Bochum. Neues Licht, neue Anzeigetafel, Fanrückkehr, neue Liga: Die Basketballer der VfL Sparkassen-Stars sind heiß auf den Start in der 2. Liga Pro A.

Die Sonne schien, als sich Spieler und Trainer der VfL Sparkassen-Stars Bochum zum Fotoshooting vor der Zentrale ihres Hauptsponsors versammelten. Viele lächelnde Gesichter. Viel Vorfreude. Am Samstag, 18. September, ist es soweit: Der Aufsteiger bestreitet sein erstes Spiel in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A in der Vereinsgeschichte (19 Uhr). Zu Gast in der Rundsporthalle ist mit Medipolis SC Jena gleich einer der Aufstiegsfavoriten.

„Die 2. Liga Pro A ist Neuland für uns alle, eine große Herausforderung, auf die wir uns sehr freuen“, sagt Hans-Peter Diehr, der Finanzvorstand des Gesamtvereins VfL Astro-Stars Bochum, einem der mitgliederstärksten Basketballvereine Deutschlands. Diehr hat den Basketball in Bochum im vergangenen Jahrzehnt - 2011 wurden die VfL Astro-Stars als Fusionsverein der VfL Bochum BG mit der BG Südpark Bochum gegründet - mit seiner Vorstandscrew Schritt für Schritt groß gemacht.

Dazu zählte eine Professionalisierung samt der Ausgliederung der ersten Mannschaft. Verstärkungen und erforderliche Anpassungen gab es in den letzten Monaten in allen Bereichen. Zum einen personell. Auf Führungsebene etwa in Person von Sparkassen-Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert, der im Vorjahr vom FC Schalke 04 kam. Zudem im Trainer- und Funktionsteam, im Team selbst. Zum anderen in der Struktur und im Marketing.

Etat um 40 Prozent erhöht

Hier dankt Diehr der Stadt für „die hervorragende Unterstützung“, für die Umbauten und Modernisierung der Rundsporthalle Er dankt den treuen und den neuen Partnern für „ihr großes Vertrauen“. Sie ermöglichten es, trotz der Corona-Vorsaison ohne Fans den Etat zu erhöhen um rund 40 Prozent im Vergleich zur 2. Liga Pro B 2020/21.

Hans-Peter Diehr, Finanzvorstand der VfL Astro-Stars Bochum, hat den Verein und auch die Profimannschaft federführend nach oben gebracht in den letzten Jahren.
Hans-Peter Diehr, Finanzvorstand der VfL Astro-Stars Bochum, hat den Verein und auch die Profimannschaft federführend nach oben gebracht in den letzten Jahren. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Was das in Zahlen konkret bedeutet, verrät Diehr nicht. Nur so viel: Jena soll, wie man hört, einen Etat von rund drei Millionen Euro haben. Jena spielt mit drei, vier weiteren Teams damit in einer anderen Liga in der Liga, wenn man so will. Von diesem Budget ist Bochum noch weit, sehr weit entfernt.

Das Ziel der Stars ist es nun erst einmal, Bochum als Standort zu etablieren in der zweithöchsten Klasse des deutschen Basketballs, einer reinen Profiliga. Dazu muss der Rahmen stimmen. Die Spielstätte vor allem.

Statt der Beleuchtung aus Röhren strahlen nun LED-Lampen, es wird neue Standkörbe geben, und die neue Anzeigetafel samt moderner Technik sorgt rundum in der Rundsporthalle für stets aktuelle Statistiken. „Die Halle kommt mit dem neuen Licht, der neuen Anzeigetafel viel moderner, futuristisch daher“, schwärmt Diehr schon jetzt.

Neu ist im Vergleich zur sportlich so furiosen, vom Aufstiegs-Endspiel-Sieg gekrönten Vorsaison ja vor allem das: Es dürfen wieder Fans dabei sein. „Darauf freuen wir uns alle am meisten“, sagt Diehr und betont, dass man weiterhin „mit Vorsicht und klarem Hygienekonzept“ die Rückkehr der Zuschauerinnen und Zuschauer angehe.

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So fasst die Rundsporthalle für Basketball-Spiele der Sparkassen-Stars nun 1500 Zuschauerinnen und Zuschauer. Zugelassen beim Auftakt sind nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt unter 3-G- und in Teilen (Hallen-Innenraum) auch 2-G-Regeln 750 Fans. Der Vorverkauf läuft, wobei 120 Karten längst vergriffen sind: für die Dauerkarten-Inhaberinnen und -Inhaber.

Es wären wohl mehr, wenn die Pandemie eben schon besiegt wäre, was sie ja nicht ist. Und wenn die Fans die Euphorie in der Vorsaison in der Halle hautnah hätten erleben, mitgestalten dürfen.

VIP-Bereich schon ausverkauft

Dennoch, auch das sorgt für Optimismus: Der Verein meldet einen ausvermarkteten VIP-Bereich mit 150 Gästen, irgendwann sollen es mal noch mehr werden. Sie sollen mit dafür sorgen, dass der Kader sportlich stark genug ist, um die Klasse zu halten. Das ist das Kernziel. „Ein Play-Off-Platz wäre ein Träumchen“, sagt Diehr. Dafür müssten die Bochumer von den 17 Mannschaften Achter werden. Mit den drei Abstiegsplätzen jedenfalls wollen sie nichts zu tun haben.

Dafür haben die Bochumer in die Qualität des Kaders investiert. Sie haben „um eine funktionierende Einheit“, so Diehr, sechs neue Spieler verpflichtet. „Wir konnten alle Stammspieler halten, das war uns wichtig“, sagt Diehr. Um sie und die Neuen herum soll unter Führung des Headcoaches Felix Banobre neue Euphorie entfacht und auch mittel- bis langfristig etwas Großes aufgebaut werden in Bochum.

„Wichtig wird natürlich sein, dass unsere neuen Importspieler einschlagen. Ich bin optimistisch“, sagt Diehr mit Blick auf Tony Hicks, Dominic Green oder AJ Cheesman. Dies ist zu Beginn umso bedeutender, weil das Comeback von Schlüsselspieler Niklas Geske weiterhin offen ist. Er kämpfte sich schon mit Achillessehnen-Problemen durch die Play-Offs, sportlich mit größtmöglichem Erfolg. Noch arbeitet Geske nur individuell. Zuletzt fiel zudem auch Lars Kamp, eine weitere Führungskraft, mit Bänderproblemen aus.

Der Kader der Sparkassen-Stars

Mit diesen Spielern gehen die Sparkassen Stars in die neue Saison (in Klammern das Alter).

Tony Hicks (27), Abdulah Kameric (21), Dominic Green (24), Amin Jenkins „AJ“ Cheesman (23), Björn Rohwer (26), Alexander Winck (21/alle neu), Miquel Servera Rodriguez (29), Marius Behr (24), Johannes Joos (26), Niklas Geske (27), Lars Kamp (25), Kilian Dietz (30), Gabriel Jung (20), Lasse Bungart (20), Ben Böther (18).

15 Spieler umfasst der Kader nun, die Saison ist lang: Ab Samstag stehen 32 Partien an. Bis Anfang April wird an fast jedem Wochenende gespielt, mitunter auch zweimal und auch am 23. Dezember (Derby daheim gegen Phönix Hagen) und am 26. Dezember (in Trier).

Mit Jena kommt gleich einer der Favoriten. Zu diesen zählt Diehr auch Bremerhaven, Rostock, Vechta. „Wir sind krasser Außenseiter“, sagt Diehr. „Es muss alles passen, damit wir gewinnen. Und das werden wir mit aller Macht versuchen.“