Bochum. Das Training am Mittwoch machte wenig Mut auf Besserung beim VfL Bochum. Manager Schindzielorz äußerte sich zur Vertragssituation von Coach Reis.
Es regnete am Mittwochvormittag, und manchmal passt das Wetter dann ja doch zur Stimmung. Zumindest zu der von Thomas Reis. Der stark angefressene Trainer versammelte seine Mannschaft nach dem Abschluss-Spiel im Training elf gegen elf am Mittelkreis. Er wurde laut. Sehr laut.
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Kein Tempo, kein Umschaltspiel, keine Aggressivität: So könnte man die zweimal 12 Minuten und auch die Leistungen beim acht gegen acht zuvor zusammenfassen. Das galt natürlich nicht für jeden, ein Anthony Losilla etwa gibt immer Gas. Aber für viel zu viele. Dass Danny Blum dann als einziger darauf verzichtete, beim obligatorischen gemeinsamen Bälle einsammeln mitzuhelfen und lieber vorzeitig in die Kabine schritt, passte ins Bild. Manuel Riemann rief ihn zurück. Vergeblich. Die Stimmung war, gelinde gesagt, schon mal besser.
Vor allem nach dem maßlos enttäuschenden 1:2 in Braunschweig aber erwartet nicht nur Trainer Reis eine Reaktion. Auch im Training. „Nach einer Niederlage erwarte ich, dass jeder alles dafür tut, es besser zu machen. Das habe ich heute bei vielen nicht gesehen“, erklärte Reis seinen kurzen Wutanfall. „Es ist nicht mein Anspruch, mit Durchschnitt zufrieden zu sein. Und das war heute weniger als Durchschnitt. Der eine oder andere hat mir nicht gezeigt, am Sonntag spielen zu wollen.“
Vier Positionen beim VfL Bochum sind vakant für das Spiel gegen Aue
Jetzt liege es eben auch an ihm, die elf Profis zu finden, die unbedingt spielen wollen, die „die Punkte holen“. Drei Punkte. „Wir haben gegen Braunschweig eine absolut schwache Leistung gebracht“, so Reis. „Für mich war das ein Ausrutscher. Wir müssen es gegen Aue besser machen.“ Die Gäste kassierten am Mittwochabend im Nachholspiel beim Spitzenreiter Hamburger SV ihre erste Niederlage, hatten beim 0:3 keine Chance.
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Dabei dürften gegen Aue sieben Spieler gesetzt sein beim VfL Bochum: Torwart, Viererkette, Anthony Losilla, Simon Zoller. Im Mittelfeldzentrum konkurriert Raman Chibsah mit Robert Tesche. Als Linksaußen kommen Gerrit Holtmann, Milos Pantovic und Danny Blum in Betracht, als Zehner Thomas Eisfeld und Robert Zulj, als Stoßstürmer Soma Novothny und Silvere Ganvoula.
Der Trainer selbst sitzt derzeit fest im Sattel. Kontinuität, Stabilität, Ruhe sind Faktoren, die den VfL auf Sicht nach vorne bringen sollen. Das betonte Sportgeschäftsführer Sebastian Schindzielorz auch bei der Mitgliederversammlung. Schindzielorz lobte Reis für seine Leistungen nach seinem Amtsantritt, vor allem nach dem Lockdown. Reis’ Vertrag allerdings läuft nur noch diese Saison, Gespräche über eine Verlängerung gab es noch nicht. „Wir sind sehr zufrieden, wie die letzte Saison gelaufen ist. Aber in unserer wirtschaftlichen Situation müssen wir ein Stück weit auch auf Sicht fahren. Wir schauen, wann wir dann in die Gespräche einsteigen werden“, erklärte Schindzielorz.
Schindzielorz sieht viel Mentalität im Team
Die Partie in Braunschweig sei ein „Dämpfer“ gewesen, aber auch erst die zweite Niederlage in den letzten 15 Partien. Der Fokus liege nun ganz auf der Partie gegen Aue. „Die Mannschaft besitzt viel Mentalität“, sagte Schindzielorz auf die Frage eines Mitglieds. „Sie hat schon gezeigt, dass sie sich gegen schwierige Situationen stemmen kann. Ich hoffe, dass sie das gegen Aue auch wieder auf den Rasen bringen kann.“
Dabei werden nach Genehmigung von Stadt und Gesundheitsbehörden maximal 300 Zuschauer zugelassen sein, teilte der Verein am Mittwoch mit. Karten für den freien Verkauf gibt es nicht. Kontaktiert werden Fans, die den VfL während des Sonderspielbetriebs 2019/20 mit Wohnzimmertickets unterstützt haben, hinzu kommen Angehörige der Lizenzspieler und VfL-Partner, denen Karten aus Bestandsverträgen zustehen.
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