Bochum. Zum Abschluss der Saison musste das Team von Concordia Wiemelhausen noch einmal zittern. Trotz eigener Niederlage gelang der Klassenerhalt.

Als Schiedsrichter Benno Verhaag die Begegnung zwischen Concordia Wiemelhausen und dem FC Brünninghausen um 16.47 Uhr abpfiff, herrschte an der Glücksburger Straße eine geradezu gespenstische Stille. In den 90 Minuten zuvor zeigten die Rot-Weißen einer tief im Abstiegskampf festsitzenden Mannschaft unwürdige Leistung und verloren völlig zurecht gegen den keinesfalls furios aufspielenden FC Brünninghausen verdient mit 1:3 (0:2).

Damit waren die Rot-Weißen auf Schützenhilfe aus Deuten angewiesen. Die Dorstener führten lange Zeit gegen den unmittelbaren Abstiegskonkurrenten der Wiemelhausener aus Hohenlimburg mit 3:0. In der Schlussphase kam Hohenlimburg jedoch auf 3:2 heran.

Noch zwei Tore in der Nachspielzeit und Wiemelhausen wäre abgestiegen. Vor allem Uwe Gottschling, Sportlicher Leiter in Wiemelhausen, war nervlich am Ende. Umso größer die Freude und Erlösung, als dann die Botschaft aus Deuten kam. Ende, Aus, 3:2 für Deuten, Klassenerhalt für Wiemelhausen perfekt.

Wiemelhausen ergibt sich ins Schicksal

Die Rot-Weißen spielen auch in der kommenden, dann siebten Saison in Folge in der Westfalenliga. Uwe Gottschling hatte Tränen in den Augen. „Das war die mit Abstand anstrengendste Saison, seit ich hier Sportlicher Leiter bin“, so Gottschling, der dieses Amt immerhin schon 17 Jahre ausübt.

Auch interessant

„Mutig zu sein“ hatte Wiemelhausens Coach Jens Grembowietz von seiner Mannschaft vor dem Anstoß gefordert. Doch davon war auf dem Spielfeld nichts zu sehen und zu spüren. Ohne jegliche Energie in den Zweikämpfen oder dem Mute der Verzweiflung im Offensivspiel ergab sich Wiemelhausen in das Schicksal.

Hakan Tüysüs legte Brünninghausen Angreifer das Leder nach 18 Minuten maßgerecht zum 1:0 auf. Sechs Minuten vor der Pause durfte der FCB nahezu ohne Gegenwehr auf 2:0 erhöhen. Gefährlich wurde es vor dem Dortmunder Tor nur dann, wenn Julian Dirks auf der rechten Außenbahn seinen Mut zusammen nahm mehrere gefährliche Hereingaben ins Sturmzentrum spielte.

Eine nervenaufreibende Saison endet glücklich

Am Spielgeschehen änderte sich auch nach der Pause nichts. Brünninghausen kam irgendwie wie selbstverständlich zum dritten Treffer, der Anschlusstreffer von Sebastian Michalsky zehn Minuten vor dem Ende bedeutete keinesfalls der Beginn eines Sturmlaufes. So dauerte es nach dem Schlusspfiff noch lange sechs Minuten, ehe Deuten das Happy End für Wiemelhausen an diesem Tag perfekt machte.

Auch interessant

„Ich bin jetzt 35 Jahre alt, fühle mich jetzt aber gerade als wenn ich schon 60 wäre“, war auch Jens Grembowietz nervlich lange überbeansprucht. Über die Leistung seines Teams nahm der Übungsleiter kein Blatt vor den Mund: „Unsere Leistung speziell in der 2. Halbzeit war alles, aber kein Abstiegskampf. Das habe ich der Mannschaft auch in deutlichen Worten noch einmal mitgeteilt.“

Am Ende überwog aber dann an der Glücksburger Straße die Freude über den Klassenerhalt. „Das ganze Jahr war unfassbar nervenaufreibend, eine hoch intensive Saison. Am Ende haben wir aber unsere Ziele erreicht, sind Pokalsieger geworden und spielen auch in der kommenden Saison in der Westfalenliga. Auch wenn es sich im Moment sicherlich noch nicht so anfühlt.“
Concordia Wiemelhausen: T. Schmidt – Dirks, C. Schmidt, Tüysüz, Kern – Michalsky, Aksu (90. Haarmann) – Franke (55. Wasserloos), Berberoglu (75. Cosgun), Amediek – Wolters (65. Fenu)
Tore: 0:1 (18.), 0:2 (39.), 0:3 (78.), 1:3 (80.)