Bochum. Tag der klaren Ansagen beim VfL Bochum. Danilo Soares erklärt sein Saisonziel. Milos Pantovic drängt in die Startelf. Holtmann räumt Fehler ein.
3:0 gewann das Team mit den gelben Leibchen das letzte Trainingsspiel an diesem düsteren Dienstag. Drei Mal ließ Milos Pantovic den Ball im Netz zappeln. Im linken Winkel, mittig rechts, unten rechts. Es gibt ja diese Spieler, die erst richtig aufdrehen, wenn es zählt in der Liga. Und es gibt diese Spieler, die immer Vollgas geben. Zur letzteren Kategorie gehört Milos Pantovic.
„Ich bin heiß. Ich bin bereit. Das zeige ich in jedem Training. Auf mich kann der Trainer mit Sicherheit zählen“, sagte der 24-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion am späten Dienstagnachmittag. Und wirkte dabei nicht minder energisch wie zuvor auf dem Platz.
Pantovic will nach zwei Einwechslungen von Beginn an spielen
Wegen einer Roten Karte aus der Vorsaison war er beim Liga-Auftakt gegen St. Pauli gesperrt, doch das ist Geschichte, davon will Pantovic gar nichts mehr hören. Im DFB-Pokal gegen Engers wurde er eingewechselt, in Karlsruhe ebenso, „auch da habe ich meine Arbeit erledigt“, sagt Pantovic selbstbewusst. Ebenso wie bis zu seinem Platzverweis nach dem erfolgreichen Re-Start in der Vorsaison, als der Flügelstürmer deutlich an Stärke und Profil gewann.
Das will er nun zeigen gegen Osnabrück am Freitag (18.30 Uhr, Ruhrstadion vor maximal 4.395 Fans). Von Beginn an. Und seine Chancen stehen nicht schlecht, Konkurrent Danny Blum muss sich wohl noch gedulden. Gegen den KSC habe man es jedenfalls in Unterzahl ordentlich gemacht, sagt Pantovic,. Gegen Osnabrück gelte es aber von Beginn an, ein besseres Positionsspiel zu zeigen. „Da haben wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen“, meint er.
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Holtmann zu seinem Platzverweis: „Das war sehr naiv“
Eingewechselt wurde der Flügelstürmer, der im Vergleich zum schnelleren, geradlinigeren Blum mehr in die Räume stößt, im Pokal und in Karlsruhe für Gerrit Holtmann. Der wird nun fehlen, weil er ja bei seiner Auswechslung erst Gelb und dann Gelb-Rot gesehen hatte. Wegen Zeitspiels, weil er zweimal den langen Weg zur Seitenauslinie gewählt hatte.
„Das war sehr naiv und sehr unvorteilhaft für die Mannschaft“, räumte Holtmann am Dienstag nach dem Training gegenüber dieser Redaktion ein. „Zum Glück haben wir gewonnen, die Mannschaft hat Moral gezeigt.“ Seine Kollegen dürfen sich nun als kleine Wiedergutmachung auf ein Essen freuen: nicht nur Nudeln gebe es, „ein besseres Essen“, sagt Holtmann zu seiner geplanten „Spende“ ans Team.
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Danilo Soares ist bereit für das Osnabrück-Spiel
Holtmann also wird ausfallen, Danilo Soares dagegen dabei sein. „Alles gut“, sagte Soares beim Blick auf sein bandagiertes Knie. Der Linksverteidiger hatte einen schmerzhaften Schlag abbekommen in Karlsruhe, musste ausgewechselt werden, am Dienstag nahm er aber bereits wieder am Mannschaftstraining teil. Mit vier Punkten aus zwei Spielen ist Soares vorerst zufrieden. „Wir müssen gegen Osnabrück jetzt die kompletten 90 Minuten konzentriert sein“, sagt der Führungsspieler.
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Danilo Soares spricht vom Aufstieg als Ziel
Seinen Vertrag beim VfL hat er im Sommer verlängert um vier Jahre. Sicher nicht, um dauerhaft im Mittelmaß herum zu dümpeln. Soares macht aus seinem Ehrgeiz kein Geheimnis: „In der zweiten Liga kann alles passieren. Unser Ziel ist der Aufstieg, das ist klar. Aber das geht nur step by step.“
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Zwar schränkt auch Soares ein, dass es Favoriten gebe wie den HSV, Hannover, Nürnberg und dass man eben von Spiel zu Spiel denken müsse. Aber grundsätzlich sei es doch normal für alle Teams, oben mitspielen, am Ende aufsteigen zu wollen. Und nach dem Re-Start habe man gezeigt, was möglich ist mit dem VfL. Soares: „Der Verein konnte fast alle Stammspieler halten, wir sind seit einem halben Jahr zusammen, es funktioniert. Also warum nicht? In der 2. Liga ist alles möglich.“
Eisfeld und Bockhorn sind wieder im Mannschaftstraining
Mit einem Sieg gegen den VfL Osnabrück könnte der VfL einen nächsten kleinen Schritt schaffen, sich zumindest vorerst oben festzusetzen. Optionen für die Bank könnten dann auch wieder Thomas Eisfeld und Herbert Bockhorn sein. Beide trainierten am Dienstag nach ihren Verletzungen komplett mit. Nur Tom Weilandt (Fußverletzung), Saulo Decarli (Knieverletzung) und Vitaly Janelt fehlten. Janelt trainierte individuell, sein Wechsel steht bevor. Vollzug gab es aber bis Dienstagabend noch nicht.