Essen. In der Frauenfußball-Bundesliga hat die SGS Essen eine 1:2-Niederlage kassiert. Das Högner-Team muss erneut einem Rückstand hinterherlaufen.
Die SGS Essen hat ein Problem mit der ersten Halbzeit. Wie schon zuletzt gegen Meppen wachten die Bundesliga-Fußballerinnen nun auch gegen Bayer Leverkusen erst im zweiten Durchgang auf. Diesmal aber wurde die Leistungssteigerung nach enttäuschendem Beginn nicht belohnt. Zwar verkürzten die Essenerinnen durch Carlotta Wamser auf 1:2, mehr ließen die Gastgeberinnen aber nicht mehr zu.
Die Hypothek der beiden Gegentreffer nach zwei schwach verteidigten Standardsituationen in der ersten Hälfte war letztlich zu groß. Bereits nach zwölf Minuten wurde die SGS kalt erwischt. Leverkusens Nikolic kam nach einem Eckball sechs Meter vor dem Tor völlig frei zum Kopfball. Ihr zwölfter Saisontreffer war so reine Formsache.
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SGS-Trainer Markus Högner hatte im Vorfeld eindringlich vor den Qualitäten der Angreiferin gewarnt. Trotzdem fehlte hier die Zuordnung. Und die nächste Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten: Nina Räcke war überhaupt erst kurzfristig fit geworden, musste aber nach nicht einmal einer halben Stunde vom Feld. Für sie kam Katharina Piljic.
Högner setzt auf schnelle Gegenstöße
Im Angriffszentrum bot Högner diesmal Wamser auf und setzte damit auf schnelle Gegenstöße. Nach einer guten halben Stunde schien dieser Schachzug aufzugehen. Die Essenerin nahm Tempo auf und steuerte auf den Leverkusener Kasten zu, doch Turanyi rettete mit einem starken Tackling.
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Zum Abschluss kam Wamser wenig später doch: Essens Jill Baijings brachte den Ball von links scharf vor das Tor der Gastgeberinnen, wo die 17-Jährige sich von Sahlmann nicht bremsen ließ, die Kugel aber aus kurzer Distanz über den Querbalken grätschte.
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Die Werkself war vor dem Tor abgezockter: Nach einer Freistoß-Flanke aus dem Halbfeld erhöhte Tanaka per Kopf drei Minuten vor der Pause auf 2:0. SGS-Torfrau Stina Johannes war mit den Fingern zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Das Abwehrverhalten ihrer Vorderleute aber war erneut schwach.
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Högner schien der Auftritt seiner Elf insgesamt nicht gefallen zu haben und wechselte für ihn untypisch zur zweiten Hälfte gleich drei Mal. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten: Mit Wut im Bauch kamen die Essenerinnen aus der Kabine.
Aus 18 Metern in den Winkel
Und davon schienen die Gastgeberinnen überrascht. Sie schafften es kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Sieben Minuten nach dem Seitenwechsel waren die Gäste wieder zurück im Spiel: Eleni Markou hatte im Mittelfeld einen Ball in den Lauf von Wamser geblockt. Die Essenerin zog aus 18 Metern ab und traf den Winkel. Der Anschluss war hergestellt.
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Die SGS blieb dominant, doch Leverkusen hielt hinten dicht. Erst eine Viertelstunde vor Schluss hatte Jacqueline Klasen nach einer Baijings-Flanke die Chance zum Ausgleich, bekam aber nicht genug Druck auf ihren Kopfball.
Auch wenn die SGS in der Schlussphase noch einmal alle Kräfte bündelte, es war bereits die letzte Möglichkeit.
Bayer Leverkusen - SGS Essen 2:1 (2:0)
SGS: Johannes – L. Ostermeier (46. Ioannidou), S. Ostermeier, Räcke (25. Piljic), Klasen - Markou, Senß (46. Wilde) – Baijings, Feldkamp, Laurier (46. Sterner) – Wamser.
Tore: 1:0 Nikolic (12.), 2:0 Tanaka (42.), 2:1 Wamser (53.).