Bochum. Die Fußballerinnen des VfL Bochum blicken auf eine starke Hinrunde. Dimitrios Pappas weiß aber auch, wo es im Team noch Steigerungsbedarf gibt.
Die Frauen des VfL Bochum können in der Regionalliga auf eine bislang erfolgreiche Hinrunde zurückblicken. Vor der abschließenden Hinrunden-Partie gegen Bayer Leverkusen II liegen die Bochumerinnen in Reichweite der Tabellenspitze. Trainer Dimitrios Pappas spricht im Interview über die Gründe für den Erfolg, aber auch darüber, wo er Steigerungsbedarf sieht.
Vor dem letzten Spiel der Hinrunde sind Sie neben der Reserve des 1. FC Köln die einzige Mannschaft, die in der laufenden Saison noch ungeschlagen ist. Woran machen Sie den bisherigen Erfolg der Hinrunde fest?
Dimitrios Pappas: In erster Linie ist es der Zusammenhalt in der Truppe, der für mich als Trainer sehr wertvoll ist. Die Mädels haben eine super Mentalität. Das zeigt sich unter anderem daran, wie sie die Dinge, die wir ihnen mitgeben, aufnehmen und wie bemüht sie sind, unsere Vorgaben schnellstmöglich umzusetzen. Dazu kommt natürlich, dass sie ohnehin auch selbst einiges an Qualität mitbringen.
Gab es in den letzten Monaten einen Schlüsselmoment, in dem Sie gemerkt haben, dass Ihr Team in Fahrt kommt?
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In der Nachbetrachtung kann ich sagen, dass es das 0:0 gegen Köln war. Auch wenn es seinerzeit nicht zum Sieg gereicht hat, waren wir gegen einen ebenbürtigen Gegner die bessere Mannschaft und hatten mehr Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Da haben wir gemerkt, dass die Art, wie wir stehen, wie wir attackieren und wie wir unser Offensivspiel aufziehen, funktioniert und so wirklich etwas gehen kann, was sich in den darauffolgenden Wochen auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat.
Ist die Mannschaft inzwischen auf ihrem Top-Niveau angekommen?
Für unsere Liga kann man sagen, dass wir phasenweise an unserem Top-Niveau gespielt haben. Man muss allerdings auch berücksichtigen, dass wir im Spiel auch immer wieder Phasen hatten und haben, in denen wir das nicht waren. Da wollen wir hinkommen, dass wir in den spielentscheidenden Momenten unser Top-Niveau zeigen und nicht nur dann, wenn wir ohnehin komfortabel führen. Anfangs sind wir mit unseren Chancen zu leichtfertig umgegangen, was sich in den letzten Wochen aber schon deutlich verbessert hat. Als ausbaufähig sehe ich aber auf jeden Fall unsere Standardsituationen, sowohl in der Verwertung als auch in der Verteidigung.
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Drei der vier Remis Ihrer Mannschaft resultieren aus Spielen gegen Top-Teams der Liga. Sehen Sie darin den größten Steigerungsbedarf, sich auch gegen die Schwergewichte der Liga für gute Leistungen zu belohnen?
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Ja, auf jeden Fall. Dann müssen wir vielleicht auch mal diese eine Chance nutzen, um das Tor zu machen, wobei da auch immer ein Stück weit das nötige Spielglück dazugehört. Aber das müssen wir versuchen uns zu erarbeiten. Da kommt es ganz entscheidend darauf an, auch die unangenehmen Läufe in die Box zu machen. Es heißt nicht umsonst, dass man sich die Punkte im Sechzehner verdient.
Zuletzt war der Kader, vor allem in der Offensive, dünn besetzt. Sehen Sie sich im Winter nach Verstärkungen um?
Es sind auf jeden Fall Verstärkungen geplant, auch wenn sich die Suche aktuell mühsam gestaltet. Wir haben insgesamt vier Abgänge, die sich alle auf die Torwartposition oder die Offensive beziehen, und die wollen wir ersetzen. Da wir aktuell keine Ersatztorhüterin haben, schauen wir uns hier besonders um. Wichtig zu betonen ist mir, dass ich einzig und allein nach Leistung aufstelle. Jede hat die gleiche Chance, zu spielen, sofern sie die Leistung bringt. Da ist es auch egal, aus welcher Liga eine Spielerin kommt. Wenn sie den nötigen Einsatz zeigt, wird sie dafür auch belohnt werden.