Essen. Essener Eishockey-Oberligist ist nach spielfreier Woche gegen die Hannover Indians gefordert. Corona-Zwangspause kann Vor- und Nachteil sein.
Die Last der letzten Tage wird den Spielern und Verantwortlichen der Wohnbau Moskitos wohl erst von den Schultern fallen, wenn der Schiedsrichter am Dienstagabend zum ersten Bully bittet. Zu groß ist der Respekt vor weiteren Corona-Infektionen beim Essener Eishockey-Oberligisten. Gleich Sieben positive Fälle im eigenen Lager hatten die „Mücken“ in der vergangenen Woche außer Gefecht gesetzt. Die drei Heimspiele gegen Hamburg, Halle und Herford mussten allesamt abgesagt werden, auch weil mitunter bei den Gegnern Infektionen aufgetreten waren.
An diesem Dienstag hat die Zwangspause für die Moskitos ein Ende – voraussichtlich, denn ein weiterer positiver Test würde diesen Plan wohl zunichtemachen. Mit den sechstplatzierten Hannover Indians wartet gleich ein hartes Stück Arbeit auf die Essener (20 Uhr, Westbahnhof), die erst am Sonntag das Training wieder aufnehmen konnten. „Es ist natürlich schwer, während der Saison eine Woche zu pausieren. Vielleicht ist unser Rhythmus weg“, befürchtet Moskitos-Coach Frank Petrozza. „Aber was sollen wir machen?“
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Diese Frage wird sich der Deutsch-Kanadier vermutlich auch bei der Zusammenstellung der Reihen stellen. Neben den langzeitverletzten Kreuzmann, Richter und Frenzel fehlen ihm nun auch noch die mit Corona infizierten Spieler. Sechs sind es noch an der Zahl, darunter auch einige Leistungsträger. Bis Dienstag haben jedoch einige Akteure die Möglichkeit, sich aus der Quarantäne frei zu testen. Trotz der komplizierten Corona-Situation könnte die Pause auch ihre guten Seiten gehabt haben für die Moskitos. „Es könnte auch ein Neuanfang sein für uns“, hofft Petrozza.
Ziolkowski ist nach langer Pause wieder fit
Vor der Zwangspause hatten die Essener vier Spiele in Folge gegen direkte Konkurrenten um die Pre-Playoff-Plätze verloren. Mit Thomas Ziolkowski, der seit Ende Oktober mit einer Adduktorenverletzung fehlte, steht den Essenern gegen Hannover wieder eine erfahrene Stütze in der Verteidigung zur Verfügung, die sie in den letzten Monaten so schmerzlich vermisst hatten. Zudem wird Verteidiger Tobias Schmitz sein Debüt im Moskitos-Trikot feiern. Der 24-Jährige war kurz vor Ende der Wechselfrist von den Crocodiles Hamburg an den Westbahnhof gewechselt und trifft nur 24 Stunden nach dem Hannover-Spiel schon wieder auf seinen Ex-Verein, wenn die Essener am Mittwoch Hamburg zum Nachholspiel empfangen (20 Uhr, Westbahnhof).
Mit Heimsieg mit Herforder EV gleichziehen
Nun gilt die Konzentration aber erst einmal dem Duell mit den Indians, an die die Moskitos in dieser Saison gute Erinnerungen haben dürften. Auf eine knappe 5:7-Heimniederlage folgte im Dezember ein überraschender 2:1-Erfolg am Pferdeturm. Für Petrozza aber fange jedes Spiel bei Null an. „Wir müssen die richtigen Entscheidungen mit der Scheibe treffen und die wichtigen Zweikämpfe gewinnen.“ Genau daran scheiterten die Moskitos in den letzten Spielen und auch die offensivstarken Hannoveraner werden wohl jeden kleinen Fehler gnadenlos bestrafen. „Sie haben ein gutes Überzahlspiel und viel Erfahrung in ihren Reihen“, sagt der Moskitos-Coach.
Mit einem überraschenden Heimsieg könnten die „Mücken“ nach Punkten gleichziehen, mit dem Tabellenzehnten Herforder EV. Die Verantwortlichen betonen immer wieder, allein der Klassenerhalt sei das Saisonziel. Die Spieler aber scheinen den festen Fokus auf die Pre-Playoffs gerichtet zu haben. „Sie sind das große Ziel“, betonte erst kürzlich der junge Mees de Wit, der in der letzten Woche seinen Vertrag am Westbahnhof um ein Jahr verlängert hat.
Neue Zuschauerregelung am Westbahnhof
Die Wohnbau Moskitos dürfen nach der durch die Stadt Essen angepassten Coronaschutzverordnung wieder maximal 30 Prozent der Hallenkapazität auslasten. Dies entspricht in der Eissporthalle am Westbahnhof etwa 1200 Zuschauern. Auch die Stehplätze dürfen wieder besetzt werden. Weiterhin gilt Maskenpflicht in der gesamten Halle und ab sofort die 2G plus Regelung für den Zutritt.
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