Lotte/Ruhrgebiet. Die SF Lotte steigen ab, für die Oberliga-Teams sieht es trotzdem gut aus. Und auch für die Vizemeister der Westfalenliga gibt es Hoffnung.
Mit einem Gegentor nach 77 Sekunden fing der Freitagabend für die Sportfreunde Lotte an und er wurde nicht besser: Schon zur Pause stand es 0:3 im Regionalliga-Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen, das war auch der Endstand. Die Konsequenz: Das rettende Ufer ist für die Sportfreunde nicht mehr zu erreichen, der Abstieg in die Oberliga fix. Es geht hinunter in den westfälischen Amateurfußball – das hat Auswirkungen vor allem auf Auf- und Abstiege in der Oberliga Westfalen, Westfalenliga und Landesliga.
Oberliga Westfalen: Das bedeutet der Abstieg der Sportfreunde Lotte für den Abstiegskampf
- Bei keinem, einem oder zwei Regionalliga-Absteigern aus Westfalen steigen fünf Mannschaften aus der Oberliga Westfalen in die Westfalenliga ab
- Bei drei westfälischen Regionalliga-Absteigern steigen sechs Oberligisten ab
- Bei vier oder mehr westfälischen Regionalliga-Absteigern steigen sieben Oberligisten ab
Die gute Nachricht für die Mannschaften in der Oberliga Westfalen: Bis auf Lotte haben die westfälischen Teams gute Aussichten, in der Regionalliga West zu bleiben: Noch gefährdet sind Rot Weiss Ahlen, SV Lippstadt und die U23 des FC Schalke.
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Steigen drei westfälische Klubs aus der Regionalliga West ab, wird auch der 16. Platz (oder Platz sechs der Abstiegsrunde) zum Abstiegsplatz. Dann würden sechs von elf Teams in der Abstiegsrunde absteigen. Danach sieht es aktuell nicht aus: Neben Lotte stehen auch der VfB Homberg (Niederrhein) und der KFC Uerdingen (Niederrhein) bereits als Absteiger fest. Zwei Absteiger sind noch offen, wobei der FC Wegberg-Beeck (Mittelrhein) schon etwas zurückgefallen ist.
Mitten im Abstiegskampf steckt auch der TSV Alemannia Aachen (Mittelrhein). Mit dem SV Straelen, dem Bonner SC und der U23 von Borussia Mönchengladbach stecken auch noch drei weitere nicht-westfälische Teams mittendrin im Abstiegskampf.
Es sieht also gut aus für die Oberliga, dass Platz 16, auf dem aktuell der TuS Ennepetal steht, für den Klassenerhalt reicht – so gut, dass sogar die Vizemeister der Westfalenligen hoffen dürfen.
Aufstiegsregel Westfalenliga: Wann steigen die beiden Vizemeister auf?
- Die Meister der zwei Westfalenliga-Staffeln steigen direkt in die Oberliga auf
- Steigt keine westfälische Regionalliga-Mannschaft ab, steigen auch die Vizemeister direkt auf (nach dem Lotte-Abstieg ausgeschlossen)
- Steigt nur ein westfälischer Regionalligist ab, bestreiten die beiden Vizemeister ein Aufstiegsspiel, das Heimrecht wird gelost.
Die Meister der beiden Westfalenliga-Staffeln steigen direkt in die Oberliga Westfalen auf – und es müsste schon ein kleines Fußballwunder geschehen, wenn der in Staffel 2 nicht TuS Bövinghausen heißt. Das Team um Kevin Großkreutz hat ein sattes Punkte-Polster, die Aufstiegs-Entscheidung ist wohl eine Frage der Zeit.
In Staffel eins kämpfen der Delbrücker SC und der 1. FC Gievenbeck um den Titel, aber auch der Vizemeister darf hoffen, dass nach der Saison noch ein Oberliga-Platz frei ist. Die Aufstiegsregeln des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen legen fest, dass die Oberliga Westfalen kommende Saison aus 18 Mannschaften bestehen soll.
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Aktuell gibt es 21 Oberligisten – zwei steigen in die Regionalliga auf. Von den verbleibenden 19 Mannschaften steigen (siehe oben) voraussichtlich fünf ab. So bleiben 14 Oberligisten und vier freie Plätze, wobei einer davon an die SF Lotte geht. Dann wären drei Plätze für Aufsteiger, die beiden Vizemeister würden um den dritten Platz ein Aufstiegsspiel bestreiten - so lange es nicht doch Schalke, Lippstadt oder Ahlen noch erwischt.
Besonders in Staffel 2 ist das Rennen heiß: Die besten Chancen hat aktuell die DJK TuS Hordel, das kann sich aber mit jedem Spiel ändern – auch der FC Brünninghausen, der DSC Wanne-Eickel, der FC Iserlohn, YEG Hassel und der SV Sodingen dürfen sich, wenn auch teilweise sehr kleine, Hoffnungen machen.
Ausgeschlossen durch den Abstieg der Sportfreunde ist allerdings, dass gleich beide Vizemeister direkt aufsteigen – dazu hätten alle westfälischen Regionalligisten in der Liga bleiben müssen.
Landesliga & Bezirksliga: Keine Chance mehr für die Vizemeister
Durch den Abstieg der Sportfreunde Lotte hat sich auch die Hoffnung auf eine Aufstiegsrunde der Landesliga-Vizemeister erledigt – nur wenn gar keine westfälische Regionalliga-Mannschaft abgestiegen wäre, wäre ein zusätzlicher Westfalenliga-Platz freigeworden.
Dass es in den Bezirksligen keine Aufstiegs-Chance für die Vizemeister gibt, war schon vor der Saison klar – es gibt ja bereits 14 Mannschaften, die als Meister aufsteigen, nachdem der Verband als Folge der Corona-Pandemie die Staffelzahl erhöht hatte.