Vechta. Bochums Basketballer geben in Vechta das Spiel aus der Hand. Aus der Englischen Woche gehen die Sparkassen Stars dennoch als Gewinner hervor.

Die Serie ist gerissen, die Aussichten aber unverändert gut für die VfL Sparkassen Stars Bochum: Nach vier Siegen in Folge unterlag der Aufsteiger in der 2. Basketball-Bundesliga ProA am Samstagabend 82:91 bei Rasta Vechta, der Vorsprung vor den Abstiegsplätzen bleibt aber relativ deutlich, da die Artland Dragons gleichzeitig verloren – Bochum ist auf Kurs Klassenerhalt und kann am kommenden Samstagabend an in der Rundsporthalle gegen die Uni Baskets Paderborn den nächsten großen Schritt dorthin machen. Den Schritt, für den in Vechta am Ende der englischen Woche vielleicht auch die Kraft fehlte.

„Wir hatten das Spiel 24 Minuten unter Kontrolle, aber danach sind unsere Wurfquoten dramatisch herunter- und die Ballverluste hochgegangen“, meinte Geschäftsführer Tobias Steinert. Ohne Dominic Green und Tony Hicks fehlen den Bochumern zwar vor allem die beiden wichtigsten Scorer, sondern eben auch zwei Spieler in der Rotation. In Quakenbrück und noch mehr am Mittwoch gegen Trier machte die Mannschaft das wett, wuchs über sich hinaus.

Sparkassen Stars Bochum: Topscorer Niklas Geske bekommt Foulprobleme

Drei Viertel lang sah es auch in Vechta so aus, als ob die Stars einen weiteren Sieg ohne die beiden US-Amerikaner holen könnten, insbesondere dank eines überragenden zweiten Viertels (32:15). Dadurch hatten die Bochumer schon mit mehr als zehn Punkten geführt, die Gastgeber kämpften sich aber auf 64:67 vorm letzten Abschnitt heran. In dem gaben die Sparkassen Stars das Spiel dann aus der Hand.

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Mit den ersten Punkten des vierten Viertels glich Vechta auf 67:67 aus, erstmals seit dem 27:27 – und mit dem nächsten Dreier stand es 70:67 für Rasta; die Bochumer kamen nicht mehr zurück. Niklas Geske, der an alter Wirkungsstätte stark die Fäden zog und mit 21 Punkten Topscorer des Abends war, geriet in Foulprobleme, ihm gelang im Schlussabschnitt kein Zähler mehr. Auch bei den Teamkollegen ging zu wenig zusammen.

Felix Banobre, Trainer der VfL Sparkassen Stars Bochum
Felix Banobre, Trainer der VfL Sparkassen Stars Bochum © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Treffer von Vechta wechselten sich mit Bochumer Fehlern ab. Bis zur Mitte des Viertels stand es 80:70, danach folgten hauptsächlich Freiwurfpunkte und die Vorentscheidung drei Minuten vor Schluss, als Geske den Ball eroberte, Lars Kamp anspielte, der den Dreier traf und für etwas Hoffnung sorgte. Die hatte sich im nächsten Augenblick erledigt, da Geske nach dem fünften Foul vom Feld musste.

Steinert ärgert sich über die Linie der Schiedsrichter

Spätestens das war ein Ausfall zu viel. Mit dem 91:82-Endstand gewann Vechta nicht nur die Punkte, sondern auch den direkten Vergleich nachdem der VfL das Hinspiel in der Rundsporthalle 70:67 gewonnen hatte. Zu wenig Rebounds, zu viele Fouls, zu viele Turnover sorgten für die erste Niederlage seit knapp vier Wochen.

Für Ärger sorgten bei Tobias Steinert die Schiedsrichter: „Vechta hat 40 Freiwürfe zugesprochen bekommen, wir 18 – das ist mehr als das Doppelte. Es wurden zwei unterschiedliche Linien angelegt, so einen krassen Unterschied kann es eigentlich nicht geben. Das ist fragwürdig, vor allem weil es schon das zweite Mal in dieser Saison ist, in Nürnberg war es genau so.“

Am Samstag kommen die Baskets Paderborn in die Rundsporthalle

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Trotzdem darf Bochum sich als Gewinner der Englischen Woche fühlen. Ohne Hicks und Green zwei von drei Spielen zu gewinnen war mehr als zu erhoffen war. Zumindest bei Green besteht Hoffnung, dass er gegen Paderborn wieder dabei ist. Und der Abstand auf die Abstiegsplätze blieb unverändert: Die Artland Dragons auf dem ersten Abstiegsplatz verloren gegen Bremerhaven zum siebten Mal in Folge, stehen sechs Siege hinter Bochum, dazu gehört dem VfL der direkte Vergleich. Artland hat allerdings noch vier Spiele mehr zu absolvieren.

„Platz elf sieht gut aus“, meint Steinert, „aber die Tabelle ist total verzerrt – wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen.“

So haben sie gespielt:

Viertel: 27:22, 15:32, 22:13, 27:15.

Vechta: Aminu (23 Punkte, 3 Dreier, 9 Rebounds), Young (19, 5 Assists), Nash (13), Agee (11), Washington (9), Ferner (8), Krause (4), Purifoy (4), Hundt, Washington jr., Grünloh (n.e.).

Bochum: Geske (21 Punkte, 8 Assists, 3 Dreier), Servera (17, 5 Rebounds), Joos (15), Kamp (6), Rohwer (6), Vinson (5), Kameric (5), Behr (4), Dietz (3), Böther (n.e.), Winck (n.e.).

Statistik: Zweierquote 55% - 58%, Dreierquote 45% - 41%, Rebounds 34 - 26, Turnover 20 - 21.

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