Essen. Essener Fußballerinnen starten am Samstag gegen Aufsteiger 1. FC Köln in die Bundesliga. Trainer Högner vertraut dem Potenzial seines Teams.

Auf acht Spielzeiten mit der SGS Essen in der Frauenfußball-Bundesliga kann Markus Högner bereits zurückblicken. Vom Abstiegskampf bis zum DFB-Pokalfinale hat er alles erlebt. Dennoch ist der Start in die neunte Saison auch für den erfahrenen Fußballlehrer ein Stück weit eine Reise ins Ungewisse.

„Wir vollziehen gerade einen Umbruch, der noch größer ist als im Vorjahr. Damals hatten wir auch nach den Abgängen noch mehr erfahrene Spielerinnen“, erklärt der Trainer. Der Auftakt am Samstag (16 Uhr, Hafenstr.) gegen den 1. FC Köln könnte damit der Start in eine Art Übergangsjahr werden, in dem das Potenzial der noch einmal verjüngten SGS selbst für Högner nur schwer einzuschätzen ist.

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„Wichtig ist, dass wir uns schnell finden, festigen und stabilisieren. Wenn uns das gelingt und wir die nötigen Punkte einspielen, können wir weitersehen.“ Somit bleibt die wichtigste Aufgabe, nicht in den Abstiegskampf zu geraten.

SGS Essen gewann in der Vorbereitung sieben Spiele

Darüber besorgt, dass es anders kommen könnte, wirkt Högner nicht. Nimmt man die Vorbereitung als Anhaltspunkt, gibt es dazu auch keinen Anlass. Sechs von sieben Partien gewann die SGS. Dabei haben die Essenerinnen immerhin auch ambitionierte Klubs wie Ajax Amsterdam (3:1) und den SC Heerenveen (4:2) geschlagen. Ein Remis gab es lediglich gegen den dritten niederländischen Ehrendivisionär PEC Zwolle.

Carlotta Wamser von der SGS Essen (links) im Testspiel gegen Ajax Amsterdam.
Carlotta Wamser von der SGS Essen (links) im Testspiel gegen Ajax Amsterdam. © Unbekannt | Michael Gohl

„Wir haben gezeigt, dass wir gegen gute Mannschaften bestehen können“, meint Högner. Und das liegt wohl auch daran, dass es charakterlich in der Mannschaft stimme, betont der Trainer: „Wir hatten ein sehr gutes Trainingslager und schnell einen super Teamspirit entwickelt. Daher gehe ich positiv gestimmt in die neue Saison.“

Auftakt ist auch gleichzeitig erste Standortbestimmung

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Vor allem Maike Berentzen und Vivien Endemann, die vom SV Meppen an die Ardelhütte wechselten, taten sich mit einigen Toren in den Testspielen hervor und dürften gute Karten haben, es gleich in die erste Elf zu schaffen. Zumal in Laureta Elmazi eine interne Konkurrentin in der Offensive der SGS wohl noch ausfallen wird. Der Rücken setzte ihr in der Vorbereitung stark zu. Erst in dieser Woche absolvierte die Angreiferin wieder Teile des Mannschaftstrainings.

Högner hätte sie gerne schon gegen Köln mit an Bord gehabt, will aber auch nichts riskieren. Denn gegen den FC erwartet die SGS gleich eine Standortbestimmung, weil die Gäste kein gewöhnlicher Aufsteiger sind. Eben die haben es in der neuen Umgebung für gewöhnlich schwer, den Anschluss zu finden. „Traditionell ist das so. Aber bei Köln sehe ich das nicht. Die haben so viel Erfahrung in der Mannschaft, dass sie ins gesicherte Mittelfeld kommen wollen“, weiß Högner. Und genau dort würde er auch seine Mannschaft, die in Irini Ioannidou und Manjou Wilde bekanntlich auch zwei Spielerinnen an den Auftakt-Gegner verloren hat, gerne sehen.

SGS-Trainer Markus Högner sieht Drei-Klasse-Gesellschaft

Insgesamt erwartet Högner in der neuen Saison eine Drei-Klassen-Gesellschaft, an deren Spitze der VfL Wolfsburg und Bayern München stehen. „Die werden den Titel unter sich ausmachen“, prognostiziert er. „Dahinter sehe ich Turbine Potsdam, Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim im Kampf um den dritten Champions-League-Platz. Der Rest dürfte dann gleichstark sein.“ Wobei Carl-Zeiss Jena womöglich die traditionelle Rolle des Aufsteigers zukommt. „Nach ein paar Spielen wissen wir mehr.“

Am Samstag wird die SGS Essen erstmals wieder vor Zuschauern spielen. 1000 Gäste dürfen im Schachbrettmuster auf der Tribüne Platz nehmen. Eine Tageskasse gibt es allerdings nicht. Stattdessen sind Reservierungen per Mail an sandra.glahn@sg-schoenebeck.de oder telefonisch unter 675959 möglich. Verkauft ist bisher rund die Hälfte der Tickets.

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