschieben musste. Zwei Minuten später verlor Torwart Staudt den Ball im Dribbling gegen Hilger, foulte beim Versuch, ihn wiederzuholen. Den fälligen Elfmeter verwandelte SSVg-Kapitän Robin Urban.

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Zehn Minuten später machte Velbert nach einem wunderschönen Angriff das dritte Tor: Auf eine unbedrängte Flanke folgte eine unbedrängte Kopfball-Ablage von Hilger, Minewitsch stand ganz frei und verwandelte per Volley-Abnahme in den Winkel. Die Wattenscheider Verteidiger schauten zu.

SG Wattenscheid wechselt nach einer Stunde durch

Trainer Christian Britscho hatte danach genug gesehen von seiner ersten Elf, wechselte bis auf Staudt und Umut Yildiz die komplette Mannschaft aus. Unter anderem bekam Mike Lewicki nach seinem Kurz-Comeback gegen Homberg diesmal eine halbe Stunde Spielzeit. Wattenscheid 09: Die Baustellen bis zum Start gegen MünsterUnter anderem bekam Mike Lewicki nach seinem Kurz-Comeback gegen Homberg diesmal eine halbe Stunde Spielzeit. Wattenscheid 09: Die Baustellen bis zum Start gegen Münster

Wattenscheid übernahm die Kontrolle, spielte die Schlussphase sogar in Überzahl, nachdem die SSVg aufgrund einer Verletzung nur noch zu zehn auf dem Feld stand - es standen keine Auswechselspieler mehr zur Verfügung. Dennis Lerche verpasste kurz vor Schluss per Kopf, auf 2:3 zu verkürzen. Umut Yildiz machte es kurz drauf besser, musste nach Cissés Querpass aber auch nur den Fuß hinhalten. Den Ausgleich schaffte 09 aber nicht mehr.

  • Tore: 0:1 Casalino (43.), 1:1 Hilger (47.), 2:1 Urban (49./FE), 3:1 Minewitsch (58.), 3:2 Yildiz (90.).
  • Wattenscheid (1.-60.): Staudt – P. Britscho, Schurig, Malcherek, Kaminski – Lucas, Sindermann, Renke – Yesilova, Casalino, Yildiz.
  • Wattenscheid (60.-90.): Staudt – Licina, Esser, Hinnenkamp, Sané – Jakubowski, Yanik, Lewicki – Yildiz, Lerche, Cissé.

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