Wattenscheid. Landesligist SW Wattenscheid 08 hat im Westfalenpokal für eine Überraschung gesorgt. Gegen Oberligist Hammer Spvg. gab es einen 2:1-Sieg.

Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Am Donnerstagabend war Partytime in Wattenscheid. In einem packenden Pokalfight setzte sich im Westfalenpokal sensationell der Landesligist SW Wattenscheid 08 mit 2:1 (2:0) gegen den Oberligisten Hammer Spvg. durch. Und dies durchaus verdient. Die anschließende Kabinenfete fiel laut und flüssig aus.

Wattenscheids Co-Trainer Arne Vetter, der den am Kreuzband operierten Cheftrainer Christian Möller erfolgreich an der Seitenlinie vertrat, hatte vorher seinen Matchplan offen gelegt. „Mutig nach vorne spielen und die äußeren Umstände auf dem kleinen Ascheplatz zum eigenen Vorteil nutzen.“

Und dieser Plan sollte zu 100 Prozent aufgehen. Noch ehe sich der Oberligist an die Rahmenbedingungen gewöhnt hatte, hieß es nach zehn Minuten bereits 2:0 für die Wattenscheider.

Kaplan und Dirsus stellen auf 2:0

Nach 300 Sekunden setzte Diyar Kaplan einen exakt getimten Freistoß über die Mauer in die kurze Ecke zur Führung in die Maschen. Fünf Minuten später brandete erneut Jubel an der Dickebank auf. Bastian Dirsus traf mit einem 25 Meter-Freistoß aus halblinker genau in den langen Torwinkel.

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„Ein überragendes Traumtor“, schwelgte Vetter in Superlativen. Dass damit bereits die Entscheidung gefallen war, ahnte noch niemand von den Zuschauern. Wattenscheid blieb in Durchgang eins die spielbestimmende Mannschaft und hätte mit dem Pausenpfiff auf 3:0 erhöhen müssen. Marc Pape scheiterte jedoch allein vor dem Tor am überragend reagierenden Hammer Schlussmann.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten änderte sich das Bild. Hamm passte die Spielweise den äußeren Umständen an, agierte nun vermehrt mit langen Bällen und erhöhte mehr und mehr den Druck. Die 08er wehrten sich aber bis zur 83. Minuten erfolgreich. Hamm kam zum 1:2-Anschlusstreffer.

Torhüter Langenfeld hält den Sieg fest

Der Sieg glitt den Wattenscheidern aber nicht mehr aus den Händen. In der Schlussphase bewahrte Torhüter Heiko Langenfeld seine Mannschaft vor dem möglichen Ausgleichstreffer. „Da hatten bei uns schon die Kräfte etwas nachgelassen. Aber das nötige Spielglück hatten wir uns zuvor hart erarbeitet“, lobte Vetter sein Team.

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Einen Wunschgegner für die 3. Pokalrunde hatte Vetter auch schon im Kopf. „Preußen Münster wäre mein absolutes Traumlos. Dann dürften wir wohl im Lohrheidestadion spielen.“

In der Mannschaft hoffen dagegen viele Spieler auf den TuS Bövinghausen mit Kevin Großkreutz und David Odonkor als Gegner. Für ein weiteres Fußballfest und eine erneute Kabinenfete sind die Wattenscheider auf jeden Fall bereit.

In der Landesliga geht es gegen Gerlingen

Am Sonntag wartet in der Landesliga ab 15 Uhr mit dem FSV Gerlingen bereits die nächste Aufgabe auf die Schwarz-Weißen. „Das wird mit Sicherheit ein ganz anderes Spiel. Ich hoffen, dass wir die Einstellung aus dem Pokalspiel mit nach Menden nehmen und unsere Qualitäten auf den Platz bringen können. Dann sollte auch dieses Spiel positiv für uns ausgehen“, sagt Vetter.

Bis auf Sean Falatik, der im Pokal aufgrund von Leistenbeschwerden vorzeitig ausgewechselt wurde, haben alle Wattenscheider die 90 intensiven Pokalminuten verletzungsfrei überstanden.
SW Wattenscheid 08: Langenfeld – J. Schroven, Grabienski, Falatik (73. Ballhout), Kaplan – Forbes, Dirsus – Yeboah (89. Herrmann), Tegtmeier, Barry (60. Assibey) – Pape (68. D. Schroven).
Tore: 1:0 (5.) Kaplan, 2:0 (10.) Dirsus, 2:1 (83.).