Velbert/Wattenscheid. Drei Niederlagen in fünf Tests, der Kader noch nicht komplett. Trainer Britscho ist zufrieden, die Wattenscheider haben aber noch einiges zu tun.

Das Wichtigste vorweg: Auch im kommenden Jahr wird im Lohrheidestadion Stauder-Bier getrunken. Die SG Wattenscheid 09 verkündete am Samstag die Vertragsverlängerung mit der Essener Brauerei. Ausgeschenkt wird es dort wieder in zwei Wochen, wenn der Wuppertaler SV am zweiten Regionalliga-Spieltag zu Gast ist. Bereits am kommenden Samstag sind die Wattenscheider zu Gast bei Preußen Münster, die Generalprobe dafür haben die Wattenscheider verpatzt: 2:3 unterlagen sie am Sonntag Oberligist SSVg Velbert.

Dabei setzte Trainer Britscho auf die gleichen zehn Feldspieler wie zuletzt gegen Homberg, erneut mit Eduard Renke im Mittelfeldzentrum, als einzigem Neuzugang im Team. Diesmal stand auch Bruno Staudt im Tor – vom Personal her eine echte Generalprobe.

SG Wattenscheid 09: Die Aufsteiger sollen es richten

Denn eine Woche vor dem Saisonstart scheint klar: Die Aufsteiger sollen es richten. Wenn Britscho in Münster nicht für Überraschungen sorgt, stehen dort neun Spieler auf dem Feld, die auch vor sechs Wochen gegen Eintracht Rheine mitspielten – und als zehnter Etablierter Phil Britscho, der die Aufstiegsrunde verletzt verpasste.

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Darauf angesprochen wollte Britscho aber nicht die kurze Vorbereitung oder gar die Qualität der Neuen als Grund heranziehen: „Vielleicht hängt es auch einfach daran, dass wir vorher schon richtig gute Jungs hatten und es schwer ist, an diesen vorbeizukommen“, meinte Britscho nach der Partie in Velbert. Insbesondere die Offensiv-Neuzugänge haben es schwer, an Emre Yesilova oder Umut Yildiz vorbeizukommen. Auf anderen Positionen gibt es weniger Optionen.

Calvin Küper fällt kurzfristig aus – Yildiz spielt durch und trifft

Britscho hatte allerdings auch ein Lob für die Neuen übrig: Nach der 60. Minute, als er einmal komplett durchwechselte, standen vorwiegend neue Spieler auf dem Feld. Einen Unterschied habe er nicht gesehen, so der Trainer. Mehr als das 2:3-Anschlusstor durch Umut Yildiz, der einen Querpass von Ibrahim Cissé einschob, war da aber nicht mehr drin. Yildiz war der einzige Spieler neben Torwart Staudt, der durchspielte – Calvin Küper musste nach dem Aufwärmen aufgrund von Knöchelproblemen draußen bleiben.

Gemeinsam im Zentrum: Nico Lucas und Eduard Renke von der SG Wattenscheid 09.
Gemeinsam im Zentrum: Nico Lucas und Eduard Renke von der SG Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Das Spiel in Velbert gaben aber auch die aus der Hand, die von Beginn an auf dem Feld standen. Die elf, die es auch gegen Münster werden könnten. Als stärksten Gegner der Vorbereitung hatte Britscho die Velberter im Vorfeld bezeichnet. Und sie machten der SGW mit ihrem Pressing anfangs auch große Probleme.

Wattenscheid mit Problemen gegen Pressing

Wattenscheid hatte anfangs mit seinem spielerischen Ansatz streckenweise Probleme, die Mittellinie zu überqueren. Genau dafür hatten die 09er aber Velbert als Testspielgegner ausgewählt – genau so erwartet Britscho auch Münster in einer Woche. Da muss 09 sich steigern. Britscho: „Wir müssen resistenter gegen das Pressing werden und noch mehr Ruhe ausstrahlen. Im Moment passt schon so einiges, jedoch müssen wir noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen.“ Diese Schrauben habe Velbert aufgezeigt.

Yesilovas Führungstor kurz vor der Pause beantwortete die SSVg mit drei Treffern innerhalb einer Viertelstunde nach dem Wechsel. Zweimal hatten die Velberter reichlich Platz im Strafraum, einmal patzte Torwart Staudt, als er den Ball im Dribbling verlor.

Dann wechselte Britscho bis auf Staudt und Yildiz komplett, mehr als das Anschlusstor gelang aber nicht. Die dritte Niederlage im fünften Testspiel – sicher auch aufgrund schwerer Beine nach drei Einheiten und einem Spiel innerhalb von 48 Stunden.

Drei Spieler sollen noch bis zum Saisonstart verpflichtet werden

Britscho äußerte sich, den Ergebnissen zum Trotz, sehr positiv. Er sei mehr als zufrieden mit dem Stand. Dass die Mannschaft zum Auftakt nicht bei 100 Prozent sein werde, hatte er früh angekündigt. „Ich denke, wir sind bei 80 bis 90 Prozent, körperlich schon weiter. Was die taktischen Abläufe angeht, werden wir nächste Woche auch noch weiter sein, da wird eine neun vorne stehen.“

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Ungefähr auf dem gleichen Stand ist die Kaderplanung. Offizielle Bestätigungen über Unterschriften jenseits des Ausschanks lassen nämlich noch auf sich warten, drei Spieler will die SGW noch verpflichten. Darunter soll neben einem dritten Torwart und einen Mittelstürmer natürlich auch Kim Sané sein, der insgesamt vier Vorbereitungsspiele für 09 absolvierte und zeigte, dass er eine echte Verstärkung sein kann. Sollte der Comebacker in den nächsten Tagen nicht als Neuzugang vorgestellt werden, wäre das eine große Überraschung. Er wäre direkt ein Kandidat für die erste Elf.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Casalino (43.), 1:1 Hilger (47.), 2:1 Urban (49./FE), 3:1 Minewitsch (58.), 3:2 Yildiz (86.).

Wattenscheid (1.-60.): Staudt – P. Britscho, Schurig, Malcherek, Kaminski – Lucas, Sindermann, Renke – Yesilova, Casalino, Yildiz.

Wattenscheid (60.-90.): Staudt – Licina, Esser, Hinnenkamp, Sané – Jakubowski, Yanik, Lewicki – Yildiz, Lerche, Cissé.

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