Münster. Die Sparkassen Stars Bochum benötigen gegen die Baskets Münster am Sonntag einen Sieg. Spiel eins verloren sie denkbar knapp.
Die VfL Sparkassen Bochum sind noch ein Spiel vom Aufstieg in die ProA entfernt. Daran ändert auch nichts die 84:89-Niederlage Im ersten Halbfinalspiel bei den WWU Baskets Münster nichts. Bochum hat am Sonntag beim zweiten Vergleich genau diesen Punkte-Nachteil. Ein Sieg muss her mit mehr als fünf Punkten Abstand.
Spielführer Marco Buljevic verfolgte das Spiel in zivil neben der Bank. Am vergangenen Samstag hatte er im letzten und entscheidenden Gruppenspiel noch auf dem Spielberichtsbogen gestanden. Sein Einsatz wäre möglich gewesen. Trainer Felix Banobre hatte den Routinier darum gebeten, sich für den Eventualfall bereit zu halten, weil Lars Kamp verletzt fehlte.
Diesmal stand der Name von Kamp auf dem Spielberichtsbogen. Die Bochumer Verantwortlichen hatten sich sehr zurückhaltend gegeben, was Kamps Genesung anging. Dass er mitwirken konnte, machte das Bochumer Spiel noch unberechenbarer und schneller.
Geske und Joos spielen mit Verletzungen
Wie wichtig es war, dass Kamp rechtzeitig fit geworden war, zeigte sich zu Beginn des zweiten Viertels. Da verließ Niklas Geske leicht humpelnd das Feld. Er war beim einem Schnellangriff umgeknickt. Geske ist der Anführer des Teams, der beste Werfer und beste Verteidiger. Ein Tape um den Knöchel brachte ihn zurück ins Spiel.
Er blieb nicht der einzige Bochumer mit körperlichen Problemen. Gegen Ende des zweiten Viertels ging Johannes Joos vom Feld und direkt mit einem Bochumer Physio in die Kabine. Er kehrte nicht so schnell wie Kamp zurück. Als er sich vor dem dritten Viertel warmlief, sah das mächtig unrund aus. Er versuchte es dann aber doch. Wenn nicht jetzt, wann dann?
In diesen beiden Halbfinalpartien wird es auch darauf ankommen, wie die Spieler diese Belastung körperlich verkraften können. Bereits am Sonntag steht der zweite Vergleich an. Danach steht der der Aufsteiger fest. Es könnte ein wichtiger Faktor sein, wie viel Sprit die Spieler im entscheidenden, im wichtigsten Spiel der Saison noch im Tank haben.
Diese Spiele kosten Kraft
Damit da möglichst viel drin ist, gaben beide Trainer möglichst vielen Spielern möglichst viel Spielzeit. Münsters Trainer Philipp Kappenstein hatte von seinen zwölf Spielern bis zum Seitenwechsel elf eingesetzt. Bei Bochums Trainer Felix Banobre waren es bis dahin neun von zwölf. Jeder brachte Energie auf das Spielfeld, jeder war wichtig.
Wichtig war vor allem, dass Niklas Bilski und Mikki Servera trafen. Sie erzielten die Punkte, sammelten die wichtigen Dreier, die ansonsten Joos beisteuert. Der aber spielte, sichtbar eingeschränkt durch seinen verletzten Knöchel, zunächst irgendwie nur mit.
Zunächst aber hatten beide Teams damit zu tun gehabt, die Nervosität abzulegen. Die Münsteraner schafften das eher. Nach fünf Minuten führten sie mit 11:6. Erst danach waren auch die Bochumer in diesem ersten Halbfinalspiel angekommen. Sie kamen auf, sie glichen aus, Noah Dickerson besorgte mit zwei erfolgreichen Freiwürfen beim 18:16 die erste Bochumer Führung.
Ein Team schafft den Sprung in die ProA
Das Spiel blieb eng. Auch wenn die Bochumer ihre Führung ausbauen konnten und bald mit mehr als zehn Punkten führten (33:21). Diese beiden Teams kennen sich und kennen es, dass ihre Vergleiche gegeneinander immer bis zur letzten Sekunde, dem letzten Wurf offen sind. Sie bringen sich immer dazu, ihre besten Leistungen abzurufen.
So lagen die Bochumer zwar im vierten Viertel meist mit mindestens sechs unkten, irgendwann aber eben auch nur noch mit vier Punkten vorne. Es war die Phase, in der Münsters Jasper Günther immer wieder unaufhaltbaren Zug zum Korb entwickelte. Fünf Minuten vor Ende waren die Teams beim 76:71 für Bochum nur zwei Würfe von einander entfernt. Nach dem Dreipunktwurf von Cosmo Grühn waren es nur noch zwei Punkte. Kurz danach hatte Münster durch Günther zum 78:76 getroffen und die Führung übernommen.
Am Sonntag wird es das vorerst letzte Mal für eine gewisse Zeit sein. Wer sich in diesem Halbfinale durchsetzt, darf in der nächsten Saison eine Liga höher in der ProA spielen.
Bochum: Geske (15), Dickerson (8), Bilski (8), Kamp (15), Servera (13), Jung, Behr (2), Bungart, Allen (8), Joos (11), Dietz (4), Lang
Viertel: 18:23, 21:25, 21:21, 29:15