Bochum. Für die Wasserball-Nationalspielerinnen des SV Blau-Weiß Bochum und Trainer Lerner endet die Turniersaison in Tschechien. Nun naht die Bundesliga

Kroatien, Israel und jetzt Tschechien: Es war ein Wasserball-Sommer im Zeichen der Nationalmannschafts-Lehrgänge und internationalen Turniere für die Spielerinnen des SV Blau-Weiß Bochum. Den Auftakt dazu machte Ende Juli ein großer DSV-Lehrgang im Bochumer Wiesentalbad. Der Höhepunkt steht in den kommenden Tagen bevor: Blau-Weiß Trainer Frank Lerner reist am Mittwoch mit Felicitas Guse und Antonia Merkel zum Nationenturnier nach Brünn in Tschechien. Die Drei treffen dort unter anderem auf Jana Stüwe und Emma Seitz, die mit dem deutschen Perspektivkader für die Olympischen Spiele 2028 bei einem Lehrgang in Budapest waren, von dort nach Tschechien reisen.

„Dass wir von den Ungarn eingeladen werden, zeigt, dass der deutsche Wasserball auf sich aufmerksam macht“, sagt Lerner im Rückblick auf die vergangenen Monate. „Die Ungarn spielen eigentlich in einer anderen Liga.“

Wasserball in Deutschland: Das Ziel ist Olympia 2028

Der Deutsche Schwimmverband blickt jetzt schon auf Olympia 2028 in Los Angeles, alle Maßnahmen sind auch auf dieses Ziel ausgerichtet. Die U17-Nationalmannschaft bereitete sich in Bochum zum Beispiel zusammen mit der A-Nationalmannschaft auf die EM in Kroatien vor zwei Monaten vor. Dort belegte das Team um die Bochumerin Isabel Hause Platz 9 von 18. Bei der U20-WM belegte Deutschland Platz 12 von 18, aus Bochum standen Kim Büchter und Jana Stüwe im Kader. Kein schlechtes Ergebnis, zumal der Auftaktsieg gegen die Slowakei aufhorchen ließ.

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Dieser Sieg, meint Lerner, war es wohl auch, der der deutschen Mannschaft die Einladung zum gemeinsamen Lehrgang in Budapest verschaffte. Für ihn und seine Spielerinnen Guse, Merkel, Seitz und Stüwe endet also ein erfolgreicher, aber gleichzeitig auch anstrengender Sommer. „Viele Mädchen sind auch in der Uni gefordert oder hatten Abistress“, weiß er den hohen Trainingseinsatz zu schätzen.

Insbesondere dass auch Emma Seitz, seine zweite Torfrau, in den „Genuss der Nationalmannschaft“ kommt, freut Lerner. Ein besonderes Lob hat er für Jana Stüwe: „Sie hat schon in der letzten Bundesliga-Saison super gespielt, sie hat einen reisigen Satz gemacht. Sie spielt als 18-Jährige als Center in der Startformation der U20-Nationalmannschaft. Daran werden wir noch viel Freude haben.“

Bundesliga-Vorbereitung wird massiv erschwert

Die Erfolge des Nationalteams sieht er natürlich positiv, als Vereinstrainer der Bochumer Bundesliga-Mannschaft sieht er natürlich auch die Kehrseite: „Es ist schön, dass mehrere Spielerinnen so starke Trainingsleistungen zeigen durften und dafür belohnt werden. Aber es ist bei einer Kadernominierung immer auch schade, wenn die ein oder andere durchs Raster fällt.“ Und eine geordnete Bundesliga-Vorbereitung war natürlich auch nicht möglich.

Die ersten Saisonspiele haben am vergangenen Wochenende stattgefunden, die Bochumer Spiele wurden allerdings auf Grund der Nationalmannschaft-Abstellungen verlegt. Der erste Doppelspieltag findet für Blau-Weiß am 4./5. Dezember in Hannover statt, eine Woche später steht das erste Heimspiel an. Zwei weitere Spieltage folgen im Januar, der Rest der Saison findet im März statt.

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Darauf richtet Lerner den Fokus, sobald der Nationalmannschaft-Trip abgeschlossen ist: „Durch die Aufhebung der Corona-Maßnahmen haben einige Spielerinnen im Sommer auch mal etwas anderes machen wollen als Sport, dazu kamen die Nationalmannschaft-Lehrgänge. Aber in der nächsten Woche habe ich zum ersten Mal seit dem Sommer wieder die ganze Mannschaft zusammen.“