Witten. Ordentliches Training im Wullenstadion ist inzwischen wieder möglich. Lockdown-Auswirkungen im Einzelnen noch nicht abzuschätzen.
Die Individualsportarten haben von den ersten Corona-Öffnungen Ende Februar profitiert. Patrick Berg, der Abteilungsleiter bei den Leichtathleten der DJK Blau-Weiß Annen, sieht die Bedingungen für seine Sportler aber noch weit entfernt vom Optimum. Allerdings machen ihm die neuen Regelungen Mut, dass die Annener in absehbarer Zeit wieder zur Tagesordnung übergehen könnten.
„Es war ja nicht so, dass plötzlich alle Leichtathleten wieder gemeinsam in die Stadien durften“, sagt Berg. „Ein Vereinstraining in größeren Gruppen konnten wir nicht anbieten. Das Wullenstadion war aber dennoch für das Einzeltraining geöffnet. Für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen war aber nicht unser Verein, sondern jeder einzelne Sportler selbst verantwortlich“, erklärt der Abteilungsleiter.
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So konnten die Athleten ihre Einheiten alleine oder zu zweit absolvieren. Dieses Training bestand zum allergrößten Teil aus Laufeinheiten. „In dieser Phase der Saisonvorbereitung besteht selbst das Grundlagentraining der Hochspringer und das in den anderen technischen Disziplinen aus Kraft- und Konditionsübungen. Das passiert alles auf der Tartanbahn“, so Berg.
Ungewisser Einfluss des Lockdowns auf die Kinder unter 15 Jahren
Im Winter ist bei den Blau-Weißen recht wenig passiert, zumal die Hallensaison komplett abgesagt wurde. „Das war für uns keine große Katastrophe, denn nur wenige unserer Sportler hätten an diesen Veranstaltungen teilgenommen“, sagt der Annener.
Welchen Einfluss der Lockdown auf den Jugendsport hat, vermag er noch nicht genau zu sagen: „Für die Altersgruppe zwischen 15 und 18 Jahren konnten wir detaillierte, auf den Athleten abgestimmte, Trainingspläne entwickeln. Für die Kinder unter 15 war das schon eher mit Schwierigkeiten verbunden.“ Die Jüngeren bräuchten auf jeden Fall eine Praxisanleitung, da sie die Übungen kaum selbstständig erledigen könnten. Im ersten Lockdown konnte man das noch kompensieren: „Wir haben Online-Trainingseinheiten angeboten. Für eine Übergangszeit – denn das war der erste Lockdown – ist das möglich. Nun sind wir schon vier Monate im zweiten Lockdown, da wird das deutlich schwieriger. Ich kann die Auswirkungen auf die jüngeren Altersklassen wirklich noch nicht einschätzen.“
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Immerhin bieten die beschlossenen Änderungen den Leichtathleten die Möglichkeit, wieder ins Training einzusteigen. Bei einer Inzidenz von unter 100 in Nordrhein-Westfalen dürfen seit dem 8. März nämlich maximal 20 Kinder bis 14 Jahre auf Außenanlagen zusammen Sport betreiben.
Einem ordentlichen Training für die Kinder steht nichts mehr im Weg
Bei den Fußballvereinen der Stadt hat das in den vergangenen Tagen zur Rückkehr auf den Trainingsplatz geführt. Und auch bei der DJK BW Annen soll der Sport draußen wieder zum Alltag gehören: „Eine optimale Trainingsgruppe für einen Einzeltrainer bestünde aus zehn Kindern, bei zwei Trainern kann man bis zu 25 Kinder betreuen. Somit steht einem ordentlichen Training für die Kinder nichts mehr im Weg", sagt Berg.
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