Bochum. Beim Heimsieg gegen Ennepetal zeigt sich: Die SG 09 kann auch nach einer Führung gewinnen. Und: Christian Britscho kann auch mal rotieren.

In der Oberliga Westfalen hat die SG Wattenscheid 09 vorerst wieder die Tabellenführung übernommen. Der ehemalige Bundesligist gewann das Freitagsspiel gegen den TuS Ennepetal mit 1:0 (1:0) und hat nun jeweils zwei Punkte Vorsprung auf die Verfolger Paderborn II und Kaan-Marienborn. Beide Mannschaften haben an diesem Wochenende anspruchsvolle Auswärts-Aufgaben vor der Brust.

In der umkämpften, spielerisch aber weniger prickelnden Begegnung reichte Wattenscheid ein Kontertor von Umut Yildiz kurz vor der Pause.

Auch interessant

Vier Änderungen hatte Wattenscheids Trainer Christian Britscho in der Startaufstellung im Vergleich zu der beim 2:1-Auswärtssieg in Clarholz vorgenommen. Der gelbrot-gesperrte Nico Lucas fehlte im Flutlichtspiel, Fabian Samland, Agon Arifi und Felix Casalino saßen zunächst auf der Bank. Für sie spielten Marvin Schurig, Burak Yerli, Tom Sindermann und Routinier Sebastian Kleine, der als einzige Sturmspitze auflief.

SG Wattenscheid 09 in ungewohnter Führung

Seine erste Chance kam jedoch etwas zu früh - jedenfalls schien der hochgewachsene Angreifer überrascht davon, dass der Ball plötzlich vor seinem Fuß lag und er nur noch hätte einschieben müssen (5.). Auf der anderen Seite vereitelte zunächst Sindermann eine Chance gegen den einschussbereiten Deniz Yasar (14.), kurz darauf rettete Torhüter Tolunay Isik seine Mannschaft im Eins-gegen-Eins mit Nils Nettersheim vor dem Rückstand (15.).

Kampf um jeden Ball: Tim Kaminski (li.) von der SG Wattenscheid gegen Ennepetal.
Kampf um jeden Ball: Tim Kaminski (li.) von der SG Wattenscheid gegen Ennepetal. © Foto Funke Services | Klaus Pollkläsener

Für die Britscho-Elf versuchte es Tim Kaminski optimistisch aus der Distanz, verfehlte das Tor aber knapp (18.). TuS-Verteidiger Maik Bollmann traf von der Strafraumgrenze den Pfosten (23.).

In der Folge zeigte sich, warum SGW-Trainer Britscho den Gast als eine der unangenehmsten Mannschaften der Liga bezeichnet hatte. Ennepetal ließ sich nicht aus der Reserve locken, blieb dabei jedoch latent gefährlich. Und so führte ein Missgeschick zur Wattenscheider Führung. Torhüter Isik hatte den Ball ganz schnell gemacht und Umut Yildiz auf die Reise geschickt. Dessen Gegenspieler rutschte weg und machte so die Bahn für den Außenangreifer frei. Yildiz, der in Clarholz zwei klare Möglichkeiten vergeben hatte, ließ doch noch seine Torjäger-Qualität aufblitzen und erzielte das 1:0 (42.).

Wattenscheid lässt fast nichts zu

Auch interessant

Nun war die Mannschaft des früheren Wattenscheiders Alexander Thamm gefragt - und die SGW gab den unangenehmen Spielverderber. In der ungewohnten Situation des Gejagten wussten die Gastgeber jedoch zu überzeugen. Schließlich war es erst die dritte Oberliga-Partie, in der die Britscho-Elf in der laufenden Saison in Führung gegangen war. Beinahe aber ging es doch noch schief: In der 82. Minute tauchte Ibrahim Lahchaychi frei vor Torhüter Isik auf, zielte aber neben das Tor.

„Das Spiel war nicht immer von technischen Feinheiten geprägt. Aber jeder, der hier war, hat gesehen, dass da zwei Mannschaften waren, die sich gegenseitig nichts geschenkt haben“, resümierte Wattenscheids Trainer Christian Britscho nach dem Sieg.

SG Wattenscheid - TuS Ennepetal 1:0 (1:0)

Tore: 1:0 Yildiz (42.)

SG Wattenscheid 09: Isik - Sindermann (87. Nakalyuzhnyy), Wiebel, Schurig, Britscho - Esser, Hönicke (69. Casalino) - Kaminski (64. Ngankam), Yerli (78. Arifi), Yildiz - Kleine

Schiedsrichter: Dennis Magne (Arnsberg)

Zuschauer: 956