Lintfort. Aufstieg futsch: Nach einer schwachen Leistung beim Abstiegsanwärter TuS Lintfort redet Trainer Holger Kulinski nicht lange um den heißen Brei.
Der SC Bottrop hatte mit seinem überraschenden Sieg gegen Straelen wieder zarte Aufstiegshoffnungen bei Adler 07 Bottrop aufkeimen lassen. Doch die Vorlage des Nachbarn konnte die Kulinski-Sieben nicht nutzen. Mehr noch: Die Bottroper machten am Donnerstagabend deutlich, dass ihnen zum Aufstiegsanwärter noch einiges fehlt. Beim abstiegsgefährdeten TuS Lintfort kamen die Adler nicht über ein 25:29 (15:12) heraus. Dem hochmotivierten Gastgeber hatten sie am Ende nur ganz wenig entgegen zu setzen.
Adler 07 Bottrop bekommt seine Fehler nicht in den Griff
„Die Niederlage ist verdient.“ Holger Kulinski redete nach dem Spiel gar nicht erst um den heißen Brei herum. Bottrops Trainer hatte in der Partie gegen Lintfort mehrfach versucht, seine Jungs in die Spur zu bringen, doch das half nur phasenweise und war am Ende dann auch zu wenig. Ausschlaggebend für die fünfte Saisonpleite war die hohe Quote an Unkonzentriertheiten. „Nach zehn krassen technischen Fehlern habe ich aufgehört zu zählen. So gebündelt wie heute habe ich das selten erlebt, das war schon bitter“, so Kulinski.
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Dass es die Bottroper in Kamp-Lintfort schwer haben würden, zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab. Denn was dem Gegner an spielerischer Klasse fehlte, machte er an Einsatz und mannschaftlicher Geschlossenheit wett. Bottrop war darum bemüht, sich abzusetzen, war auch einige Male kurz davor, wurde aber immer wieder eingefangen.
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Bottrop hatte sich aus einem 5:7-Rückstand (11.) zu einer 9:7-Führung gekämpft (17.), ließ es dann aber an der nötigen Konsequenz fehlen. Nur zwei Minuten später war Lintfort wieder in Führung. Kulinski wähnte seine Jungs wieder auf dem richtigen Weg, als sich die Bottroper zur Halbzeit erneut einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet hatten (15:12).
TuS Lintfort legt nach dem Seitenwechsel noch einen Gang zu
Doch nach dem Seitenwechsel zahlte sich die Beharrlichkeit der Lintforter aus, die Bottrop am Kreis kaum Möglichkeiten ließen. „Wir haben heute über die Außen kaum Tore geholt. Überhaupt gab es in unserer Offensive kein Stoßen auf die Nahtstellen. Das war viel zu wenig“, erkannte Kulinski, dessen Hinweise in einer weiteren Auszeit aber nicht erhört wurden.
Der Gastgeber glich in der 42. Minute zum 20:20 aus und hatte nun das Momentum auf seiner Seite. Als Lintfort in der 55. Minute das 26:23 erzielte, war das Spiel so gut wie entschieden. Der Treffer von Henry Nagel zum 24:26 (57.) nährte zwar noch einmal eine zarte Hoffnung, doch die machte Lintfort postwendend zunichte.
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Die verletzten Robin Wortmann und Till Overberg, die ihre Mannschaft nach Lintfort begleiteten, hatten es vor dem Spiel schon geahnt. „Der SC Bottrop macht uns Hoffnung und wir verlieren, das ist doch immer so“, erklärte Wortmann wenige Momente vor Beginn und ergänzte: „Wir müssen hier aber auch für die Jungs vom SC punkten. Auch wir wünschen uns, dass sie den Klassenerhalt schaffen.“ Einen Gefallen konnten die Adler ihrem Nachbarn aber nicht machen. Das machte die Niederlage doppelt bitter.
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