Bochum. Spiros Koussis (21) ist Jugendwart im Turnzentrum Bochum. Er ist Ansprechpartner für die Kinder, erzählt er in unserer Serie „Junges Ehrenamt“.
Auch wenn sich Spiros Koussis nicht mehr selbst an Reck, Ringen und Co. verausgabt, spielt der Turnsport doch weiterhin eine große Rolle im Leben des 21-jährigen. Seit einem Jahr ist er Jugendwart im Turnzentrum Bochum-Witten. Bei der Organisation von Weihnachts- und Osterfeiern, die in diesem Jahr nicht vor Ort möglich waren und sind aufgrund der Corona-Pandemie, hilft Koussis bereits seit seiner Zeit als aktiver Turner.
„Ich habe dadurch schon immer viel mit den Kindern im Verein zu tun gehabt, als dann vor einem Jahr ein neuer Jugendwart gesucht wurde, habe ich mich aufstellen lassen und wurde letztendlich auch gewählt“, erzählt Koussis. Seitdem organisiert er nicht nur Vereinsfeste, sondern vertritt bei Vorstandssitzungen auch die Interessen der jungen Turner. Seine wichtigste Aufgabe ist aber eine andere, wie er betont: „In erster Linie ist es mir wichtig, dass die Kinder in mir einen Ansprechpartner haben, an den sie sich wenden können, wenn es mal Probleme gibt, sei es im Verein oder auch allgemein.“
Jugendtrainer beim Turnzentrum Bochum war sein großes Vorbild
Wie wichtig eine solche Bezugsperson in jungen Jahren sein kann, weiß Koussis aus eigener Erfahrung. Wenn er von seinem Jugendtrainer Volker Dietz spricht, gerät der angehende Altenpfleger ins Schwärmen. „Mein Trainer war Im Verein der wichtigste Mensch für mich. Wenn man sich allein für das Training 12 Stunden pro Woche sieht, baut sich über die Zeit natürlich ein enormes Vertrauen auf.“
Der Abgang seines Trainers war schließlich auch der Grund, dass Koussis dem Leistungssport den Rücken kehrte: „Der Trainerwechsel hat sich für mich damals angefühlt, als wenn ein Kind seinen Vater verliert. So habe ich dann etwas den Spaß an der Sache verloren und das Turnen nur noch hobbymäßig betrieben.“
Dankbarkeit der Kinder motiviert Koussis
Inzwischen ist Koussis selbst als Trainer tätig, allerdings nicht im Turnen, sondern im Taekwondo. Auch diesen Sport hat er früher selbst betrieben und gibt sein Wissen jetzt ehrenamtlich an Kinder weiter. Viel Freizeit bleibt da nicht, der Schichtdienst im Pflegeheim tut sein Übriges. Koussis ist im ersten Jahr seiner Ausbildung zum Altenpfleger. Maßgeblichen Einfluss auf seine Berufswahl hatte sein ehrenamtliches Engagement, wie er erzählt: „Mir ist es wichtig, mich für meine Mitmenschen einzusetzen und das wollte ich auch im Beruf einbringen, deswegen habe ich mich dann für die Altenpflege entschieden.“
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Koordination von Beruf und Ehrenamt erfordert viel Organisationstalent
Die Koordination von Beruf und Ehrenamt erfordert Organisationstalent, hauptsächlich ist Koussis für Sitzungen und Feste vor Ort. Was er sich wünscht? „Mehr Zeit zu haben, um häufiger vor Ort sein zu können, wäre schön. Das fehlt mir.“ Doch auch so ist der leidenschaftliche Sportler vom Ehrenamt überzeugt.
Wenn er nicht gerade selbst im Fitnessstudio ist, was derzeit ja bekanntlich gar nicht möglich ist, nutzt er in normalen Zeiten, in denen es keinen Sportlockdown gibt, jede freie Minute für seine Schützlinge: „Mich zu engagieren ist ein starkes Bedürfnis von mir. Die glücklichen Gesichter der Kinder zu sehen und ihre Dankbarkeit zu spüren erfüllt mich und zeigt mir, dass sich die Zeit, die man im Verein investiert, lohnt.“
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