Bochum. Die VfL Sparkassen Stars Bochum stehen kurz vor dem Klassenerhalt in der 2. Liga ProA. Sie gewannen nach Verlängerung gegen die Kirchheim Knights.

Die VfL Sparkassen Stars Bochum lieben es derzeit scheinbar spannend und intensiv. Leicht können andere. Im Heimspiel gegen die Kirchheim Knights schafften sie es nach langem Rückstand in die Verlängerung. Danach aber hatten sie mit 89:81 gewonnen. Der Klassenerhalt in der ProA, in der ersten Saison der Stars in dieser Liga, ist so gut wie sicher. Wie schon in Hagen in der Vorwoche drehten sie das Spiel mit einem Schlussspurt, dem diesmal Kirchheim nichts mehr entgegenzusetzen hatte.

„Es war nicht unser bestes Spiel heute und man konnte sehen, dass wir einige Würfe haben liegen gelassen“, sagte Bochums Trainer Felix Banobre. „Aber das Team hat gekämpft. Dann kam der Moment, an dem wir antworten mussten und die Spieler haben geantwortet. Mein Respekt an die Spieler, die diese Phase sehr gut bewältigt haben.“

Das Ende des vierten Viertels müsse definitiv noch einmal analysiert werden, aber in der Overtime habe sein Team das Spiel kontrolliert. „Tony Hicks ist vorweggegangen und jeder Spieler hat seinen Anteil daran gehabt. Ich bin glücklich über diesen Sieg und jetzt sind wir weiter im Soll. Jetzt müssen wir uns schnellstmöglich erholen und uns auf Bremerhaven am Sonntag vorbereiten.“

Ein Blick ging während des Bochumer Spiels immer auch nach Karlsruhe. Dort spielten die Artland Dragons. Sie sind das Team, das die Bochumer noch abfangen und zurück in die ProB schicken könnte. Mit einem 86:85-Erfolg setzten die Dragons die Bochumer noch einmal unter etwas Druck. Die Bochumer Spieler bekamen davon aber zunächst nichts mit. Sie hatten dafür auch keinen Platz im Kopf. Dafür war das Spiel gegen Kirchheim zu fordernd.

Am vergangenen Wochenende hatten die Bochumer vor allem eins getankt: Selbstvertrauen. Im Spiel bei Phönix Hagen, einem Playoff-Kandidaten, hatten sie einen 20-Punkte-Rückstand aufgeholt, hatten das vierte Viertel mit 31:10 und damit dann auch das Spiel gewonnen. Es waren zwei wichtige Punkte.

Heimspiele als verlässliche Größe

Nun, mit zwei Heimspielen in Reihe wollten sie endgültig Ruhe in eine bis hierhin ziemlich hektische Saison bringen. Am Sonntag spielen sie in Bochum gegen die Eisbären Bremerhaven. Immer wieder waren sie in dieser Saison aus dem Rhythmus geraten, mussten Verletzungen und Corona-Ausfälle von verschiedensten Spielern auffangen. In einen längeren Lauf, der sie früh in komplett ruhiges Fahrwasser gebracht hätte, kamen sie nie.

Verlässliche Größe waren und sind die Heimspiele. Auch wenn die Bochumer auswärts, so wie jetzt in Hagen, für Überraschungen gut waren und sind. In eigener Halle spielen die Bochumer konstanter, verteidigen noch etwas intensiver, treffen signifikant mehr Würfe und auch Dreier. In ihrer eigenen Halle kennen sie sich halt am besten aus.

Dass es gegen Kirchheim ein knappes, ein erneut umkämpftes Spiel werden würde, war vorher abzusehen. Kirchheim lag, mit zwei Spielen weniger, vor diesem Spieltag nur einen Platz vor den Bochumern.

Bochum mit dem besseren Start ins Spiel

Die hatten den besseren Start ins Spiel. Für einige, wenige Minuten sah es so aus, als würden sie direkt an die fabelhaften letzten zehn Minuten aus dem Hagen-Spiel anknüpfen. Auch ohne Tony Hicks. Der Aufbauspieler hatte die Bochumer am Ende fast alleine auf seinen Schultern ins Ziel getragen.

Gegen Kirchheim kam er erst Mitte des ersten Viertels von der Bank. Am 7:0 für die Bochumer nach drei Minuten hatte er keinen Anteil. Auch nicht daran, dass die Kirchheimer nach dem schnellen Rückstand irgendwann ankamen im Spiel, besser trafen. Beim 18:18 zum Ende des ersten Viertels waren beide Teams wieder gleichauf.

Sie blieben es auch im zweiten Viertel. Auch wenn Kirchheim leichte Vorteile hatte, fast durchgängig vorne lag und das Viertel schließlich mit 19:18 gewann. Extrem einschränkend für die Bochumer allerdings war, dass Johannes Joos zu diesem Zeitpunkt bereits drei Fouls gesammelt hatte. Der großgewachsene Flügelspieler war bis hierhin mit neun Punkten hinter Dominik Green Bochums bester Werfer.

Tony Hicks ist lange Zeit kein Faktor

Kein Faktor war dagegen über lange Zeit Tony Hicks. Mit Ende des dritten Viertels hatte er noch nicht einen Punkt erzielt. Er hatte aber auch nur vier Würfe genommen. Die Punkte, die erst sonst regelmäßig macht, fehlten den Bochumern. Das machte sich im Ergebnis bemerkbar. Zu Beginn des vierten Viertels lagen die Bochumer mit 51:61 zurück.

In Hagen hatten sie mit Start des letzten Durchgangs fast sekündlich zugelegt, hatten sich schließlich in einen Rausch geworfen und verteidigt. Das klappte gegen Kirchheim zunächst nicht. Kirchheim hatte zumeist die richtige Antwort, bekam die Halle ruhig und hielt die Bochumer immer wieder bei den zehn Punkten Abstand.

Spät legten die Bochumer wieder los. Als Lars Kamp mit einem Dreier auf 67:70 verkürzte, schien ein Sieg für die Bochumer wieder möglich. Als Dominik Green wenig später auf 72:70 stellte, war der Sieg greifbar – und dann ging es doch in die Verlängerung. In der aber lieferte Hicks wieder traf einen Dreier, dazu einen extrem schwierigen Wurf. Für Spieler seiner Kategorie sind solche Situationen gemacht.

Hier sind die Bilder zum Spiel.

file7ka4t3gw9p21e8tln5ey
file7ka4t69i93by9cm1fbg
file7ka4t0sjo2o91jw5c2r
file7ka4t52wqli1gpnhcfbg
file7ka4t87vnmc1k1yz35ey
file7ka5ecqsi5fgfl9cd4s
file7ka4ta22mnnb51eyo3r
file7ka5e14dy881kyyaxh8f
file7ka5e2ddfmbkvkea49r
file7ka4tdra3w0fh5151h0
file7ka5e7n8c90oka131cc
file7ka4tbp83om8xz9e1cc
file7ka5dysyyn77jgcuo3r
file7ka5ejhg1zm1gy62g49r
file7ka5e5ythdx186u8xhmz
file7ka5eelx0kojdqy2d4s
file7ka5e9266s0d2gpj1um
file7ka5eg6be6u11lan3fsw
file7ka5e3uqemwwes54cfb
file7ka5eaxyyxs10m9bod4s
file7ka5pl9qn76bzjpgh8f
1/21

Bochum: Geske (6), Green (25), Kamp (7), Dietz (2), Hicks (13), Servera (7), Behr, Bungart, Kameric, Joos (19), Rohwer, Vinson (10)
Viertel: 18:18, 18:19, 15:21, 21:14
Overtime: 17:9