Bochum. Samstag ist der Tag des 50-jährigen Jubiläums des Frauenfußballs in Deutschland. Für die Frauen des VfL Bochum steht ein besonderes Spiel an.
In der Regionalliga, also in der dritthöchsten Liga Deutschlands zu spielen, das schaffen nur wenige Fußballerinnen. Auf diesem hochklassigen Niveau zu spielen, ist somit etwas Besonderes, auch für die Spielerinnen des VfL Bochum. Auf sie wartet am Samstag, dem Tag des 50-jährigen Jubiläums des Frauenfußballs in Deutschland, jedoch ein Ereignis, das noch seltener ist. In der zweiten Runde des DFB-Pokals empfangen die Bochumerinnen den VfL Wolfsburg im Vonovia Ruhrstadion (14 Uhr).
Gegen die deutschen Meisterinnen, Pokalsiegerinnen und Champions-League-Finalistinnen der vergangenen Saison zu spielen, das ist eine Hausnummer. „Auch wenn sie noch eine Runde hätten warten können, sind wir sehr stolz, dass wir uns dieses Spiel verdient haben und uns mit den Besten der Besten messen können“, sagt Frauen- und Mädchenkoordinator Willi Wernick.
Schmücken können sich die Wolfsburgerinnen mit zuletzt fünf Pokalsiegen sowie vier Meisterschaften in Folge, Champions-League-Finalteilnahmen in den Jahren 2016, 2018 und 2020 sowie Siegen in der Königsklasse 2013 und 2014. Entsprechend dieser Erfolge ist natürlich auch der Kader der Profifußballerinnen hochkarätig besetzt.
Mit Olympiasiegerin und Fußballerin des Jahres 2014 und 2016 Alexandra Popp geht das mit bekannteste Gesicht des deutschen Frauenfußballs auf Torejagd für den grünen VfL. Sie wird aber wohl verletzt fehlen. Spielen werden dagegen die deutschen Nationalspielerinnen Kathrin Heidrich, Lena Oberdorf, Pauline Bremer und Svenja Huth, die norwegischen Nationalspielerinnen Karina Saevik und Ingrid Syrstad-Engen sowie die niederländischen Nationalspielerinnen und Europameisterinnen von 2017 Dominique Janssen und Shanice van de Sanden für den VfL Wolfsburg.
Das ist einiges an Qualität, die in Bochum zu Gast sein wird. Dass es für die Bochumerinnen eine überaus schwierige Aufgabe sein wird, steht außer Frage. „Ein Sieg wäre ein Wunder“, sagt VfL-Trainer Paul Müller. Aber dennoch werde seine Mannschaft alles geben, um es Wolfsburg so schwer wie möglich zu machen. „Enorm wichtig ist eine kompakte Defensivarbeit, bei der wir vernünftig verschieben“, sagt Müller, der dies aber nicht als Aufgabe der Verteidigerinnen sieht. „Da sind alle Spielerinnen gefragt, jede muss in jedem Bereich, in Offensive und Defensive, voll mitziehen.“
Am 4-4-2-Spielsystem ändert sich jedoch nichts, nur die Ausrichtung wird defensiver sein. Aber nicht nur das sportliche Können stellt für Müller eine wichtige Komponente dar. „Die Nervosität müssen die Mädels auf dem Platz ablegen und in den ersten Zweikämpfen und ersten Aktionen Selbstbewusstsein tanken.“
Fest steht aber auch, dass die Bochumerinnen im Moment in guter Form und ebenso voller Vorfreude sind. Chantal Meißner und Jennifer Brinkert sind zwar angeschlagen, werden sich diese Gelegenheit aber nicht entgehen lassen. Fehlen werden jedoch Pia Rybacki und Carina Reis (ehemals Grendel). „Die einzige Möglichkeit um weiter zu kommen, ist gegen den Favoriten zu gewinnen“, sagte VfL-Torjägerin Gizem Kilic auf der Instagramseite des VfL.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die Entscheidung, dass das Spiel ohne Zuschauer ausgetragen werden muss. Verfolgt werden kann die Partie jedoch über den Youtube-Kanal des VfL Wolfsburg.
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