Bochum. Nicht alle Spielfelder erfüllen die im Regelwerk festgelegten Maße. Das Spielrecht muss nachträglich vergeben werden – manchmal zähneknirschend.

Die Maße eines Sportplatzes lassen sich nicht ohne weiteres ändern. Wird ein Ascheplatz in einen Kunstrasen umgewandelt, passiert dies schon mal. Damit überall nach Regeln gespielt werden kann, gibt es für einige Spielfelder eine Sondergenehmigung.

Nach den Durchführungsbestimmungen des Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) dürfen Spielfelder auf Kreisebene nicht kürzer als 90 Meter und nicht schmaler als 60 Meter sein. In Bochum erfüllen vier Plätze (Gahlensche Straße, Hasenwinkeler Straße, Havkenscheider Straße, Hordeler Heide, Dickebankstraße, Waldesrand) diese Vorgabe nicht, weshalb sie Sondergenehmigungen erhalten haben.

Genehmigungen auf Kreis- und Verbandsebene

Bernhard Böning, stellvertretender Vorsitzender des Fußballkreises Bochum.
Bernhard Böning, stellvertretender Vorsitzender des Fußballkreises Bochum.

Manchmal auch „zähneknirschend“, wie Bernhard Böning vom Kreis Bochum sagt. Andererseits müssten sie sonst geschlossen werden. Auf überkreislicher Ebene gibt es ebenfalls Sondergenehmigungen. Denn dort dürfen Plätze die Maße von 100 Meter Länge und 64 Meter Breite nicht unterschreiten.

Sechs Meter zu kurz für die Bezirksliga ist etwa der Platz an der Engelsburger Straße, der Heimat von SW Eppendorf und des FC Höntrop. Während der Spiele merken die Mannschaften die Kürze des Spielfeldes. „Teams, die mit langen Bällen spielen, müssen sich erst auf unseren kleinen Platz einstellen. Sie haben anfangs Probleme, auch wenn Diagonalbälle nicht ankommen“, hat Eppendorfs Trainer Martin Baß beobachtet. Seine Spieler kennen den Platz mit wenig Raum. „Wenn man ihn nutzen möchte und mit dem Ball läuft, ist man schnell an der Grundlinie. Auch bei Ballannahmen ist weniger Platz“, sagt Außenspieler Marvin Missun.

Nicht auf allen Sportplätzen rollt der Fußball

Auf wenigen Sportplätzen in Bochum wird kein Fußball gespielt:

Der Rugbyplatz an der Sportanlage zum Schultenhof.
Der Rugbyplatz an der Sportanlage zum Schultenhof.

Auf der Anlage zum Schultenhof ist der American Football beheimatet – laut Sportstättenbedarfsplan der Stadt ausschließlich. Dort trainieren und spielen drei Vereine: AFC Bochum Cadets, Bochum Rebels, Bochum Miners. Der Rasenplatz am Anemonenweg ist für Baseball (Bochum Barflies) reserviert.

Auf dem Sportplatz auf der Heide rollt ebenfalls kein Fußball über den Rasen. Der TV Frisch-Auf Altenbochum ist hier mit der Frisbee unterwegs, und der HSV Eppendorf nutzt die Anlage zum Hundesport. Lacrosse und Jugger gibt’s neben Fußball auf dem Platz Heinrichstraße.

Auf den privaten Sportplätzen der Ruhr-Universität ist außerdem kein Fußballverein zugegen, der sich im allgemeinen Spielbetrieb befindet. Der Fußballplatz an der Essener Straße gehört Thyssen Krupp und ist an die SG Griesenbruch/Ehrenfeld vermietet, die Alten Herren nutzen ihn. In Privateigentum der Familie Steilmann befindet sich noch ein Platz an der Berliner Straße.