Bottrop. Der SC Bottrop rechnete sich gegen den Aufstiegskandidaten kaum Chancen aus, lag schon sehr deutlich hinten, doch dann drehte das Kellerkind auf.
Purer Handballwahnsinn beim SC Bottrop am Dienstagabend. Mit einer außergewöhnlichen Energieleistung haben sich die Landesliga-Handballer im Nachholspiel gegen den SV Straelen den dritten Saisonsieg geholt und damit nicht nur ein kräftiges Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt, sondern sich sogleich auch Luft im Tabellenkeller verschafft.
Gegen das Spitzenteam aus Straelen, das zuvor erst drei Niederlagen einstecken musste, drehten die Bottroper beim 24:23 (8:14) in Halbzeit zwei auf und düpierten so den Aufstiegskandidaten. Der Jubel darüber war groß.
SC Bottrop wächst in der zweiten Halbzeit über sich hinaus
Die Erlösung war den SC-Akteuren deutlich anzumerken – zuvor erbrachten die Bottroper in dieser für den SC so schwierigen Saison zwar ein ums andere Mal ordentliche Leistungen, zu selten belohnte sich das Team von Trainer Heiko Seidel dafür aber mit Punkten.
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Nicht aber gegen Straelen, wo die Bottroper über sich hinauswuchsen. „Ich glaube, dass wir die beste Halbzeit der bisherigen Saison gesehen haben“, zeigte sich Seidel angetan, „Auch in den ersten 30 Minuten haben wir einiges richtig gemacht, vorne aber noch zu viele Chancen liegen lassen. Darauf haben die Jungs nach dem Seitenwechsel perfekt reagiert.“
SC Bottrop liegt zur Halbzeitpause mit sechs Treffern hinten
Zunächst schien es, als würden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht. Denn die Seidel-Sieben fand zwar mit starker Defensivarbeit gut in die Partie, jedoch wurde die Schwäche des SC in dieser Spielzeit einmal mehr deutlich: Die Bottroper blieben vor dem Straelener Tor zu ineffizient und mussten den SVS nach einem zwischenzeitlichen 7:8 (22.) bis zur Pause noch auf 8:14 davonziehen lassen.
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Während sich die Gäste zur Pause auf der Siegerstraße wähnten, war im SC-Lager Fehleranalyse angesagt. „Wir konnten Straelen bis dato schon gut ärgern, waren uns aber auch darüber im Klaren, dass wir uns durchaus noch steigern konnten“, äußerte sich Seidel, „wir haben gespürt, dass die Chance da ist. Für uns gestaltete sich die Partie fortan wie ein Duell mit einem angeschlagenen Boxer: Entweder er vermöbelt uns richtig, oder wir drehen das Ding.“
Der SV Straelen wird in der Schlussphase immer nervöser
Schließlich sollte letzteres zutreffen, denn nach dem Wiederanpfiff und vor allem in der Schlussviertelstunde zeigten die Bottroper ein anderes Gesicht. Den Gastgebern gelang es, den Rückstand immer weiter schrumpfen zu lassen.
Dadurch wurde der Druck auf Straelen immer größer und bei den Gästen machte sich Nervosität breit. „Am Ende hat uns der Spielverlauf natürlich absolut in die Karten gespielt“, so Seidel, „die Jungs wurden mit fortschreitender Spieldauer immer selbstbewusster und haben alles rausgeholt.“
Während den Gästen minutenlang kein Treffer mehr gelang, spielte sich der SC in einen Rausch und glich sieben Minuten vor dem Ende gar zum 22:22 aus. Es folgte eine hochspannende Schlussphase, in der die Bottroper die Nerven behielten und mit dem letzten Angriff das Tor zum Sieg erzielten.
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