Bochum. Auch das Turnzentrum Bochum leidet trotz großer Erfolge unter dem Verbot des Breitensports. Der Verein hofft auf eine Sanierung der Halle.

Auch wenn das Turnzentrum Bochum-Witten erst seit zehn Jahren besteht, gehört es bereits zu Deutschlands erfolgreichsten Vereinen im Nachwuchsleistungssport. Seit diesem Jahr darf sich der Verein „DTB-Turnzentrum“ nennen. Mit der Auszeichnung verpflichtet sich der Verein, Leistungsturner im Alter zwischen elf und 16 Jahren professionell zu betreuen. Zudem ist das TZ Landesstützpunkt.

Die Arbeit zeichnete sich vor kurzem aus. Während die dritte Bundesliga der Männer coronabedingt bereits nach zwei Wettkämpfen abgebrochen wurde, durften die Nachwuchsturner des TZ am 30. Oktober und 1. November beim Deutschland-Pokal und den Deutschen Jugendmeisterschaften in Schwäbisch Gmünd antreten. Für die NRW-Turner ein überaus erfolgreiches Wochenende, bei dem sie unter anderem Pokalsieger sowie Jugend- und Verbandsmeister wurden (wir berichteten) .

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Corona-Krise: Breitensportverbot stellt Turnzentrum vor finanzielle Herausforderung

Aber bei aller Freude über die jüngsten Erfolge bereiten dem Verein die Folgen der Corona-Pandemie Sorgen, wie Vorstandsmitglied Peter Dekowski erzählt. Der Breitensport fällt aufgrund der Coronaschutzverordnung des Landes aktuell komplett weg, und damit brechen auch die Einnahmen aus sämtlichen Kursen weg. Neben dem Leistungssport bietet das Turnzentrum zahlreiche Kurse, darunter Mädchen und Eltern-Kind-Turnen, an. Für den kleinen Verein mit seinen rund 240 Mitgliedern ist der Ausfall eine finanzielle Herausforderung. „Es ist nicht so, dass uns die Sponsoren hier die Tür einrennen. Einen Großteil finanzieren wir aus eigener Kraft. Wenn ein Großteil unseres Angebotes dann, wie jetzt gerade, wegfällt, ist das für uns eigentlich katastrophal“, sagt Dekowski.

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Turnzentrum hofft auf Hilfe vom Landesverband für die Halle und eine Trainerstelle

Derzeit steht der Verein im Austausch mit dem Landesverband. Es geht um ein Konzept, wie eine fällige Sanierung der Turnhalle und eine Landestrainerstelle finanziert werden können. Denn diese sind, so schildert Dekowski, in Deutschland noch Mangelware. Überwiegend finanzieren die Vereine ihre Trainer in Eigenregie. Er sei stolz auf das, was der Verein in den letzten Jahren aufgebaut hat, wünsche sich aber mehr Unterstützung für die Vereine: „Wir wollen nicht nur klagen, aber wir hoffen, dass wir gemeinsam mit der Politik und den Verbänden Lösungen finden, wie wir unsere Arbeit, trotz der aktuellen Einbußen, auch in Zukunft wie gewohnt fortsetzen können.“

Für 2021 können seit einigen Tagen Kurse gebucht werden. Weitere Informationen unter www.tz-bochum.de

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