Bochum. Gegen Aue durfte Thomas Eisfeld von Beginn an spielen. Der Mittelfeldspieler des VfL Bochum drängt auch gegen Würzburg in die Startformation.
Die Stimmung beim Training des VfL Bochum ist gut an diesem Mittwoch. Sie passt zum Wetter, das auch Sonne zu bieten hat. Kapitän Anthony Losilla zieht relativ schnell das langärmelige Trainingsoberteil aus. Dass ihm warm ist, kann allerdings auch daran liegen, dass sich Trainer Thomas Reis Übungsformen mit hoher Intensität überlegt hat. Umschaltmomente sind wichtig an diesem Tag, wach bleiben, in der Aktion bleiben. Die Vorbereitung auf die Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers läuft. Thomas Eisfeld hofft, erneut von Beginn an spielen zu dürfen.
Entspannt lehnt sich der Mittelfeldspieler nach dem Ende des Trainings auf das Geländer am Leichtathletikplatz in Sichtweite zum Ruhrstadion. Gegen Erzgebirge Aue bot Reis ihn das erste Mal in dieser Saison von Beginn an auf. Eisfeld hatte 56 Ballkontakte, schoss zweimal aufs Tor, bereite drei Torschüsse vor, spielte 38 Pässe, 34 kamen an, er foulte einmal, lief fast 10 Kilometer – am Ende hatte Bochum mit 2:0 gewonnen.
Im Training anbieten und Willen zeigen
Aktuell fühle er sich fit, antwortet er auf die entsprechende Frage. „Meine Knie merke ich morgens manchmal. Das ist aber normal, wenn man da schon mal operiert wurde. In der Vorbereitung war es natürlich ärgerlich, dass ich einen Muskelfaserriss hatte. Der hat mich etwas ausgebremst. Ich hoffe, dass ich gesund bleibe.“ Natürlich sei es gut, wenn man von Beginn an spielen dürfe. Er sei zufrieden mit seinem Spiel gegen Aue. „Aber das geht sicher noch besser. Es war ein kompliziertes Spiel gegen einen sehr tief stehenden Gegner. Aue hat ja schon vor dem Platzverweis sehr defensiv gespielt.“
Eisfeld musste zum Ende der vergangenen Saison lange warten, bis er regelmäßig spielen durfte. In der Zeit habe er viel gelernt, sagt er nun. „Ich habe gelernt, dass es nichts bringt, wenn man immer wieder Entscheidungen hinterfragt und über Dinge nachdenkt, die man nicht beeinflussen kann. Ich kann mich nur über das Training anbieten, kann da meine Leistung und meinen Willen zeigen. Der Rest kommt von alleine.“
Zulj oder Eisfeld, Eisfeld oder Zulj
So lief es dann ja auch in der vergangenen Saison. Zunächst überzeugte der im Winter verpflichtete Robert Zulj mit guten Leistungen. Erst, als sich Zulj verletzte, kam Eisfeld ab dem 29. Spieltag zurück ins Team. Er nutzte die Chance, spielte gut. Er erzielte ein Tor, bereitete eins vor. Daran, dass der VfL Bochum „Corona-Meister“ wurde, hatte auch Eisfeld einen erheblichen Anteil.
In dieser Saison sah es bislang erneut danach aus, dass sich Reis entscheiden müsse: Zulj oder Eisfeld, Eisfeld oder Zulj. Das Spiel gegen Aue zeigte: Es geht auch mit Robert Zulj und Thomas Eisfeld zusammen. „Wir sind unterschiedliche Spielertypen“, sagt Eisfeld dazu. „Robert will eher den letzten Pass spielen, das Tor vorbereiten. Ich versuche dem Spiel Struktur zu geben.“
Reis spricht mit den Spielern
„Es kann auch mit Thomas Eisfeld und Robert Zulj gehen“, sagt auch Thomas Reis mit den frischen Eindrücken aus dem Aue-Spiel. Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass Zulj und Eisfeld am Sonntag gegen Würzburg in der Startformation stehen werden. Reis lässt sich vier Tage vor dem Spiel nicht in die Aufstellungskarten blicken.
„Die Spieler, die gegen Aue neu ins Team gekommen sind, haben es gut gemacht“, sagt er. „Bei denen, die dann reingekommen sind, wollte ich eine Reaktion sehen. Auch die ist gekommen. Robert Zulj macht ein Tor, Silvere Ganvoula auch, Danny Blum bereitet ein Tor vor. Natürlich könnte das erneut eine Option sein, die drei von der Bank zu bringen. Ich schaue mir die Trainingsleistungen an und werde auch noch mit dem einen oder anderen Spieler sprechen.“