Bochum. Der VfL Bochum will aufsteigen. Das hat zumindest Verteidiger Soares gesagt. Vor dem Spiel gegen Osnabrück bremst Trainer Reis die Erwartungen.
Jetzt ist es raus. Der VfL Bochum will aufsteigen. Überraschend ist das nicht. Die Fans des Vereins hoffen immer auf eine Rückkehr in die 1. Bundesliga. Offiziell verkündet wurde das als Saisonziel allerdings nicht. Danilo Soares, der schnelle Linksverteidiger, formulierte das Ziel am Ende des Trainings am Dienstag gegenüber dieser Redaktion. VfL-Trainer Thomas Reis versuchte danach die Ansage wieder einzufangen. Kurz danach sendete der Verein ein Zeichen. Er meldete die Vertragsverlängerung eines weiteren Leistungsträgers.
Torwart Manuel Riemann hat seinen Vertrag bis 2023 verlängert. Der VfL Bochum setzt im Tor, also auf einer Schlüsselposition, auf Kontinuität. Auch Riemann scheint vom Weg des VfL überzeugt zu sein. Genau wie Soares, der kurz nach der Saison etwas überraschend seinen Vertrag verlängert hatte.
Hoffnung auf eine „ruhige Runde“
Er habe auch davon gehört, dass Soares vom Aufstieg gesprochen habe, sagte Reis. Er sei aber nicht dabei gewesen, als der Brasilianer das sagte. So viel steht fest: Reis hätte nichts gegen einen Aufstieg. Er wäre halt nur gerne etwas länger zurückhaltend gewesen. „Danilo Soares hat ja länger Vertrag. Wir wollen zunächst einmal auf dem Teppich bleiben“, sagte er.
Er brauche keinen Spieler zu bremsen. „Ich habe ja auch Ziele und will erfolgreich arbeiten. Ich habe eine tolle Mannschaft zur Verfügung aber zunächst einmal wollen wir nur möglichst lange oben mitspielen. Es gibt Mannschaften, die haben mehr Möglichkeiten als wir. Mein Ziel ist zunächst, eine ruhige Runde spielen.“ Es ist erst der dritte Spieltag und Gegner VfL Osnabrück hat durchaus das Potenzial, Hoffnungen des VfL einen Dämpfer zu verpassen.
Gute Bilanz gegen Osnabrück
Die gute Bilanz gegen Osnabrück, in sechs Vergleichen gab es keine Niederlage, will Reis erst gar nicht heranziehen. Der VfL Osnabrück komme mit Selbstvertrauen, habe letztes Jahr tolle Spiele gezeigt, unbekümmert gespielt. „Sie sind sehr agil“, sagte Reis, „haben eine hohe Laufbereitschaft. Da gilt es Räume zu finden. Dazu haben sie mit Christian Santos einen guten Stürmer geholt. Aggressivität steht bei Osnabrück im Vordergrund. Ich habe versucht, meine Spieler darauf vorzubereiten, damit sie sich nicht wundern.“
Bei der Mannschaft sollte allerdings schon wieder angekommen sein, dass ihr in der 2. Liga auch in dieser Spielzeit nichts geschenkt wird. Gegen St. Pauli verspielte sie trotz überwiegend guter Leistung fast einen 2:0-Vorsprung, gegen Karlsruhe brauchte es viel Glück, um trotz schwacher Leistung aber immer viel Kampf das 1:0 über die Zeit zu bringen.
Gleiche Aufstellung wie zuletzt
Wenn Reis die Wahl hätte, würde er im Zweifel den „schmutzigen“ Sieg nehmen, sagte er auf eine entsprechende Frage bei der Spieltags-Pressekonferenz. „Wenn wir beide Spiele übereinander legen, dann ist es gesamt gesehen okay gewesen, was wir in den ersten beiden Spielen gezeigt haben.“ Mit vier Punkten zu starten sei in Ordnung, allerdings müsse im Vergleich zum Spiel gegen Karlsruhe das Positionsspiel besser.
Versuchen darf das fast die gleiche Aufstellung wie zuletzt. Gerrit Holtmann fehlt gesperrt. Ansonsten sind bis auf Saulo Decarli, der noch länger ausfällt, und Tom Weilandt, der Probleme mit einer Sehne im großen Zeh hat, alle dabei. Also auch Thomas Eisfeld und Herbert Bockhorn, die zuletzt verletzt fehlten.
Blum oder Pantovic
Die Frage des Tages ist daher nur: Wer spielt für Gerrit Holtmann? Möglich sind Danny Blum oder Milos Pantovic. „Wir können den Ausfall gut verkraften“, sagte Reis. „Andere Jungs werden in die Bresche springen. Es war ja klar, dass wir nicht 34 Spiele mit der gleichen Mannschaft spielen würden.“ Blums Stärken seien sein linker Fuß, die Flanken, in der Defensive habe er noch Luft nach oben. „Das würde für Milos Pantovic sprechen“, sagte Reis. „Er hat sich bislang noch nicht mit Toren belohnt.“ Die Entscheidung will Reis nach dem „Anschwitzen“ am Freitagmorgen treffen.