Bochum. Jennifer Bieber ist vom schüchternen Mädchen zur selbstbewussten Trainerin geworden. Bei Budokan Bochum übernimmt sie Verantwortung.

Als Jennifer Bieber mit sieben Jahren mit dem Karate beim Budokan Bochum anfing, war sie noch ein schüchternes und zurückhaltendes Mädchen. Heute ist die 25-Jährige eine offene und selbstbewusste Frau. Das schreibt sie auch ihrem Sport sowie ihrem Verein zu und zahlt es mittlerweile mit Tatkraft zurück: Was sie gelernt hat, gibt sie der nächsten Generation weiter – als Organisatorin hinter den Kulissen und seit 13 Jahren als Trainerin.

In ihrer Schulklasse war Bieber die Kleinste und Leiseste. Dementsprechend schwer fiel es ihr damals, richtig aus sich herauszukommen. Als ihre Mutter sie zu Vereinssport überredete, erinnerte sich die damals Siebenjährige an eine Vorführung der Budokan Karateka beim Stadtparkfest, versuchte dort ihr Glück – und fand es.

Jennifer Bieber von Budokan Bochum: Mut und Respekt sind wichtige Säulen

„Bei Karate gehören Mut und Respekt zu den wichtigsten Säulen, das hat mich im Leben weiter gebracht. Auch das Bewusstsein, sich behaupten zu können, als Frau keine Angst haben zu müssen und sich erst gar nicht angreifbar zu machen, war bedeutend für mich“, sagt Bieber, die mittlerweile den Schwarzgurt besitzt.

Junges Ehrenamt- 17 Jahre Karate-Erfahrung

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    Beim Budokan fand sie sich damals schnell ein, fand neue Freunde und feierte in der Jugend auch sportliche Erfolge, gekrönt von der Deutschen Schüler-Vizemeisterschaft im Kumite und der Nominierung für den Bundeskader. Schon mit zwölf Jahren stand sie dann erstmals als Trainerassistentin auf der Matte.„Es macht mir noch mehr Spaß, anderen Karate näherzubringen. Und ich freue mich auf jeden Fall mehr, wenn die Kinder einen Pokal gewinnen, als ich mich damals über meine Erfolge gefreut habe“, erzählt Bieber, die schnell ihre ersten Trainerscheine machte und anschließend auch selbst Kurse anleitete. Erst die Jüngsten im Verein, mittlerweile vermehrt den Erwachsenen- und Leistungsbereich für Kata. „Das ist Detailarbeit, da muss jeder Griff sitzen. Aber das ist genau mein Ding“, sagt sie. Als ihr „Baby“ bezeichnet die 25-Jährige die Frauengruppe, die sie mit aufgebaut hat.

    Jennifer Bieber vermittelt den Kindern nicht nur sportliche Übungen zum Karate, sondern auch Werte.
    Jennifer Bieber vermittelt den Kindern nicht nur sportliche Übungen zum Karate, sondern auch Werte. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

    Auch ansonsten ist Bieber nicht nur als Trainerin engagiert. „Ich bin ein wenig das Mädchen für Alles“, sagt sie schmunzelnd: „Wenn wir zum Beispiel den Budokan Cup organisieren, komme ich zum Aufbau und zum Abbau. Und alles, was dazwischen ist, ergibt sich dann.“ In vorderster Front ist sie bei den regelmäßigen Veranstaltungen abseits des Trainings. „Das ist fester Bestandteil unseres Vereinslebens. Wir legen Wert darauf, eine Bindung zu unseren Mitgliedern zu pflegen, auch außerhalb des Sports“, erklärt Bieber.

    Mindestens vier Mal im Jahr gibt es Ausflüge

    Mindestens viermal im Jahr werden größere Ausflüge unternommen, zum Beispiel zum LaserTag, in den Kletterpark oder in den Tierpark. Das Highlight ist jedes Jahr das Übernachtungswochenende, wo alle im Dojo trainieren, spielen und schlafen können. „Als ich jung war, war es immer ein Höhepunkt. Deswegen habe ich das wieder ins Leben gerufen. Bei den Kindern kommt es genau so gut an wie bei mir früher“, sagt Bieber. Wegen der Corona-Pandemie mussten viele Veranstaltungen dieses Jahr jedoch ausfallen oder nach draußen – zum Beispiel in Form einer Schnitzeljagd durch den Westpark – verlegt werden. Ansonsten läuft der Betrieb aktuell wieder komplett, wobei die Entwicklung der Pandemie ja nicht absehbar ist.

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    Bieber ist neben ihren Organisationsaufgaben und dem eigenen Training zweimal pro Woche als Trainerin auf der Matte aktiv. Tagsüber ist sie außerdem beruflich als Physiotherapeutin unterwegs. „Ich mag es einfach, Menschen zu helfen, sich zu verbessern. In jeder Hinsicht“, sagt Bieber: „Ich finde es wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren, weil ich so dem Verein viel zurück geben kann. Außerdem ist es toll die Athleten in ihrer Entwicklung zu begleiten, auf und neben der Matte.“

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