Essen. Wohnbau Moskitos empfangen am zweiten Weihnachtstag die Tilburg Trappers. Aber nicht nur wegen des 2:5 in Herne hält sich Vorfreude in Grenzen.

Als der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) Anfang August den Spielplan für die neue Oberliga-Saison veröffentlichte, fiel der Blick der Wohnbau Moskitos gleich auf ein Spiel. Und nein, es war nicht das Revierderby bei den Herner EV Miners am Freitag. Und das können sie ohnehin getrost abhaken nach der 2:5-Niederlage, obwohl die Leistung phasenweise ganz ordentlich war.

Zweiter Weihnachtstag. Heimspiel am Westbahnhof. Gegen die Tilburg Trappers. „Sehr cool“, fand der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher die Ansetzung damals. Am Montag (18.30 Uhr) empfangen die Essener also die niederländische Spitzenmannschaft, aber von der Vorfreude ist nicht viel geblieben. Angesichts der sportlichen Krise sei das Weihnachtsheimspiel „nicht mehr unbedingt ein Highlight“, so Böttcher.

Vor einigen Wochen hatte der ESC noch mit rund 1300 Zuschauern kalkuliert, die Mannschaft habe sich durch die schlechten Auftritte aber viel Kredit bei den Fans verspielt. Nun erhoffe man sich „schon noch 1000 Zuschauer“. Dafür hat der Verein zwei Ticketaktionen ins Leben gerufen: Dauerkarteninhaber am Westbahnhof erhalten kostenlos zwei weitere Tickets in derselben Kategorie dazu.

RWE-Dauerkartenbesitzer zum reduzierten Preis

Und auch für die Essener Fußball-Fans ist etwas dabei: Besitzer einer Saisonkarte bei Rot-Weiss Essen erhalten Stehplatztickets zum reduzierten Preis von acht Euro.

Auf dem Eis sollen die Spieler natürlich für feierliche Atmosphäre sorgen. Schon nach der knappen 2:3-Heimniederlage gegen Tilburg zu Beginn des Monats hatte Trainer Sergej Hatkevitch gebrummelt: „Wir sehen uns am zweiten Weihnachtstag wieder.“ Am Montag wollen die „Mücken“ Revanche nehmen und die Punkte in Essen behalten. „Wir werden alles geben und für Mitch und Kevin Bruijsten kämpfen. Das ist wie ein Länderspiel“, schmunzelt Hatkevitch.

Braylon Shmyr von den Herner EV Miners (li.) im Zweikampf mit dem Moskitos-Stürmer Alexy Dmitriew.
Braylon Shmyr von den Herner EV Miners (li.) im Zweikampf mit dem Moskitos-Stürmer Alexy Dmitriew. © Unbekannt | Uwe Möller

Der Coach konnte mit dem Auftritt seines Teams in der Herner Hannibal zeitweise ganz zufrieden sein. „Es kommt auf die Art und Weise an. Wir haben verloren, aber das war deutlich besser als zuletzt“, resümierte Hatkevitch, den die stattliche Kulisse von 2580 Zuschauern am Gysenberg begeisterte.

Derby startet aufgrund des Andranges etwas verspätet

Das Derby startete mit leichter Verspätung, der Zuschauerandrang war zu groß, hieß es. Doch die Hausherren legten gleich los. Es dauerte keine drei Minuten, bis der Herner Alexander Komov völlig unbedrängt in die Mitte ziehen konnte und ESC-Goalie Fabian Hegmann überwinden konnte – 1:0 für die Miners. Und der zweite Treffer ließ nicht lange auf sich warten: HEV-Stürmer Christopher Seto legte das 2:0 nach (6.) – wieder ging es zu einfach und der Essener Horror-Start war perfekt.

Trainer Hatkevitch nahm erstmal eine Auszeit. Sobald die Miners aufs Gaspedal drückten, wurde es brenzlig für die Moskitos, die im Laufe des ersten Drittels besser ins Spiel fanden. Wenn der HEV sich mal eine Auszeit nahm, waren die Gäste da. Enrico Saccomani und Damian Schneider scheiterten jeweils aus kurzer Distanz an HEV-Torhüter Björn Linda. Der ehemalige Herner Kreuzmann belohnte die Moskitos schließlich mit einem halbhohen Distanzschuss zum 1:2-Anschluss.

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Moskitos waren dem Ausgleich deutlich näher gekommen

Die „Mücken“ waren dem Ausgleich in der Folge deutlich näher als der HEV seinem nächsten Treffer, doch die Miners antworteten prompt. Auf einmal waren die Gastgeber frei durch und nach einem feinen Doppelpass folgte der dritte Torschrei am Gysenberg. Die Moskitos aber holten sich das Momentum im Mitteldrittel zügig zurück. Saccomani, dessen Schuss noch in der Minute zuvor stark von Linda entschärft werden konnte, hatte reichlich Platz im Angriffsdrittel und konnte auf 2:3 verkürzen.

Der folgenden Essener Druckphase setzten die Miners mit dem ersten Powerplay des Abends allerdings ein jähes Ende. Als aus der einfachen Überzahl nach knapp einer Minute ein Fünf-gegen-Drei wurde, stellten der Herner Seto den alten Abstand wieder her. Die Gäste waren aber weiterhin voll im Spiel, zumal sich der HEV immer mal wieder eine Ruhephase gönnte. Doch Herne war effizient: Elvijs Biezais brauchte im Torraum nur noch zum 5:2 einzuschieben.

So haben sie gespielt

Herner EV Miners – Moskitos 5:2.

Drittel: 3:1, 2:1, 0:0.

Tore: 1:0 Komov (3.), 2:0 Seto (6.), 2:1 Kreuzmann (14.), 3:1 Komov (17.), 3:2 Saccomani (24.), 4:2 Seto (29.), 5:2 Biezais (36.).

Strafminuten: Essen 6 – Herne 4. Zuschauer: 2580.

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