Mülheim. 40 Jahre DJK Styrum - diese stolze Zahl erreicht Trainer Stephan Schmidt jüngst. Alte Weggefährten erzählen, was den Coach so besonders macht.
Seit nunmehr 40 Jahren steht Stephan Schmidt als Trainer an der Seitenlinie neben dem Handballfeld. Den Großteil seiner langen Trainerlaufbahn hat er bei der DJK Styrum 06 verbracht, mit einem kleinen Abstecher zur GSG Duisburg. Sein Amt als Trainer der Styrumer Herren hat er jüngst niedergelegt, die zweite Damenmannschafts des Klubs, die in der Bezirksliga spielt, wird er aber weiterhin betreuen.
Eines seiner Markenzeichen war über die Jahre sicherlich stets „die emotionale Art an der Seitenlinie“, wie es sein Trainerkollege Carsten Quass beschreibt. Für den Mülheimer Verein und viele seiner (ehemaligen) Schützlinge war er aber weit mehr als nur ein Coach.
Schmidt begann als Styrumer Jugendtrainer
Begonnen hat alles im Jahr 1981, zunächst mit der männlichen A-Jugend der „06er“. War dieses Engagement nur von kurzer Weile, übernahm Schmidt danach die C-Jugend, welche er sechs Jahre betreute. Zu dieser Mannschaft gehörten unter anderem Spieler wie Michael Pelikan, Markus Hartmann, Mark Willemsen, Frank Urban oder Holger Thiel.
Mit dem Wechsel dieser erfolgreichen Jugendmannschaft in die Senioren erfolgte in Styrum nicht nur ein Generationenwechsel, es war auch ein Stück weit der erste Schritt in Richtung Handball auf Verbandsniveau und für Schmidt zugleich die erste Seniorenstation seiner Trainerkarriere. Gemeinsam ging es in den nächsten Jahren von der Kreis- bis in die Landesliga.
Aus der Ballspielgruppe in die Verbandsliga
Aber auch die Nachwuchsförderung ließ „Waldi“ nicht ganz los, das lag nicht zuletzt auch an seinen beiden Kindern. „Mittlerweile war meine Tochter neun Jahre alt und wollte mit ihren Freundinnen auch Handball spielen“, so Schmidt. Was lag da näher, als dass der Vater den Trainer macht?
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Aber auch der jüngere Bruder Alexander sollte schon bald den Weg in die Sporthalle finden. „Als mein Sohn fünf war, gründete ich gemeinsam mit Jürgen Bing Styrums erste Ballspielgruppe“, so Schmidt. Aus dieser Gruppe gehören neben Alexander Schmidt heute noch Michael Mnich und Marvin Wagemakers zum aktuellen Kader des Verbandsligateams. Auch der kürzlich zum VfR Saarn gewechselte Robin Milhorst machte dort seine ersten Handballschritte.
Mittlerweile trainiert der Coach seine Enkel
Allerdings sind die Zeiten, in denen die Styrumer von ihrer guten Nachwuchsarbeit mit Eigengewächsen in den Senioren profitieren können, lange vorbei. Nachdem der DJK vor einigen Jahren auch ihre letzte noch verbliebende Jugendmannschaft abwanderte, war klar, dass ein Neuanfang zwingend notwendig ist. So ging rund 20 Jahre später im Oktober 2017 – erneut auf Initiative Schmidts – mit den „Young Lions“ wieder eine Ballspielgruppe an den Start.
Diese stellen mittlerweile wieder eine erste Styrumer Minimannschaft, die auch an Turnieren teilnimmt. Auch bei den Dreijährigen ist für Nachwuchs gesorgt: „Da betreue ich jetzt mittlerweile meinen Enkel“, sagt Schmidt nicht ohne Stolz.
Alte Weggefährten sprechen nur gut über Stephan Schmidt
Lange gemeinsame Weggefährten schätzen aber vielmehr sein Engagement, das weit über den Sport hinausgeht. „Er hat immer versucht, seinen Spielern, ob groß oder klein, auch im Verein eine familiäre Heimat zu schaffen“, sagt etwa Jürgen Terfort. Das ist auch der Grund, wieso viele ehemalige Spieler und Spielerinnen den Verein seit Jahrzehnten begleiten.
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„Eigentlich war Stephan über das gesamte Handballleben mein Trainer“, erinnert sich etwa Markus Hartmann, besser bekannt als „Harti“ zurück. Mittlerweile unterstützt er Schmidts Team von der Tribüne aus und damit ist er nicht alleine, auch andere ehemalige Spieler kommen noch regelmäßig sonntags in die Halle oder schnüren die Handballschuhe noch für das „Altherrenteam“. So auch Michael Pelikan. Der erinnert sich: „Stephan war nicht nur mein Trainer, sondern auch Erziehungsberechtigter, Vorbild, Vertrauensperson und vor allem ein Freund.“