Bochum. Vier Wechsel in der Startelf, drei starke Edeljoker: Der Konkurrenzkampf ist angekommen beim VfL Bochum. So sieht es auch Trainer Reis.
Beim VfL Bochum ist eine spannende Trainingswoche zu erwarten. Der Konkurrenzkampf nämlich, betonte Trainer Thomas Reis nach dem hochverdienten 2:0-Sieg gegen den FC Erzgebirge Aue und dem Sprung auf Tabellenplatz fünf, ist vor der Partie beim Schlusslicht Würzburger Kickers nun endgültig eröffnet.
In den ersten fünf Pflichtspielen gab es stets die – fast – gleiche Startelf. Gegen Aue rotierten wie erwartet vier Spieler in die Anfangsformation. Thomas Eisfeld konnte Pluspunkte sammeln im Mittelfeld, zeigte sich „sehr lauffreudig“, lobte Reis; zudem gefiel er mit Standards. Stürmer Soma Novothny habe 70 Minuten lang „viel geackert. Schade, dass er sich nicht mit einem Tor belohnen konnte“, so Reis mit Blick auf das 1:0 Novothnys, das wegen hauchdünner Abseitsposition zu Recht nicht gegeben worden war.
Bochums Trainer Reis über Chibsah: Er steht uns gut zu Gesicht
Auch Milos Pantovic lieferte das ab, was er kann, ist freilich ein anderer Typ als die pfeilschnellen Gerrit Holtmann oder Danny Blum und hat weiterhin Schwächen im Abschluss. Und Mittelfeldmann Raman Chibsah zeigte gute Ansätze bei seiner Premiere – mit Luft nach oben. „Er hatte einige gute Balleroberungen und damit das, was wir uns erhofft haben“, so Reis. „Er steht uns gut zu Gesicht.“
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Die eingewechselten Etablierten aber waren dann die Matchwinner: Robert Zulj, Silvere Ganvoula, Danny Blum. „Ich weiß um ihre Qualität“, betont Reis. „Ich versuche aus ihnen herauszukitzeln, dass sie noch besser sichtbar wird.“ Zulj zum Beispiel habe sich deutlich besser bewegt als in Braunschweig, sein Tor werde auch ihm gut tun. Was erst Recht für Ganvoula gilt, sein erster Saisontreffer könnte befreiend wirken. Denn so engagiert die „Vertreter“ auch waren: Ein Zulj, ein Ganvoula in Normalform und mit professionellem Einsatz können den Unterschied ausmachen in der 2. Liga. Die Trainingswoche werde nun zeigen, sagt Reis, „ob der eine oder andere dann am Sonntag wieder in der Startformation steht.“
Trainer Thomas Reis erklärt den Systemwechsel
Dabei wechselte der Trainer gegen Aue ja nicht nur Personal, sondern änderte auch sein System. Er stellte er auf ein 4-3-3 mit nur einem Sechser (Losilla) und einer doppel Acht (Eisfeld, Chibsah) um. So wollte man das Auer Spiel früher aufnehmen, erklärte Reis, was gegen die rein defensiv agierenden und dann ja eine Stunde lang in Unterzahl agierenden Gäste insgesamt auch gelang.
Zu bemängeln gab es aber auch einiges, vor allem nach der Roten Karte: Bis zur Pause passte das Positionsspiel nicht, entwickelte Bochum wenig Druck und Gefahr. Außenverteidiger Cristian Gamboa lief plötzlich als Rechtsaußen übers Feld und schob Simon Zoller oft hinter sich. Die Achter boten sich zu weit außen an, im Zentrum fehlten die Anspielstationen. Reis forderte in der Kabine ein klares Positionsspiel, statt salopp gesagt, dieses Durcheinander. Nach dem Wechsel lief es deutlich besser in Überzahl, auch wenn die Treffer erst spät fielen.
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Schlusslicht Würzburg verlangt Hamburger SV viel ab
Ausruhen freilich darf sich Bochum nicht: Würzburg hat zwar erst einen Punkt aus fünf Spielen geholt. Aber auch der Hamburger SV tat sich trotz widriger Umstände lange Zeit schwer, machte aus einem 0:1 letztlich noch ein 3:1. Unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen, der schon nach zwei Spieltagen Aufstiegstrainer Michael Schiele Ende September abgelöst hatte, habe Würzburg eine „gute Entwicklung“ genommen, meint Reis. Vor dem HSV-Spiel hatten die Kickers ja zudem mit widrigen Umständen zu kämpfen. Positive Corona-Befunde erwiesen sich hinterher als vom Labor falsch übermittelt, Abwehrmann Douglas konnte trotzdem nicht mitspielen. Die Kickers verzichten aber auf einen Protest gegen die Wertung des Spiels auch im Sinne des deutschen Profifußballs, teilte der Klub am Montag mit.
Gewarnt ist Bochum ja ohnehin: Auch Eintracht Braunschweig konnte bisher nur eine Partie in dieser Saison gewinnen. Gegen Bochum. Reis: „Die Liga ist sehr eng. Wir werden in Würzburg wieder alles investieren müssen.“
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