Bochum. Die Sparkassen Stars Bochum können an das Thema Klassenerhalt weiter keinen Haken machen. Gegen Nürnberg verloren sie nach einem intensiven Spiel.

Die VfL Sparkassen Stars Bochum benötigen noch einige Punkte, bis sie sicher sein können, auch in der nächsten Saison in der 2. Basketball Bundesliga ProA spielen zu dürfen. Der Schlüssel zum Klassenerhalt sind dabei die Heimspiele. Zuletzt hatten die Bochumer nach Verlängerung gegen gegen die Uni Baskets Paderborn verloren. Gegen die Nürnberg Falkons war es kaum weniger spannend. Erst ganz am Ende zeigten die Nürnberger, warum sie in der Tabelle über den Bochumern stehen, sie sich Hoffnungen auf die Playoffs und damit auf den Aufstieg machen. Bochum verlor nach einem intensiven Spiel mit 77:86.

Felix Banobre ist ein Trainer mit ganz viel Erfahrung. Er hat lange in Spanien auf hohem Niveau gearbeitet, macht das nun schon viele Jahre in Deutschland. Sein Co-Trainer bei den Sparkassen Stars Petar Topalski hat selber schon viel als Spieler und Co-Trainer mitbekommen beim Basketball. Er aber erzählt immer wieder, dass Banobre ihn regelmäßig mit Ideen, Taktiken, Ansprachen oder eben solchen Aktionen überrasche.

Das, was Banobre direkt dem Ende des dritten Viertels im Spiel gegen Nürnberg machte, hat Topalski auch noch nicht so oft gesehen. Banobre rannte auf das Feld, rief laut in Richtung seines Spielers Miki Servera. Der schien die falsche Entscheidung getroffen zu haben, die Bochumer hatten zumindest nicht mehr gezielt auf den Korb werfen können. Banobre machte seiner Unzufriedenheit mit dem Spiel, dem Spielverlauf, der Aktion von Servera auf ungewöhnliche Art und Weise Luft.

Ungewöhnlich viel Vorbereitungszeit

Ungewöhnlich war auch, wie viel Vorbereitungszeit Bochumer auf das Spiel gegen Nürnberg hatten. In der Regel tragen sie ihre Heimspiele am Samstagabend aus. In der ProA aber lief an diesem Wochenende ein Doppelspieltag, zumindest die meisten Teams hatten Spiele am Freitag und Sonntag.

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Die Bochumer konnten sich nur auf Nürnberg konzentrieren, sie hatten nur ein Spiel. Nürnberg dagegen hatte bereits am Freitag bei den Tigers in Tübingen gespielt. Nach einer Anreise von knapp zweieinhalb Stunden hatten sie mit 83:84 verloren.

Von Nürnberg nach Bochum ist es noch einmal zwei Stunden Fahrtzeit weiter. Gemeinhin benötigen Profisportler immer etwas, um die Fahrtzeit im Bus aus den Beinen, Armen und Köpfen zu bekommen.

Das Spiel bleibt trotz vieler Fehler eng

Beim Spiel in Bochum aber machten die Gastgeber lange Zeit den Eindruck, als säßen sie noch im Bus. Im ersten Viertel machten die Bochumer so viele Fehler, wie sie sie sonst nur über die gesamte Spielzeit verteilen. Gleich mehrfach kamen Pässe nicht an, verloren die Bochumer viel zu leicht Bälle aus den Händen. Sie kamen erst gar nicht dazu auf den Korb zu werfen.

Eine Erklärung dafür hatte Bochums Center Björn Rohwer nicht. „Wir haben lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Die Anwurfzeit und der Tag waren es aber nicht. Von der Zeit hat es sich gut angefühlt.“

Dass es zwei Minuten vor Ende des ersten Durchgangs nur 14:13 für die Nürnberger stand, war für die Bochumer schon ein eher glücklicher Umstand. Trainer Felix Banobre versuchte zunächst sein Team mit den üblichen Mitteln in die Spur zu bringen.

Trainer Felix Banobre versucht alles

Zunächst nahm er die vielen Fehler nach außen scheinbar gelassen hin. Dann schimpfte er, erst leise, dann immer lauter. Schließlich wechselte er viel und oft, nahm Auszeiten. In der Pause nach dem ersten Viertel wurde er richtig laut, es half weiter wenig. Nach weniger als zwei Minuten im zweiten Viertel musste er bereits wieder eine Auszeit nehmen, um die Nürnberger nicht zu weit wegziehen zu lassen. Auch das klappte nur bedingt.

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Mitte des zweiten Abschnitts führte Nürnberg mit elf Punkten. Banobre hatte da schon so ziemlich jede mögliche Kombination bei der Aufstellung ausprobiert. Spät im zweiten Viertel schienen die Bochumer angekommen und wach zu sein.

Punkt für Punkt, Aktion für Aktion arbeiteten sie sich an Nürnberg heran. Als Johannes Joos eine Minute vor Ende des zweiten Viertels den Ball auf Dominic Green passte und der von jenseits der Dreierlinie traf, führten die Bochumer beim 41:40 das erste Mal im Spiel. Nun nahm Nürnbergs Trainer die Auszeit.

Das Spiel blieb knapp, die Teams agierten auf Augenhöhe, auch weil Banobre die komplette Trainer-Klaviatur bediente. Fünf Minuten vor dem Ende war beim 71:71 endgültig alles wieder offen. Das schien es zumindest. Aber während den Bochumern in den nächsten vier Minuten noch zwei Punkte gelangen, legten die Nürnberger neun Punkte drauf.

Bochum: Geske (7), Green (17), Kamp (7), Dietz (4), Hicks (18), Servera (12), Behr, Kameric, Joos (5), Rohwer (7), Vinson
Viertel: 17:23, 29:19, 18:27, 13:17