Bochum. Der neue Spielertrainer der DJK sorgt für den Last-Minute-Treffer im Derby gegen Concordia Wiemelhausen: Die Gastgeber gewinnen mit 2:1

Dass ein Derby seine eigenen Gesetze hat, zeigte sich einmal mehr beim Westfalenliga-Duell zwischen der DJK TuS Hordel und Concordia Wiemelhausen. Am Ende gab’s ein 2:1 (0:0) für Hordel. Das Duell hatte mit den Gastgebern damit einen etwas überraschenden Sieger.

Denn während die Gäste nach zwei guten Partien selbstbewusst an die Hordeler Heide reisten, verlief die Woche für die Gastgeber eher chaotisch. Nach dem Benatelli-Rücktritt übernahmen interimsweise Patrick Polk und Pascal Beilfuß als Spielertrainer Verantwortung. Dann wurde die Hordeler Verletztenliste lang und länger, sodass das Team mit etlichen Nachwuchsakteuren aufgefüllt werden musste. Die Favoritenrolle schien entsprechend klar an die Gäste vergeben.

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Davon war allerdings zumindest zu Beginn nicht viel zu merken. In der ersten Viertelstunde tasteten sich beide Teams zunächst ab. Nach eine Viertelstunde etwa wurden die von Jens Grembowietz trainierten Gäste zwingender und im Hordeler Strafraum wurde es brenzliger. Die Gäste vergaben mehrere gute Gelegenheiten, unter anderem durch Oguz Karagüzel, der den Ball über die Latte drosch. (32.), zwei Minute später traf Reiß nur das Außennetz.

Mit einem 0:0 ging es in die Pause. Mit ordentlich Schwung kamen die Gäste aus Wiemelhausen aus der Kabine: Und legten ein wahrhaftiges Chancen-Feuerwerk hin. Beispielsweise durch ein Peter Rios und wieder Karagüzels . Beide Versuche blieben erfolglos. (51.).

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Keine fünf Minuten später sorgt der frisch eingewechselte Dogan Mehmetoglou für die wohl größte Chance des bisherigen Spiels: Frei auf das gegnerische Tor zulaufend, scheitert er an dem gut reagierenden Wiemelhauser Schlussmann Thorben Schmidt. (57.)

Kaum Großchancen für Hordel bis zur 80. Minute

Das Grembowietz-Team wurde immer drückender, der erste Treffer schien quasi nur noch eine Frage der Zeit. Auch Sebastian Michalsky hatte in der 62. Minute die Wiemelhauser Führung auf dem Fuß, drosch das Leder aber über die Latte. Der Druck der Gäste nahm deutlich zu.

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„Ich weiß nicht wie viele Großchancen wir hatten. Mindestens drei Lattentreffer waren dabei. Es gibt ein schönes Sprichwort: ‘Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie am Ende hinten rein.’ Und so war es dann auch“, sagte der enttäuschte Concordia-Coach nach der Partie. Denn die Chancen auf Seiten der Gastgeber ließen sich bis zur 80 Minute an einer Hand abzählen.

Kleines Fußball-Märchen

Und dann gab’s auch noch ein kleines Fußball-Märchen. Denn der gerade eingewechselten Robin Tanju, einer der Nachrücker aus der A-Jugend, traf mit seinem dritten Ballkontakt zehn Minuten vor dem Ende zur überraschenden Hordeler Führung. Grembowietz: „Da haben wir gut reagiert und weitergemacht.“ Und nur vier Minuten später folgte der Ausgleich durch den ebenfalls eingewechselten Julian Dirks. Er verwertete eine lange Flanke auf den zweiten Pfosten.

Die Gäste warfen alles hinein, wollten unbedingt den Sieg. Doch das entscheidende Tor gelang am Ende den Gastgebern. Patrick Polk netzte nach einem Freistoß per Kopf ein (89.) und ließ Hordel jubeln. „Es ist einfach unglaublich. Natürlich war der Sieg heute etwas glücklich, aber die Jungs haben wirklich gekämpft, alles reingelegt. Und auch die Unterstützung von den Rängen hat uns unglaublich nach vorne gebracht“, resümierte ein überglücklicher Jörg Versen, Sportlicher Leiter der Hordeler. „Wir brauchten die Punkte sehr und wir haben sie geholt. Wenn auch glücklich.“

TuS Hordel - Con. Wiemelhausen 2:1 (0:0)

Hordel: N’Diaye, Schürmann, P. Polk, Kordt, M. Polk, Weißbohn (Tanju, 60.), Beilfuß, Ali Kahn, Denz (Köhler 82.), Stemmermann (86.), Erdmann

Wiemelhausen: T. Schmidt, Schwindt, Fechner, C. Schmidt, Reiß, Gumpert (Berberoglu 61.) , Michalsky, Aksu (Dirks, 84.), Wolters, Rios, Karagüzel (Tüysüz, 87.)

Tore: 1:0 Tanju (79.), 1:1 Dirks (83.), 2:1, P. Polk

Schiedsrichter: Sven Wensing