Bochum. Der Bochumer Experte Florian Hanakam von der Ruhr-Universität gibt Läufern Tipps, was zu einer guten Ausstattung gehört und was überflüssig ist.

Florian Hanakam ist Leiter des Zentrums für Diagnostik und Intervention im Sport an der Ruhr-Uni sowie leidenschaftlicher Läufer. Im Interview spricht über die Ausstattung, über die Läufer verfügen sollten.

Was macht gute Laufschuhe aus?

Schuhe müssen zu dem Läufer passen. Ein Schuh kann auf das Gewicht und das Laufbild oder die Beinachse angepasst werden. Einsteiger sollten sich beraten lassen. Für unterschiedliche Untergründe empfehlen sich unterschiedliche Sohlen.

Florian Hanakam ist Lauf-Experte.
Florian Hanakam ist Lauf-Experte. © Marinko Prsia

Im Wald oder auch unebenen Strecken benötigt der Schuh mehr Profil als auf Asphalt. Dies ist vergleichbar mit Sommer- und Winterreifen bei Fahrzeugen.

Wann ist ein Läufer richtig gekleidet?

Zum Laufen bieten sich Funktionsshirts an. Im Sommer reicht ein Shirt. Bei kühlem Wetter und Wind hilft eine winddichte Jacke. Im Winter können Läufer ein kurzes Shirt unterziehen und ein längeres darüber tragen. Dazu noch eine leichtere Sportjacke. So kann der Schweiß nach außen abgegeben werden.

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Der Körper kühlt nicht aus. Mütze oder Stirnband sind nicht zwingend notwendig, denn die Gefahr einer Unterkühlung besteht nicht.

Was gehört sonst noch zur Ausstattung eines Läufers?

Wichtig ist, dass der Läufer gesehen wird. In der dunklen Jahreszeit sollte er eine reflektierende Jacke oder eine mit auffälliger Farbe tragen. Zudem bietet es sich an, eine kleine Taschenlampe um den Arm zu binden oder eine Stirnlampe zu tragen. Manche benutzen einen Laufgurt, um eine Flasche daran zu befestigen. Empfehlenswert ist zudem Funktionsunterwäsche, die den Schweiß besser abgibt.

Warum laufen Sie gerne?

Frank Möller, 57, Wiemelhausen

"Ich verbinde Laufen mit einem positiven Erlebnis. 1984 habe ich dadurch aufgehört zu rauchen. Ich entwickele sportlichen Ehrgeiz und gebe zum Beispiel bei Wettkämpfen am Ende alles, um mich auszupowern. Trotzdem kann ich mich dabei kontrollieren und fühle mich nach dem Laufen fit."

Claudia Chall, 44, Weitmar

"Ich gehe eigentlich nicht gerne laufen, aber es ist eine günstige Möglichkeiten, sich überhaupt zu bewegen. Wenn ich dann allerdings einmal unterwegs bin, fange ich irgendwann doch an, das Laufen zu genießen. Die Luft, die Geräusche, die Farben, die mir dabei auf der Strecke begegnen."

Christopher Krogull, 25, Hamme

"Laufen ist eine tolle Möglichkeit, abzuschalten und zu sich selbst zu finden. Es ist eine Sportart, bei der es auch mal ohne Ellbogen-Mentalität geht. Es ist ein Sport, bei dem auch der Letzte im Wettkampf noch genauso gefeiert wird wie der Erste. Laufen bringt Menschen zusammen."

Yvonne Miaskowski, 46, Grumme

"Ich gehe gerne laufen, weil es den Kopf frei macht. Ich arbeite im Einzelhandel. Dabei bekomme ich an einem Arbeitstag überhaupt nicht viel Luft und Tageslicht ab. Somit ist Laufen für mich der beste Ausgleich. Jeden Sonntag laufe ich am Kemnader See."

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