Bochum. Die Sparkassen Stars Bochum mussten gegen die Uni Baskets Paderborn in die Verlängerung. Am Ende gab auch das Freiwurf-Verhältnis den Ausschlag.

Die VfL Sparkassen Stars Bochum boten ihren Zuschauern einmal mehr ein intensives, extrem unterhaltsames Heimspiel. Das Spiel gegen die Uni Baskets Paderborn ging in die Verlängerung. Erst danach musste sich das Team von Trainer Felix Banobre mit 102:106 geschlagen geben. Bemerkenswert allerdings, dass sie das Spiel überhaupt in die Zusatzzeit brachten. Das Verhältnis der Freiwürfe der beiden Teams lag eklatant auseinander.

Das musste dann auch Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert anmerken. „Wir haben 14 Freiwürfe, Paderborn hat 50 Freiwürfe. Das ist ein Unterschied, der schwer zu erklären ist. Beide Teams haben intensiv verteidigt. Aber die Paderborner durften deutlich häufiger als wir an die Freiwurflinie.“

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In einem so engen Spiel sorgen dann diese Würfe für die Entscheidung. Wobei die Bochumer am Ende natürlich auch deshalb die Paderborner häufiger an die Linie schickten, schicken mussten, um in der Verlängerung noch einmal eine Chance zu haben.

Es war in Summe ein weiteres bemerkenswertes Spiel, wie es die Bochumer Basketballer in dieser Saison schon häufiger und gerade in Heimspielen gezeigt haben. Sie haben in dieser Spielzeit auch auswärts mit nur sieben Spielern gewonnen. Sie haben zuletzt auch ohne zwei Stammspieler Siege gefeiert. Gegen Paderborn mussten sie jetzt wieder neu sortieren, weil Tony Hicks und Dominic Green zurückkehrten.

Die beiden Importspieler hatten zuletzt verletzt gefehlt, stehen in der Regel aber immer mindestens 25 Minuten auf dem Feld. Die Bochumer hatten diese Ausfälle relativ gut kompensieren können, hatten wichtige Punkte geholt. Andere Spieler hatten entsprechend mehr Spielzeit und die Verantwortung in Abwehr und Angriff bekommen.

Hicks meldet sich sofort zurück

Hicks meldete sich dann gleich zurück. Trainer Felix Banobre brachte ihn von Beginn an, Green saß zunächst auf der Bank. Hicks erzielte die ersten fünf Punkte für die Bochumer, die von Beginn an einen Rückstand hinterherliefen. Die Paderborner verteidigten intensiv, spielten fast immer Mann gegen Mann. Im Angriff verteilten sie ihre Punkte fast gleichmäßig auf fünf Spieler. Sie schienen wacher, etwas besser im Spiel zu sein, lagen lange in Führung, ohne sich deutlicher absetzen zu können.

Es dauerte bis eine Minute vor Ende des zweiten Viertels, bis die Bochumer wieder durch einen Dreier von Niklas Geske ausgleichen konnten. 34:34 hieß es da und kurz danach sorgte Terrel Vinson mit einem Dreier für die erste Führung, Johannes Joos legte einen weiteren Dreier nach: 40:36. Spät waren die Bochumer im Spiel angekommen, spät kamen sie dazu, ihre besten, ihre gewohnten Mittel einzusetzen: erfolgreiche Dreier.

Kamp überzeugt gegen seinen Heimatverein

Wobei das einem Bochumer Spieler schon bis dahin gut gelungen war: Lars Kamp. Der Bochumer, der bei den Paderborn Baskets mit dem Basketball angefangen und dort viele Jahre gespielt hatte, war nach den ersten beiden Vierteln mit zehn Punkten bester Bochumer Werfer. Zwei seiner vier Drei-Punkt-Versuche fanden das Ziel. Eine bessere Quote hatte nur sein Mitspieler Niklas Geske. Er versuchte zwei Dreier und traf beide.

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Das Problem der Bochumer aber war keineswegs eine schwache Trefferquote. Das Bochumer Problem hieß lange: Brad Thomas Greene. Ihn bekamen sie nicht in den Griff. Unspektakulär aber kontinuierlich sammelte der Paderborner Center seine Punkte, hielt sein Team auf Schlagdistanz.

Auch er konnte dann nicht verhindern, dass die Bochumer doch ein paar Punkte mehr zwischen sich und Paderborn legten. Acht Punkte Abstand waren es kurz vor Ende des dritten Viertels, am Ende waren es noch vier Punkte. Das sprach für ein weiterhin spannendes Spiel und enges viertes Viertel. Genau das wurde es.

Das Spiel sah früh nach Verlängerung aus

Weiter als bis vier Punkte konnten sich die Bochumer nicht absetzen, beim 70:70 fünf Minuten vor dem Ende war alles wieder auf Null gestellt und wenn das Spiel bis dahin schon intensiv war, so nahm es ab da noch einmal an Intensität zu. Leichte Punkte gab es fast keine mehr.

Fast zu erwarten, dass das Spiel nach regulärer Spielzeit nicht beendet sein würde. Fast zu erwarten ebenso, dass Hicks die beiden letzten Bochumer Punkte der regulären Spielzeit machte und auf 83:83 stellte. Es ging in die Overtime, die Verlängerung.

In der hatten die Paderborner die besseren Nerven und Hände. 90 Sekunden waren noch auf der Uhr, da lagen sie mit acht Punkten vorne. Die Bochumer versuchten alles, kamen zweimal wieder bis auf zwei punkte heran. Am Ende scheiterten sie an der zu großen Sicherheit mit der die Paderborner von der Freiwurflinie trafen. Sie brachten den Sieg ins Ziel. Den Deckel drauf machte der erst 18-jährige Peter Hemschemeier.

Sparkassen Stars: Winck, Geske (9), Green (25), Kamp (14), Dietz (2), Hicks (28), Servera (2), Behr, Kameric, (4) Joos (15), Rohwer, Vinson (3)

Viertel: 13:19, 27:20, 21:18, 22:26
Overtime: 19:23