Bochum. Silvere Ganvoula, der Torjäger des VfL Bochum, hat sich im Gespräch mit dieser Redaktion zu seinen Ambitionen geäußert. Gegen Pauli wohl vor Fans.
Am Ende des Turniers beim Training des VfL Bochum hatte auch Silvere Ganvoula etwas zu feiern. Zwei Tore binnen weniger Sekunden erzielte er, im fünften und letzten Spiel gab es den ersten Sieg für sein Team, das zuvor vier Mal keine Chance hatte. Ein Erfolgserlebnis, „das ist immer wichtig“, sagt Ganvoula und lächelt. Sechs Mannschaften mit je vier Spielern plus Torwart kämpften um den Sieg. Jeder gegen jeden. Dazwischen gab es noch Laufeinheiten. Eine intensive Angelegenheit in der Hochsommerhitze kurz vor dem Herbst. Manche genossen sie. Andere weniger.
Robert Tesche, Armel Bella-Kotchap, Danny Blum und Danilo Soares waren die Turniersieger, Ganvoula und seine Kollegen die Verlierer. Der Torjäger wird das ebenso verkraften können wie eine Blessur im Nacken, die er vorsichtshalber kühlte. „Nichts Wildes“, sagte er im Schatten am Rande des Trainingsplatzes nach der Einheit im Gespräch mit dieser Redaktion. Ganvoula ist bereit für den Ligastart gegen den FC St. Pauli am Montagabend – und auch für die gesamte Saison beim VfL Bochum?
Ganvoula: „Ich konzentriere mich ganz auf das Hier und Jetzt“
Mit 24 ist der von etlichen Bundesligisten umworbene Stürmer zwar immer noch jung, aber lange genug im Profigeschäft, um sich nicht den Mund zu verbrennen. Um sich alle Türen offen zu halten – in die eine wie in die andere Richtung. „Ich habe einen Vertrag beim VfL Bochum bis 2023“, sagt Ganvoula auf die Frage, ob er über diese, erst am 5. Oktober endende Transferperiode hinaus beim Zweitligisten spielen wird. „Ich mache meinen Job. Ich bin zufrieden hier, fühle mich wohl. Ich konzentriere mich ganz auf das Hier und Jetzt, auf die Arbeit beim VfL Bochum.“ Einerseits.
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Andererseits bleibt auch auf Nachfrage ein klares Bekenntnis aus. Andererseits, so Ganvoula, spielten mehrere Faktoren eine Rolle, liege eine Entscheidung bei den Verantwortlichen des VfL Bochum. Und natürlich sei es auch sein Ziel, höherklassig, in der 1. Bundesliga zu spielen. „Möglich wäre das auch mit dem VfL Bochum“, sagt Ganvoula. Irgendwann. Vielleicht.
Keine Ausstiegsklausel: Die Entscheidung liegt beim VfL Bochum
Dass die Entscheidung beim VfL liegt, den Torjäger ziehen zu lassen oder nicht, hat auch Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz immer wieder betont. Eine Ausstiegsklausel gibt es nicht, der sportliche Wert des Stürmers ist unbestritten, unter Preis soll niemand verkauft werden. Es sei kein Geheimnis, dass es mehr als einen Interessenten gebe, hatte Schindzielorz zuletzt im Gespräch mit dieser Redaktion gesagt. Ein Angebot, bei dem man ins Grübeln kommen müsse, liege aber nicht vor. In Medien genannt wurden zuletzt unter anderem Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart.
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Ganvoula will sich gegen St. Pauli von seiner besten Seite zeigen
Selbstbewusst jedenfalls gibt sich Ganvoula, auch mit Blick auf St. Pauli. „Das erste Spiel ist sehr wichtig für uns“, sagt Ganvoula, der sich beim Test in Dortmund von seiner besten Seite zeigte, beim Pokalspiel gegen Engers einen eher gebrauchten Tag erwischte. Gegen St. Pauli sollen die Fans den Ganvoula sehen, „den man kennt. Vielleicht noch besser als in Dortmund“, sagt er lächelnd.
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Seinem Team, dem VfL traut er eine Menge zu in dieser Saison. „Die Stimmung ist sehr gut, wir haben eine gute Mannschaft. Wenn wir an die Leistungen anknüpfen, die wir nach der Corona-Pause gezeigt haben, haben wir eine Chance, unter die ersten sechs zu kommen. Alles ist möglich.“
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5000 Fans könnten beim Heimspiel gegen St. Pauli dabei sein
Fast alles ist möglich auch für Thomas Reis, den Trainer: Bis auf Saulo Decarli (verletzt) und Milos Pantovic (gesperrt) kann er derzeit alle Spieler nominieren für die Partie gegen St. Pauli, die am Montagabend (20.30 Uhr) womöglich vor rund 5000 Fans steigt. Denn die Bundesländer einigten sich am Dienstag darauf, dass bundesweit einheitlich 20 Prozent der Plätze im Stadion besetzt werden dürfen, sofern die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner am Austragungsort nicht größer oder gleich 35 ist. In Bochum lag die Neuerkrankungsrate zuletzt bei rund 15. Die lokalen Behörden entscheiden nun über das vom VfL eingereichte Konzept. Am Mittwoch will sich der VfL Bochum konkret äußern. Am Donnerstag könnte ein personalisierter Ticketverkauf starten.