Bochum. Gegen den FC Erzgebirge Aue steht für den ambitionierten VfL Bochum bereits viel auf dem Spiel. Kapitän Losilla fordert mehr Einsatz.

Kapitän Anthony Losilla ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hat beim VfL Bochum: Gegen den FC Erzgebirge Aue am Sonntag vor maximal 300 Zuschauern (13.30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion) muss sein Team eine bessere Leistung zeigen. Und gewinnen. Sonst ist sportlicher Krisenalarm beim VfL Bochum, droht wieder ein zäher Abstiegskampf. „Wir müssen jetzt reagieren, wir müssen wieder aufstehen“, sagt der langjährige Mittelfeldstratege des VfL.

Bochums Kapitän kritisiert das Zweikampfverhalten in Braunschweig

Der 34-Jährige, nach wie vor einer der lauffreudigsten Spieler der 2. Liga, will keineswegs alle Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit negativ sehen, nachdem er mit seinem Team in Braunschweig die erste Saisonniederlage kassiert hat. Eine Niederlage, die aber deshalb besonders schmerzt, weil die individuelle Qualität der Bochumer zweifellos höher ist als die des Aufsteigers. „Wir müssen jetzt die Basis wieder herstellen“, fordert der Kapitän. Und meint: aggressiver, leidenschaftlicher, gemeinschaftlicher zu Werke gehen. Losilla: „Unser Zweikampfverhalten in Braunschweig war nicht gut genug.“

Losillas Appell: Nur mit gemeinsamer Arbeit geht es wieder aufwärts

Wenn es fußballerisch nicht rund laufe, müsse man (noch) mehr investieren, meint der Führungsspieler. Im Training am Mittwoch - am Donnerstag war frei – sah auch er diesen geforderten Einsatz bei einem Teil seiner Mitspieler nicht. Dennoch bleibt er optimistisch, am Sonntag den Trend wieder in die richtige Richtung zu drehen. „Wir müssen weiterkämpfen, weitermachen, gemeinsam arbeiten. Wir wollen nach oben schauen“, sagt er.

Beim letzten Heimspiel gegen Aue Ende November, damals noch vor Fans, erzielte Anthony Losilla das 1:0.
Beim letzten Heimspiel gegen Aue Ende November, damals noch vor Fans, erzielte Anthony Losilla das 1:0. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Ralf Ibing

Dabei hat der VfL, hat vor allem Losilla selbst gute Erinnerungen an Aue: Beim 2:0-Heimsieg Ende November 2019 und beim 2:1-Auswärtssieg Mitte Juni in der Vorsaison erzielte Losilla jeweils einen Treffer. Vergangenheit im schnelllebigen Fußballgeschäft, ebenso wie die starken Leistungen des VfL nach dem Re-Start. Bisher fünf Punkte aus vier Spielen entsprechen nicht den Ansprüchen.

Der FCE ist sicherlich kein Gegner, vor dem sich Bochum fürchten muss – aber auch keiner, den man einfach so herspielt. „Wenn wir nicht 100 Prozent abrufen, wird es in der 2. Liga immer schwer“, weiß Trainer Thomas Reis mit dem verärgerten Blick zurück auf das Braunschweig-Spiel.

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Nach gutem Start kassiert Aue in Hamburg einen 0:3-Dämpfer

Aue ist mit einer Pokalblamage in Ulm (0:2) gestartet, hat aber in der 2. Liga die Kurve gekriegt: Der FCE gewann in Würzburg mit 3:0 und holte daheim vier Punkte gegen Fürth (1:1) und den FC Heidenheim (2:1). Am Mittwochabend gab es aber die erste Saisonniederlage: Beim makellosen Spitzenreiter und Aufstiegsfavoriten Hamburger SV setzte es eine klare und verdiente 0:3-Niederlage.

Dabei stellte Aues Trainer Dirk Schuster früh sein System von einem 3-5-2 auf ein 4-1-4-1 um, gegen einen an diesem Abend bärenstarken HSV ohne Erfolg. „Trotzdem ist Aue gut in die Saison gekommen, spielt auch auswärts offensiver als in der Vorsaison“, sagt VfL-Trainer Thomas Reis. Seine Forderung ist klar: Sein Team soll das Spiel dominieren, ohne ins offene Messer zu laufen. Und, natürlich: „Wir wollen den ersten Heimsieg holen.“ Er ist: eine Pflicht. Denn danach geht es nach Würzburg und gegen Fürth, ehe bis zum Jahresende die ganz dicken Brocken kommen: HSV, Düsseldorf, Kiel, Paderborn, Hannover, Heidenheim.

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