Bochum. In Hannover und Hamburg starten die Bochumerinnen in die Saison. Wohin es geht, kann Trainer Lerner nur schwer abschätzen. Er freut sich aber.
Los geht’s – aber wohin, das wissen Trainer Frank Lerner und die Wasserballerinnen des SV Blau-Weiß Bochum noch nicht so wirklich vor ihrem ersten Bundesliga-Spieltag der Saison. Rein geographisch ist immerhin klar: Am Samstag (15 Uhr) sind die Bochumerinnen zu Gast bei Waspo 98 Hannover, dann geht es am Sonntag (11 Uhr) zum ETV Hamburg. Was das Nord-Wochenende sportlich bringt, ist aber kaum abzusehen. Sicher ist, dass die Wasserball-Szene aber ganz interessiert hinschauen wird, wenn der SV Blau-Weiß erstmals in dieser Saison ins Wasser steigt.
Denn einerseits wurden einige Spiele wegen der Corona-Pandemie abgesagt (in Chemnitz/Sachsen mussten Schwimmbäder schließen), vor allem aber präsentieren die Bochumer zwei mehr als interessante und bestens bekannte Neuzugänge: Stephanie Motte und Katrin Dierolf spielen wieder fürs Lerner-Team. Motte ist ehemalige (Lerner: „zigfache“) Nationalspielerin, Lerner hat sie jetzt fürs Bundesliga-Team zurückgewonnen. „Die Jüngeren profitieren sehr von ihr“, so der Trainer – und das gilt genau so und vielleicht noch mehr für Katrin Dierolf.
Bochumer Neuzugang: „Sie ist eine Wasserball-Legende“
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„Sie ist eigentlich eine Wasserball-Legende, sie personifiziert Wasserball in Bochum“, schwärmt Lerner über die ehemalige Nationalmannschafts-Kapitänin und Teilnehmerin an Welt- und Europameisterschaften. Beleg dafür ist, dass in ihrer Heimatstadt Esslingen ein Jugendturnier benannt ist.
„Kädda“ sei aber trotzdem fit wie immer, habe „nichts verlernt“ und richtig „gallig“, freut sich Lerner auf die Neuzugänge. Neben den beiden routinierten „Neuen“ macht sich dazu Talent Mila Schulz (Jahrgang 2006) mit auf den Weg nach Norddeutschland, wird ihre ersten Einsätze in der Bundesliga absolvieren.
„Mit ihr gleiche ich den Altersschnitt wieder aus“, sagt Lerner lachend, der sich aber ganz ernsthaft darüber freut, mit Dierolf und Motte zwei „Top-Spielerinnen“ dazubekommen zu haben. Einige Abgänge gab es zwar auch, die sollten im Vergleich zu den Zugängen aber qualitativ nicht so sehr ins Gewicht fallen, so dass die Bochumer der Saison eigentlich sehr optimistisch entgegen sehen könnten, zumal sie ja auch amtierender Bundesliga-Dritter sind und auf eine starke Nationalmannschafts-Achse aus Torfrau Felicitas Guse, Antonia Merkel und Jana Stüwe zählen können.
Erstes Heimspiel folgt am nächsten Freitag
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Wohin also geht es sportlich? Da kommt dann nämlich das große Aber: Zwischen Corona-Pandemie und einem rappelvollen Nationalmannschafts-Kalender war eigentlich keine Zeit für eine normale Bundesliga-Vorbereitung, so dass Lerner sich nicht festlegen möchte. Natürlich sei das Ziel, den dritten Platz mindestens zu verteidigen, wenn nicht sogar zu verbessern. „Aber aufgrund der Vorbereitung und dieser ganzen Ungewissheit wissen wir nicht, wo wir stehen. Nach dem Wochenende sind wir schlauer.“
Und dann geht es Schlag auf Schlag: Bereits am folgenden Freitag (10. Dezember) steht im Unibad Bochum der West-Schlager gegen Uerdingen an. Die Bochumer Heimspiele in dieser Saison werden allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.
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