Dortmund/Wattenscheid. Gleich über mehrere Leistungen in Dortmund kann sich der TV Wattenscheid freuen. Am Dienstag geht es nach Erfurt – mit Christina Honsel.

Dass sie am Ende den Titel gewinnen würde, war für Julia Ritter wohl keine große Überraschung, aber die Kugelstoßerin vom TV Wattenscheid 01 zeigte sich in Dortmund am Wochenende unabhängig von der Konkurrenz in starker Form. Wichtiger als der Titel der Westfalenmeisterin war, dass sie in sechs Versuchen gleich dreimal weiter als 17.60 Meter stieß und ihre drei Wochen alte Bestleistung mit einem Stoß auf 17,76 Meter verbesserte.

„Mein bisheriges Vorbereitungsprogramm ist recht gut verlaufen, sodass ich mich in einer vielversprechenden Verfassung befinde“, hatte Ritter vor dem Wettkampf gesagt, das unterstrich sie dann, und meinte nachher: „Ich habe heute auch gemerkt, dass da noch mehr für mich drin ist.“ Nächste Zielmarke sind die 18 Meter, die Ritter in der Halle noch nie geknackt hat – ihre Bestleistung draußen liegt bei 18,35 Meter, die Norm für die Hallen-WM in Belgrad bei 18,30 Meter.

TV Wattenscheid: Erewa und Co. verzichten aufs Finale

Die Formkurve zeigt nach oben: Julia Ritter stellte mit 17,76 Meter ihre neue Hallen-Bestleistung auf, in der nationalen Jahres-Bestenliste liegt sie nun auf dem zweiten Platz.
Die Formkurve zeigt nach oben: Julia Ritter stellte mit 17,76 Meter ihre neue Hallen-Bestleistung auf, in der nationalen Jahres-Bestenliste liegt sie nun auf dem zweiten Platz. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Ritter holte am Wochenende einen von vier Westfalenmeistertiteln für den TV Wattenscheid 01, nicht nur sie war mit mehr als zwei Metern Vorsprung dabei eine Klasse für sich. Auch Hochspringer Gero Faust sprang ab 1,92 Meter gegen sich selbst, lieferte mit 2,00 Metern eine Bestleistung ab. Charlotte Haas gewann den Hochsprung der Frauen mit 1,78 Metern, schon mit dem Einstiegssprung über 1,52 Meter hatte sie Gold sicher. Den vierten Titel holte Laura Kaufmann über die 200 Meter der Frauen (25,88 sec.). Vereinskollegin und Vorlauf-Siegerin Sophie Bleibtreu (25,23 sec.) verzichtete aufs Finale.

Mindestens ein Titel hätte noch dazukommen können, über die 200 Meter der Männer, wo vier der fünf schnellsten Vorlaufzeiten von den Wattenscheidern Robin Erewa, Noel Fiener, Maximilian Heinrichs und Maximilian Superniok abgeliefert wurden.

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Besonders die 21,12 Sekunden von Robin Erewa, der vor einer Woche über die 60 Meter noch nicht gut unterwegs war, sind ein gutes Zeichen, nachdem er sich im vergangenen Jahr mit Knieproblemen herumschlug. „Für den Anfang bin ich damit zufrieden, aber da steckt auf jeden Fall noch mehr drin,“ so Erewa gegenüber dem Portal leichtathletik.de.

Starke Wattenscheider Präsenz beim Meeting in Erfurt am Dienstag

Das wird er zeigen wollen, wenn auch noch nicht am Dienstagabend – da geht Erewa zwar schon beim 9. Breuninger Hallenmeeting in Erfurt auf die Bahn, allerdings über die 60 Meter, ist dort gemeinsam mit Teamkollege Philipp Trutenat gemeldet, als zwei von mehreren Wattenscheidern. Ebenfalls am Start sind unter anderem Max Sluka (1500m), Laura Kaufmann (800m), Patrick Schneider (800m).

Gleich drei Wattenscheiderinnen gehen über die 60 Meter Hürden an den Start: Annika Michaelis, Talent Aaliyah Mbenda und Monika Zapalska, die sich vor einer Woche in Dortmund gut drauf zeigte. Zwölf Hundertstel fehlten Zapalska da nur zur WM-Norm (8,16 sec.), in Erfurt trifft sie mit Cindy Roleder auf eine der Konkurrentinnen um die WM-Startplätze.

Christina Honsel gibt ihr Comeback im Hochsprung

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Ebenfalls spannend wird der Auftritt von Christina Honsel, die gemeinsam mit Teamkollegin Viktoria Gottlieb im Hochsprung-Wettbewerb in die Saison einsteigt. Honsel hatte zuletzt aufgrund einer Fußverletzung die Olympischen Spiele verpasst.

Seit September ist die 24-Jährige aber schon wieder im Training. Sie hat sich unter anderem in der Türkei und Südafrika auf ihr Comeback vorbereitet und will nun an ihre starken Indoor-Auftritte in den vergangenen Jahren anknüpfen: Im Jahr 2019 schaffte Honsel mit einem 1,90-Meter-Sprung in der Halle ihren Durchbruch, in der vergangenen Hallensaison lieferte sie sogar die deutsche Jahresbestleistung ab.

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