Wattenscheid. Wattenscheid 09 hat ein Problem mit dem Toreschießen. Wer nutzt seine Chance? Es gibt einen Favoriten – und eine Geheimwaffe von der Bank.
Ein Test noch, dann geht es wieder um Punkte für die SG Wattenscheid 09 – am Sonntag um 15 Uhr steht die Partie beim TSV Meerbusch an. Nach zwei Niederlagen in den Testspielen beim TVD Velbert (1:3) und TuS Bövinghausen (0:3) geht es zwar auch ums gute Gefühl, vor allem aber um den Kampf um die Plätze. Das „Gerüst“ der ersten Elf aus Bövinghausen könne auch so in Siegen starten, erklärte Britscho. Es gibt aber offene Positionen, etwa in der Innenverteidigung, wo mit Frederik Wiebel, Marvin Schurig und dem überzeugenden Winter-Neuzugang Jeffrey Malcherek mindestens drei gute Spieler bereitstehen.
Noch interessanter ist es im Sturm. Da ist deutlich mehr Luft nach oben, schon seit den letzten Spielen vor dem Winter, als 09 gegen Vreden und Sprockhövel jeweils reichlich Chancen ausließ, um dann 1:1 und 1:4 zu spielen – liegengelassene Punkte.
„Da sind wir noch nicht weiter“, sagte Britscho nach der Niederlage in Bövinghausen, nannte ein Beispiel: „In einer Szene, in der Kaminski die Flanke von rechts reinbringt, ist es einfach ein Laufweg. Da laufen wir hinter dem Torwart rein statt davor. Sind wir vor dem Torwart, ist es ein sicheres Tor. Das sind die Kleinigkeiten. Da hilft kein Jammern, da müssen wir weiterarbeiten.“ Aber mit welchem Personal?
Wattenscheid 09: Die neuen Offensiven drängen sich noch nicht auf
Emre Yesilova bewies in Bövinghausen Zug zum Tor von der linken Seite, scheiterte aber am Keeper. Im Zentrum lauerte meist Agon Arifi, eigentlich kein echter Mittelstürmer. Rechts ackerte Julian Kaminski. Mit Umut Yildiz und Felix Casalino hat Britscho noch zwei andere gute Optionen. Casalino hat in den Tests in Horsthausen und Niederwenigern drei- und einmal getroffen.
Er führt auch die 09-interne Schützenliste mit sechs Treffern an, hat aber die fußballerischen Chancen und oft auch die Torchancen für mehr. Er dürfte der Favorit fürs Zentrum sein, da sich auch noch niemand von den Neuen aufdrängt.
Timon Schmitz war in Bövinghausen nicht dabei. Mike Osenberg wurde als linker Verteidiger eingewechselt. Eugene Ofosu-Ayeh hat nach seiner Verletzung noch Nachholbedarf. Aktuell eher eine interessante Option von der Bank ist Dennis Knabe, der in zehn Landesliga-Spielen sieben Tore gemacht hat.
Dennis Knabe trifft den Pfosten – seine Standards könne zur Waffe werden
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Knabe wurde in seinem ersten Probetraining bei der SG 09 direkt einmal von einem Mitspieler abgeräumt – der Kurzeinsatz reichte für einen Vertrag, er verpasste aber danach auch einige Einheiten. Allein seine eindrucksvolle körperliche Erscheinung im Vergleich zu den anderen eher kleinen, wendigen Angreifern und sein linker Fuß machen ihn aber zu einer Alternative. Und im besten Fall zur Standard-Geheimwaffe.
„Dennis schießt“, machte Britscho bei einem Freistoß in der Schlussphase in Bövinghausen von draußen klar – Knabe haute ihn an Pfosten. Auch das kann ja ein Mittel sein, wenn man sich aus dem Spiel heraus schwer tut.
In Meerbusch und in der nächsten Trainingswoche können alle noch Einsatz und Tore als Argumente sprechen lassen, bevor Christian Britscho entscheidet, wer im ersten Rückrundenspiel die Tore machen soll. Nach dem Spiel in Bövinghausen bekam der Coach dazu noch ein überraschendes Angebot. TuS-Stürmer Marko Onucka, der Britscho aus gemeinsamen Ahlener Zeiten kennt, kam zu seinem Ex-Trainer: „Wenn ihr mich für das Wochenende ausleihen wollt – in Siegen habe ich immer getroffen.“
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