Dortmund. Der Top-Neuzugang des TV Wattenscheid ist noch nicht auf Top-Niveau. Es gibt aber Grund zum Optimismus für die Deutschen Meisterschaften.

Es war ein Ausrufezeichen im 60-Meter-Finale der Frauen beim PSD-Bank-Meeting in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle – 7,22 Sekunden, mit Abstand die schnellste Zeit einer deutschen Sprinterin in dieser Saison. Allerdings war es nicht wie vielleicht erhofft, Tatjana Pinto, die diese Zeit ablieferte, sondern Gina Lückenkemper. Die Neu-Wattenscheiderin blieb dagegen in Dortmund hinter den Erwartungen zurück.

Elf Hundertstel nach Lückenkemper lief Pinto über die Ziellinie, nach 7,33 Sekunden, verpasste damit die angepeilte Zeit unter 7,30 Sekunden, die auch die Qualifikation für die Hallen-WM in Belgrad bedeutet hätten. Pinto denkt eigentlich in anderen Sphären, ihre Bestzeit liegt bei 7,09 Sekunden. Aber hundertprozentig rund läuft es für sie noch nicht. Zu Beginn des Jahres musste sie einige Tage mit dem Training aussetzen, den Start beim Istaf in Berlin neulich mit muskulären Problemen absagen.

Tatjana Pinto muss sich am Start verbessern

Im Vorlauf in Dortmund, neben Paderborn einer ihrer Trainingsorte, lief sie in 7,36 Sekunden etwa gleich schnell wie bei ihrem Debüt in Karlsruhe, und auch wie Lückenkemper im Parallel-Vorlauf. Im Finale explodierte Lückenkemper, Pinto nicht. „Sie hat am Start direkt ein, zwei Meter verloren“, sagte Michael Huke, Manager des TV Wattenscheid 01.

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Am kommenden Sonntag startet Pinto beim Istaf in Düsseldorf und in zwei Wochen stehen schon die Deutschen Meisterschaften in Leipzig an, wo Pinto sich in jedem Fall eine Medaille ausrechnen kann – mit der 7,33-Sekunden-Zeit ist sie die aktuell viertschnellste Deutsche. „Abgesehen von Lückenkemper ist sie ja vorne dabei“, sagt Huke – zumal die Hallensaison ja längst nicht den Stellenwert hat wie die Wettkämpfe im Sommer.

Ehrgeizig ist Pinto natürlich trotzdem – jetzt gehe es darum, die „Puzzleteile“ zusammenzufügen, sagte sie dem Portal leichtathletik.de.

TV Wattenscheid 01: Hartenberg kämpft sich zurück

Auch darüber hinaus waren die Wattenscheider Ergebnisse in Dortmund durchwachsen: Sprinterin Johanna Bechthold startete im Vorlauf mit Gina Lückenkemper und konnte in Top-Konkurrenz keine Top-Zeit laufen (7,56 Sekunden). Philipp Trutenat schied über 60 Meter im Vorlauf aus (6,83 Sekunden).

Erster Start nach Verletzungspause: Lennart Hartenberg ist rechtzeitig kurz vor der Jugend-DM zurück.
Erster Start nach Verletzungspause: Lennart Hartenberg ist rechtzeitig kurz vor der Jugend-DM zurück. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Lennart Hartenberg kam eine Hundertstel später über die Ziellinie als Trutenat. Der 18-Jährige war noch im alten Jahr stark in die Saison gestartet (6,78 Sekunden), musste dann aber verletzt pausieren, jetzt erstmals wieder lief.

„Er hat noch große technische Probleme am Start“, sagt Michael Huke, der Hartenbergs Leistungsstand so einordnet: „Man darf nicht vergessen, dass er noch zur Jugend gehört. Bei der Deutschen Meisterschaft in einer Woche gehört er sicher zu den Favoriten“ – bis zu starken Zeiten bei den Erwachsenen ist es dagegen ein Stück.

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Laura Kaufmann hat ihr Ziel erreicht

Sophie Bleibtreu war in der starken 200-Meter-Konkurrenz chancenlos (25,60 Sekunden). Erfreulich war die Leistung von Laura Kaufmann, die die 800 Meter in 2:11,35 Minuten lief und ihr Saisonziel, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, erreicht hat.