Leverkusen. Essenerinnen gewinnen verdient mit 2:1 in Leverkusen. Trainer Högner verstärkt zur zweiten Hälfte die Offensive und sorgt damit für die Wende.
Die SGS Essen kommt in der Frauenfußball-Bundesliga perfekt aus den Startlöchern: Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen den 1. FC Köln legt die Mannschaft von Trainer Markus Högner am zweiten Spieltag bei Bayer Leverkusen den ersten Dreier nach. Und der 2:1-Erfolg gegen den Fünften der Vorsaison war hochverdient. Nach einem unglücklichen Rückstand zur Pause leitet der Essener Cheftrainer mit einem Dreifach-Wechsel in der Offensive die Wende ein.
„Wir haben damit noch mal frischen Wind gebracht“, meinte Högner. „Dieser Sieg heute ist eine wunderschöne Bestätigung für unsere Arbeit in den vergangenen Wochen.“ Neun Neuzugänge zu integrieren, geht auch nicht von selbst. Und vier Punkte aus den ersten beiden Partien geben dem Fußballlehrer die nötige Ruhe, um mit seiner jungen Mannschaft ohne großen Druck weiterzuarbeiten. „Das Selbstvertrauen für die nächsten schweren Aufgaben ist da“, sagte SGS-Coach Högner.
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In Leverkusen sah das zu Beginn nicht danach aus: Den Ball überließen die Gäste zunächst gerne dem Gegner und lauerten mit bis zu sechs Spielerinnen auf der Höhe der Mittellinie auf eine Konterchance. Nach zehn Minuten ging der Plan fast auf: Maike Berentzen nahm auf dem linken Flügel Tempo auf und drang in den Strafraum ein. Doch ihren Abschluss konnte Leverkusens Friedrich gerade noch über das Tor lenken.
Leverkusen schrammte knapp am Rückstand vorbei
So ähnlich zog Berentzen fünf Minuten später davon. Diesmal legte sie quer, doch Carlotta Wamser verpasste den Führungstreffer knapp. Leverkusen blieb aufgrund langer Ballbesitzphasen optisch überlegen, schrammte aber nach einer halben Stunde wieder nur knapp am Rückstand vorbei. Nach einem Eckball flipperte der Ball kurz durch den Fünfmeterraum der Gastgeberinnen, ehe Lena Ostermeier zum Abschluss kam. Die aufgerückte Verteidigerin setzte aber zu hoch an. Kaum später trat auch die Werkself offensiv erstmals in Erscheinung: Nikolic tauchte frei vor dem Essener Tor auf, stand aber im Abseits. Die Angreiferin war bis dato von Selina Ostermeier abgemeldet. Auch in der 39. Minute gewann die Schönebeckerin das Duell, doch Nikolic stocherte den Ball noch zu Blagojevic, die sehenswert per Schlenzer das 1:0 markierte.
Der erste Torschuss von Leverkusen saß
„Eine dumme Aktion“, ärgerte sich Högner über die kalte Dusche. Es war der erste Torschuss der Gastgeberinnen. „Entscheidend war aber unsere Antwort in der zweiten Halbzeit. Schon in der Pause haben die Spielerinnen gesagt, das biegen wir noch um“, schilderte Högner. Und so kam es: Die SGS wartete nicht mehr ab, sondern übernahm das Kommando. Wamser hatte die erste Möglichkeit, scheiterte aus spitzem Winkel an Torfrau Klink.
Nach einer Stunde brachte Högner in Estelle Laurier, Antonia Baaß und Vivien Endemann gleich drei neue Spielerinnen. Und Laurier wäre nach einer Unsicherheit von Leverkusens Keeperin zur Stelle gewesen, doch Klink hielt den Ball im Nachfassen fest.
Endemann schob den Ball ganz cool ein
Drei Minuten später fiel der verdiente Ausgleich: Laurier schickte Jill Baijings in den freien Raum, die auf Endemann ablegte. Und die Angreiferin nahm den Ball ganz cool an und schob überlegt ein. Hätte sie kurz darauf die gleiche Ruhe gehabt, wäre es wohl ein Doppelpack geworden, als ihr Leverkusens Wirtz den Ball unfreiwillig per Kopf vorlegte.
Die SGS gab sich mit dem Remis nicht zufrieden. Beke Sterner schloss nach einer Ecke aber zu unplatziert ab (77.). Vier Minuten vor dem Ende bekam die 18-Jährige ihre zweite Chance: Wieder nach einem Eckstoß von Baijings war sie mit dem Kopf zur Stelle und netzte ein. Die SGS hätte sogar durch Endemann in der Nachspielzeit noch erhöhen können.
Bayer Leverkusen - SGS Essen 1:2 (1:0).
SGS: Winkler – L. Ostermeier, S. Ostermeier, Räcke, Klasen – Piljic (61. Laurier), Senß – Berentzen (61. Baaß), Baijings, Sterner (90. Touon) – Wamser (61. Endemann).
Tore: 1:0 Blagojevic (39.), 1:1 Endemann (64.), 1:2 Sterner (86.).
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