Bochum. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Leistungsanforderungen für das Deutsche Sportabzeichen überarbeitet. Gold soll erreichbar bleiben.

In Bochum haben in den vergangenen Jahren konstant mehr als 4300 Personen das Deutsche Sportabzeichen abgelegt. Zuletzt waren es sogar über 5000 Urkunden, die an Bochumer Sportler überreicht wurden. Damit liegt der SSB im Landesvergleich unter den besten fünf der größeren Stadtsportbünde.

Das Leistungsspektrum ist seit der Umstellung des Sportabzeichens im Jahr 2013 breiter geworden. Es gibt nicht nur eine größere Auswahl an Disziplinen, die in den vier Hauptgruppen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination abgelegt werden können. Durch die Staffelung der Leistung in Gold, Silber und Bronze ist die Spanne der zu erreichenden Werte und Zeiten größer geworden.

Jährliche Leistungsüberprüfung

Dies geht auf Untersuchungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zurück, der bislang in jedem Jahr Korrekturen vorgenommen hat. Im Erwachsenenbereich wurden Leistungen einerseits heruntergeschraubt (Bronze), andererseits angehoben (Gold). Der DOSB erfasst jährlich die Leistungen.

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„Dabei ermitteln wir die Verteilung der Werte für Gold, Silber und Bronze in jeder einzelnen Disziplin aller Altersklassen und stellen fest, wie viele Personen die drei Leistungsstufen erreicht haben“, sagt DOSB-Mitarbeiter Norbert Zippel. Danach richtet sich die Frage, ob in dieser Disziplin für eine oder mehrere Altersklassen eine Korrektur vorgenommen werden soll. „20 Prozent der Teilnehmer sollten Gold erreichen können“, verrät Zippel.

Einstufung der Werte ist schwierig

Dies war beispielsweise bei den 25- bis 29-jährigen Männern zuletzt beim 100-Meter-Sprint nicht der Fall, weshalb die Anforderung um eine knappe Sekunde nach unten gesetzt wurde. „Die Einstufung ist schwierig, weil alle das Sportabzeichen machen können, Leistungssportler ebenso wie Einsteiger. Weil die Schnelligkeit aber genetisch bedingt kaum trainierbar ist, haben wir die Werte nach unten korrigiert. Bei der Ausdauer wurden dagegen schon mal Einzelwerte hochgesetzt“, sagt Zippel. Dies trifft vor allem auf den Jugendbereich zu.

Für Frank-Michael Rall, Vorsitzender des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, ist allerdings klar: „Das Sportabzeichen soll kein Konsumprodukt sein, das man im Vorbeigehen mitnehmen kann.“ Das dauerhafte Absenken der zu erbingenden Leistungen sei keine Option, und die Landessportbünde haben nach Angaben des DOSB bei den Korrekturen Mitspracherecht. Denn an ihrer Basis stehen die Prüfer, auch die von den Bochumer Sportabzeichen-Treffs. Sie bekommen am ehesten mit, ob sich die Teilnehmer mit den Anforderungen schwer tun oder nicht.