Bochum. Vor einem Jahr fehlte Maxim Leitsch noch im Spieltagskader des VfL Bochum. Nun ist er Stammspieler und wird auch gegen Braunschweig starten.

Die Länderspielpause ist vorbei. Der Spielbetrieb auch in der 2. Bundesliga geht weiter. Kurz nach dem Mittag machten sich die Profis des VfL Bochum am Freitag auf den Weg Richtung Braunschweig. Dort geht es am Samstag gegen die Eintracht (13 Uhr). Das Abschlusstraining am Freitagvormittag hatten alle Akteure gut überstanden. Bis auf Saulo Decarli und Tom Weilandt sind derzeit alle Spieler fit. Auch Maxim Leitsch. Er hatte in der vergangenen Woche gefehlt, weil er krank war. Der 22-Jährige aber ist aus der Formation der Bochumer derzeit nicht mehr wegzudenken. Vor einem Jahr sah das noch komplett anders aus.

Im Oktober 2019 hatte er in der Saison noch keine Minute für den VfL Bochum gespielt. Eine Muskelverletzung sorgte dafür, dass er nur selten mit der Mannschaft trainieren konnte, fast ausschließlich mit Reha-Trainer Norbert Lemke arbeiten musste. Immerhin war er zur Winterpause dann so fit, dass er mit ins Trainingslager nach Spanien fliegen konnte.

Gegen den Hamburger SV in der Startformation

Im ersten Spiel danach, es ging gegen den späteren Zweitliga-Meister und Aufsteiger Arminia Bielefeld, war er dennoch nicht im Kader. Bochum verlor mit 0:2. Mit dem Spieltag danach sollte sich dann alles für Leitsch ändern. Trainer Thomas Reis stellte ihn im Spiel gegen den Hamburger SV in die Startformation – es ging von Null auf Einhundert für Leitsch. Seitdem hat er jede mögliche Minute gespielt.

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Über seine Entwicklung im vergangenen Jahr mache er sich nicht ständig Gedanken, sagte er in dieser Trainingswoche. „Vor einem Jahr war es ja so, dass ich das Trainingslager mitgemacht habe, im ersten Spiel gegen Bielefeld dann aber nicht einmal im Kader war. Im nächsten Spiel gegen den Hamburger SV stand ich dann gleich in der Startformation. Seitdem bin ich Stammspieler.“

Vertrauen in den eigenen Körper

Inzwischen habe er Vertrauen in seinen Körper und seine Leistungen. „Ich hatte lange Probleme mit dem Schambein. Solche Probleme können langwierig sein. Aber jetzt habe ich sie im Griff, mache spezielle Übungen vor und nach dem Training. Ich weiß inzwischen auch, wenn sich das Schambein bemerkbar macht, dass die Probleme nach ein, zwei Tagen wieder weg sind.“ Fast scheint es, Selbstvertrauen sorge für eine Art Selbstheilung.

Durch die dauerhaft guten Leistungen ist Leitsch auch in den Fokus von U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz gerückt. Junge deutsche Spieler, die in ihrem Verein Stammspieler sind, gibt es aktuell nur wenige. Gegen Moldawien gab er Anfang September sein Debüt in der U21-Nationalmannschaft, wurde früh im Spiel eingewechselt. Gegen Belgien am Spieltag danach durfte er anfangen. Bei den beiden Spielen in dieser Woche fehlte er, weil er krank war.

Hoffnung auf eine EM-Teilnahme

Die Spiele der U21 gegen Moldawien und Bosnien hat er sich dann im Fernsehen angeschaut. Nach den Ergebnissen von Dienstag sieht es wieder gut aus mit der Qualifikation der deutschen U21 für die Europameisterschaft. Deutschland geht als Tabellenführer in das letzte Spiel gegen Wales. Das findet am 17. November statt. „Natürlich hoffe ich, dass ich weiter dabei bin, auch wenn ich jetzt gefehlt habe“, sagte Leitsch. Die Termine, auch die der EM, habe ich auf dem Schirm. Natürlich wäre ich da gerne dabei.“

Aufgrund der Covid-19-Pandemie hat die UEFA beschlossen, die U21-EM in zwei Teilen durchführen. Die Gruppenspiele sollen zwischen dem 24. und 31. März 2021 ausgetragen werden, die Finalrunde zwischen dem 31. Mai und 6. Juni 2021.