Bochum. Sie zeigten eine starke erste Halbzeit. Am Ende verloren die Sparkassen-Stars Bochum zum Saisonstart der 2. Basketball-Liga ProA 74:91 gegen Jena.

Die VfL Sparkassen-Stars Bochum haben zum Saisonstart einen großen, aber am Ende nicht belohnten Kampf abgeliefert. In seinem ersten Basketball-Spiel in der 2. Bundesliga Pro A in der Vereinsgeschichte verlor der Aufsteiger gegen den Aufstiegskandidaten Medipolis SC Jena in der stimmungsvollen Rundsporthalle letztlich verdient, aber zu hoch mit 74:91 (48:52).

„Ich bin stolz auf das Team“, sagte Headcoach Felix Banobre. „Wir haben alles versucht, am Ende hat es nicht gereicht.“

Spieler der Sparkassen-Stars heizen sich vorab ein

Sie heizten sich noch einmal mächtig selbst ein im Kabinengang, die Spieler der Sparkassen-Stars, bevor sie einzeln aufs Feld liefen. Gefeiert von ihren Fans. 750 durften dabei sein, rund 700 kamen, einige von ihnen verpassten den Anfang: Aufgrund der penibel kontrollierten 3-G-Nachweise beim Einlass war die Schlange vor dem Eingang kurz vor dem geplanten Beginn um 19 Uhr noch ziemlich lang.

„Die Stimmung war super. Es hat richtig Spaß gemacht, wieder vor Fans zu spielen“, sagte hinterher Kapitän Marius Behr. Auch Gäste-Coach Domenik Reinboth lobte die „tolle Stimmung“ – und einen „starken Aufsteiger“ aus Bochum.

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Viel Andrang: Partie beginnt mit zwölf Minuten Verspätung

Mit zwölf Minuten Verspätung begann für die Stars dann ihre Premiere in der 2. Bundesliga ProA, und knapp zwei Minuten später feierten sie den historischen ersten Korb. Lars Kamp erzielte die ersten beiden Punkte für die Bochumer in der neuen Klasse.

Kamp hatte seine Bänderverletzung doch rechtzeitig einigermaßen auskuriert, musste aber nach starkem Beginn noch häufiger als dem Coach lieb sein konnte auf der Bank Platz nehmen. Zudem fehlten in Niklas Geske und Miquel „Miki“ Servera, der Vater geworden ist, zwei Leistungsträger.

Lars Kamp gelingt auch der erste Dreier

Zusammen mit Center Kilian Dietz, mit Johannes Joos sowie den Neuzugängen Tony Hicks, der ein starkes Debüt ablieferte, und Dominic Green bildete Kamp die Starting Five. Und wenig später gelang erneut Kamp der nächste Treffer fürs Vereins-Geschichtsbuch: Erster Dreier in dieser Klasse für die Stars, das 5:4.

Die Partie war vor den Augen von OB Thomas Eiskirch gleich hart umkämpft. Der klare Favorit aus Jena, der den Aufstieg zum Ziel hat, war etwas zielsicherer. Aber Bochum, lautstark angefeuert vom Trommelwirbel der 30 Anhängerinnen und Anhänger der „Defans Bochum“, blieb dran.

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Neuzugang AJ Cheesman, der noch viel Luft nach oben haben dürfte, verkürzte auf 12:13. Jena zog auf 21:15 davon. Bochum antwortete mit Distanztreffern, mit drei Dreiern in Serie. 26:23 nach dem ersten Viertel. Stark. „Wir haben permanent Druck gemacht“, lobte Banobre.

Bochum geht mit knappem Rückstand in die Pause

Bochum baute die Führung sogar noch aus, auf 33:27 und 37:32. Dann ließ jedoch die Konzentration in der Defense nach, Jena holte viele Freiwürfe heraus, und aus dem Temperamentbündel Felix Banobre brach erstmals ein Vulkan aus.

„What’s it?“ fluchte er in einer Auszeit. Was ist das für ein Abwehrverhalten? „Wir haben in dieser Phase zu viele einfache Fehler gemacht“, sagte er hinterher, als stolzer Coach, recht entspannt. Jena führte zur Pause knapp mit 52:48.

Der dritte Durchgang, jetzt wieder mit Kamp auf dem Feld, begann denkbar schlecht für die Gastgeber. Jena erhöhte binnen 90 Sekunden auf 62:50, Riese Alberton zementierte die Sieger-Mentalität mit einem allmächtigen Dunk.

Green bringt die Sparkassen-Stars wieder auf drei Punkte heran

Doch die Stars berappelten sich. Der zuletzt verpflichtete Tony Hicks, Bochums Spieler des Abends mit 20 Punkten, brachte die Stars heran auf 55:62, ehe minutenlang kein Korb fallen wollte. Unter anderem vergab Center Björn Rohwer, mit Licht und Schatten unterwegs, gleich zwei Freiwürfe in Folge. Letztlich ging es nach einem kargen 9:12 im dritten Abschnitt mit einem 57:65 ins Schlussviertel.

Und Jenas Brauner setzte humorlos zwei Dreier in den Korb zum 71:60. Das ist schlicht: Qualität. War es das?

Noch nicht. Green, mit ordentlicher Premiere, und Joos, der noch Trainingsrückstand hat, sorgten für den Anschluss. Rohwer schnappte sich den Rebound. Green versenkte für drei. 68:71, „der VfL ist wieder im Spiel“, euphorisierte Hallensprecher David Schary 5:30 Minuten vor Schluss.

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Doch Jena konterte im Stile eines Spitzenteams prompt. Drehte kurz auf, zog wieder auf 77:68 und dann sogar 85:69 davon und brachte den verdienten, aber zu deutlichen 91:74-Erfolg souverän nach Hause.

Kapitän Behr: Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können

„Wir haben alles gegeben und gezeigt, dass wir mithalten können“, analysierte Marius Behr. Jena war letztlich abgezockter. „Wir müssen uns weiter einspielen und werden dann unsere Punkte holen“, so der Kapitän.

Ähnlich sah es Hans-Peter Diehr, der Finanzvorstand. „Ich bin nicht total unzufrieden, auch wenn etwas mehr drin gewesen wäre“, resümierte Diehr. „In einigen Phasen waren wir dran. Dann hat Jena aber seine individuelle Klasse gezeigt. Das ist schon eine abgezockte Truppe.“

VfL Sparkassen-Stars Bochum – Medipolis SC Jena 74:91 (48:52)

Viertel: 26:23, 22:29, 9:13, 17:26

Sparkassen-Stars: Kamp (11), Cheesman (5), Dietz (6), Joos (10), Green (12), Hicks (20), Kameric (6), Behr, Rohwer (4), Jung, Winck (ohne Einsatz). Es fehlten: Geske, Servera