Mülheim. Uhlenhorst Mülheims Maike Schaunig ist bereits mitten in der Vorbereitung für Olympia 2021. Vorher gibt es aber noch drei Etappenziele.

Noch gut ein halbes Jahr ist es hin bis zur Eröffnungsfeier für Olympia 2021 in Tokio. Für den 21. Juli ist das große Fest geplant. Mittendrin sein möchte dann Maike Schaunig. Die Hockey-Nationalspielerin von Uhlenhorst Mülheim arbeitet deswegen intensiv auf ihr großes Ziel hin und lässt sich auch von den ersten Stimmen aus Japan, die eine Austragung anzweifeln, nicht aus der Ruhe bringen.

„Das beeinflusst mich wenig, weil ich mit mir ausgemacht habe, dass es zu 100 Prozent stattfinden wird. Ich glaube, man kann da nicht halb gar rangehen. Man weiß nie, was passieren wird. Aber man hört ja auch vom IOC-Chef, dass sie alles daransetzen werden, es durchzubringen“, so Schaunig.

Maike Schaunig nutzt die Zeit zu Hause, um die Batterien aufzuladen

Immer das Highlight des Jahres vor Augen, schuftet sie aktuell mit dem Nationalkader, um sich bestmöglich auf höchstes Hockey-Niveau zu bringen.

Eine Woche lang befand sie sich in der Bubble der deutschen Auswahl in Mannheim und verbringt nun sieben Tage zu Hause, ehe es erneut nach Baden-Württemberg geht – immer abwechselnd mit den Herren.

Denn „14 Tage am Stück sind schon sehr lange für ein Trainingslager. Wenn man irgendwo hinfliegt, ist es leichter, mal einen freien Tag einzubauen, aber hier ist es schon gut, nochmal eine Woche rauszukommen, da man sonst nur im Hotel oder auf dem Hockeyplatz ist. Da macht die Zeit zu Hause einiges mit dem Körper und mit dem Geist, um die Batterien noch einmal aufzuladen“, sagt die 24-Jährige, die dafür auch den erneuten Coronatest in Kauf nimmt, bevor es wieder nach Mannheim geht.

Mehrere Tests, getrennte Essenstische, Hygienebeauftragte

„In den Tagen, in denen wir zu Hause sind, sollen wir uns - so gut es geht - isolieren. In Mannheim werden wir dann noch einmal getestet. Wir sind in einer Bubble und haben auch eine Hygienebeauftragte dabei. Und auch die Essenstische sind in die Gruppen aufgeteilt, in denen wir auch anreisen, damit wir zum Beispiel nicht mit den Hamburgerinnen zusammenkommen“, beschreibt Schaunig die Vorsichtsmaßnahmen bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft, bei der sie überhaupt keine Anlaufschwierigkeiten verspürte.

„Für mich war die Pause gar nicht so viel anders als im letzten Winter. Ich habe auch im vergangenen Jahr keine Hallenrunde gespielt. Wir hatten im November den letzten Lehrgang in Moers und ab da stand Athletiktraining und Sprinttraining in Essen und in Düsseldorf auf dem Programm. Und als Kaderspielerin durfte ich ja sogar auf dem Platz Hockey spielen.“

Volles Programm: Pro-League, Europameisterschaft, Bundesliga, Olympia

Sind die Lehrgänge geschafft, ist Schaunigs nächstes Etappenziel auf dem Weg nach Tokio die Pro League. „Ich hoffe, dass die Anfang März wieder starten darf und bin da auch recht zuversichtlich. Da wird es direkt gegen die Niederlande gehen. Das ist auch wichtig, denn bei den Lehrgängen mit der Nationalmannschaft haben wir nur intern gegeneinander gespielt. Das ist super, um etwas auszuprobieren und einzustudieren, aber irgendwann braucht man auch wieder Gegnerinnen“, so Schaunig.

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Neben der Pro-League steht auch noch die Europameisterschaft im Juni in Amsterdam sowie – quasi zwischendurch - die Bundesliga mit Uhlenhorst Mülheim auf dem vollgepackten Programm.

„Und dann geht es ans große Ziel Olympia. Vorher hoffe ich aber, dass wir die Bundesliga zwischendurch noch spielen können. Das ist für die Vereine sehr wichtig. Aktuell absolvieren wir bei Uhlenhorst zweimal in der Woche ein Zoom-Meeting mit Fitness- oder Yoga-Übungen und halten Kontakt zueinander. Da hoffen wir, bald in die richtige Vorbereitung starten zu können“, so Schaunig, die gerade ihren Bachelor in Sozialer Arbeit abgeschlossen hat und sich auch deshalb für ihre Freizeit ein neues Hobby gesucht hat: Malen nach Zahlen.

Schaunig: „Ich bin leider nicht die kreativste und Kunst liegt mir eigentlich auch nicht so. Aber es hilft mir beim Entspannen, da kann ich gut abschalten“ – und Kraft tanken, für Tokio 2021.

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