Wattenscheid. Pinto muss wegen einer Verletzung auf die Hallen-WM verzichten. Die holte sie sich ausgerechnet in Belgrad. Der Blick geht auf die Sommersaison.
Das war sie schon, die erste Saison von Tatjana Pinto für den TV Wattenscheid 01 – am Montagabend endete sie, früher als erhofft: Beim Belgrad Indoor Meeting lief Pinto zwar ins Finale, konnte dort aber aufgrund einer muskulären Verletzung nicht mehr antreten. Die Diagnose war gleichbedeutend mit dem Hallen-Saison- und damit Weltmeisterschafts-Aus für die Wattenscheider Top-Sprinterin.
TV-Manager Michael Huke erklärt: „Sie hat einen leichten Faserriss – das wird zu knapp bis zur WM.“ Damit bleiben mit Patrick Schneider (400 Meter) und Monika Zapalska (60m Hürden) zwei Wattenscheider Aktive im Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Hallen-WM, die vom 18. bis 20. März ebenfalls in Belgrad stattfinden wird. Mitte kommender Woche geht die Reise los.
Tatjana Pinto: Positives Fazit der ersten Hallen-Saison
Auch Pintos Name steht zwar noch auf der in dieser Woche offiziell bekanntgegebenen Nominierungsliste, auch die Teamkleidung hat sie bekommen. Starten wird sie aber nicht, stattdessen die Verletzung auskurieren und sich dann auf die Sommer-Saison vorbereiten.
Pintos erste Hallensaison im Trikot des TV 01 ließ für Manager Huke nur wenig zu wünschen übrig. Mit 7,16 Sekunden lief sie bei der Deutschen Meisterschaft in Leipzig zum Titel. „Eine Zehntel über ihrer Bestzeit, das rennt man ja auch nicht mal eben“, so Huke, „und das, obwohl sie ja mit einigen Tagen Trainingspause auch keine perfekte Vorbereitung auf die Hallensaison hatte.“
Umso größer sind die Hoffnungen für den Sommer. Auf die Heim-Europameisterschaft in München im Sommer habe sie „richtig Bock“, sagte Pinto kürzlich im WAZ-Interview. Und: „Bei der Weltmeisterschaft will ich auf jeden Fall auch richtig angreifen und mein volles Potenzial entfalten. Ich will endlich zeigen, was alles in mir steckt.“ Das „Körperliche und Mentale“ würden bei ihr gerade erst richtig zusammenpassen.
Pinto äußert sich optimistisch für die Freiluft-Saison
Dafür muss sie aber ihre muskulären Beschwerden hinter sich lassen. Laut Huke hat Pinto bis vor zwei Jahren überhaupt nie Muskelverletzungen gehabt. Seitdem aber mehrfach. Mit 29 Jahren gehört Pinto unter den Sprinterinnen nun nicht mehr zu den Jüngsten. Huke sagt: „Wir müssen schauen, dass sie das in den Griff kriegt. Nicht, dass es dafür eine andere Ursache gibt.“
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Da die Verletzung nicht allzu schwer ist, wird sich die Sommervorbereitung nicht groß verändern, sagt Huke. Möglicherweise könne Pinto etwas eher starten, da ja der späte Termin der Hallen-WM aus dem Kalender herausfällt.
Der Optimismus und der Tatendrang der Sprinterin scheint von der Verletzung ungebrochen. Auf ihrem Instagram-Kanal schreibt sie, sie habe in den vergangenen Wochen viel gelernt und viel erreicht. „Ich habe wirklich Spaß daran, was ich gerade tue.“ Die Weltmeisterschaften verpasse sie. Und die Tasche mit den Nationalmannschafts-Klamotten? „Ausgepackt wird im Sommer“, so Pinto. Ihre Ansage: „Wir sehen uns draußen.“
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