Bochum. Vier Teams stehen punktgleich oben in der 2. Liga. Bochum ist vor HSV-Bezwinger Würzburg gewarnt: Das zeichnet die Kickers aus.

Das Aufstiegsrennen in der 2. Liga wird immer enger. Die ersten vier Teams haben nach 22 Spieltagen alle 42 Punkte geholt. Und der Unterschied in der Tordifferenz ist gering: Zwischen dem Immer-Noch-Ersten Hamburger SV (+20) und dem Vierten Holstein Kiel (15) liegen nur fünf Treffer. Dazwischen haben sich Greuther Fürth (18) und der VfL Bochum (17) platziert. Und dahinter sollte man den Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf, die jeweils 36 Punkte und damit sechs weniger haben, nicht abschreiben.

Jeder Punkt zählt? Jeder Treffer zählt!

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Thomas Reis, Trainer des VfL Bochum, darf sich erneut bestätigt fühlen. „Dass jeder jeden schlagen kann, ist nicht nur so daher gesagt“, betont Reis. Sein VfL verlor in Aue mit 0:1. Der HSV, Tabellenerster, in Würzburg, Tabellenletzter, mit 2:3; sowie Kiel am Montagabend beim Topspiel in Fürth mit 1:2. Dies aber äußerst unglücklich bei stark ersatzgeschwächten Franken, die auf drei ihrer vier etatmäßigen Mittelfeldspieler verzichten mussten wegen Sperren und eines Coronafalls (Julian Green).

Hamburger Derby beendet spannenden nächsten Spieltag

Für seinen VfL, sagt Reis, sei es natürlich gut gewesen, „dass die anderen nicht wegziehen, wenn wir es selbst schon nicht schaffen, uns einen Puffer zu erarbeiten.“ Vielleicht gelingt das ja am nächsten Samstag: Um 13 Uhr spielen Kiel gegen Aue, Hannover gegen Fürth und Bochum gegen Würzburg. Am Montagabend dann muss der seit drei Partien sieglose HSV, der schon in der Rückrunde der Vorsaison stark nachließ und den zwischenzeitlich sicher geglaubten Aufstieg noch verspielte, beim enorm formstarken FC St. Pauli antreten.

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Ein Hamburger Derby, das diesmal besonders brisant ist - das Reis zunächst einmal aber überhaupt nicht interessiert. Sein Fokus gilt dem eigenen Match gegen die Kickers. Mit Würzburg kommt zwar immer noch das Schlusslicht der Liga. Die Mainfranken haben sich aber mit guten Leistungen und Punkten herangearbeitet, liegen nur noch fünf Zähler hinter dem Relegationsrang 16.

Würzburg im Aufwind: Gegen Topteams mit weniger Druck?

Zuletzt haben sie gegen die Spitzenteams Düsseldorf und HSV gewonnen (2:1/3:2), in Fürth und Kiel vielleicht nur wegen ungerechtfertigter Elfmeter verloren (1:4/0:1). „Das ist Warnung genug“, sagt Reis. „Gegen die Topmannschaften, was die Tabelle angeht, kann Würzburg befreiter aufspielen als gegen die direkten Konkurrenten. Das machen sie sehr gut.“

Vier Neuzugänge aus dem Winter in der Startelf der Kickers

Trainer Bernhard Trares, seit November im Amt, hat eine Mannschaft geformt, die sich offenbar mehr und mehr findet. Auf viel Rotation verzichtet er und setzt auf etliche Zugänge aus dem Winter, die die Kickers weitergebracht haben.

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Vier der sechs Neuen standen in der Startelf beim HSV-Coup: Rechtsverteidiger Rolf Feltscher (kam aus Los Angeles), Innenverteidiger Christian Strohdieck (SC Paderborn), Mittelfeldmann Martin Hasek (vereinslos/zuvor Sparta Prag) und der junge Marvin Plietinger (SC Freiburg II), der mit Würzburgs bestem Torschützen Ridge Munsy (6 Tore) eine Doppelspitze bildet. Denn Trainer Trares setzt auf ein 4-4-2 mit Raute.

Bis auf Bockhorn sind fast alle Profis im Training

Das aber, betont Reis, soll nicht zur Geltung kommen: „Wir wollen Würzburg aggressiv anlaufen, ihnen keine Luft geben“, sagt er. Vier gegen vier in kurzen, intensiven Sequenzen mit geschlossenem, aktivem Verteidigen und Angreifen stand daher an beim Training am Dienstag. Bis auf Herbert Bockhorn (muskuläre Probleme), dessen Einsatz wie berichtet fraglich ist, sowie den schon länger fehlenden Tom Weilandt und Vasileios Lampropoulos waren alle Profis dabei, auch die am Montag noch fehlenden Maxim Leitsch und Simon Zoller.