Essen. Essener Zweitligist hat nach der Niederlage beim Tabellenzweiten Nordhorn-Lingen schon beträchtlichen Rückstand. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Es ist die wohl schwierigste Zeit, die Jamal Naji als Trainer bei Tusem Essen mit seiner Mannschaft durchmachen muss. Aufgrund einiger Corona-Fälle verlief die Wintervorbereitung nicht vollends nach Plan, zudem hinkt der Aufstiegsfavorit seinen sportlichen Erwartungen arg hinterher. Sieben Zähler Rückstand auf den ersten Aufstiegsrang, stehen in der grauen Winterbilanz.
Eine 29:32-Niederlage beim Tabellenzweiten HSG Nordhorn-Lingen, das kann passieren. Zumal Nordhorn aus dem Vollen schöpfen konnte und der Tusem personell arg gebeutelt an die niederländische Grenze gefahren war. Doch leisten konnten sich die Essener diese Niederlage nicht, dafür hatten sie nach der Hinrunde keine Basis gehabt.
Tusem Essen ist auf Ausrutscher der Topteams angewiesen
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So ist der Anschluss zur Tabellenspitze vorerst verpasst und der direkte Wiederaufstieg scheint schon Anfang Februar mehr als nur eine Herausforderung für die Essener zu sein. Um es noch einmal spannend werden zu lassen, muss nicht nur das Team von der Margarethenhöhe deutlich besser punkten, sondern die Top-Klubs müssten sich zudem einige Ausrutscher erlauben. Doch sowohl Spitzenreiter Gummersbach als auch Verfolger Nordhorn-Lingen scheinen derzeit stabil zu sein.
Der Tusem bekommt schon seit Saisonbeginn den Sand nicht aus dem Getriebe. Zwar startete er mit vier Siegen, doch insgesamt überzeugend waren viele Auftritte dann doch nicht. Mittlerweile ist die Anzahl der Niederlagen auf sieben angewachsen, zudem reichte es in drei Partien jeweils nur zu einem Unentschieden.
Am Kreis scheint der Abgang von Tim Zechel (HC Erlangen) doch eine größere Lücke gerissen zu haben, als von den Verantwortlichen erhofft. Die Nachfolger Viktor Glatthard, Markus Dangers und Tom Bergner konnten sie jedenfalls bislang nicht stopfen und somit fehlt ein großes Stück Torgefahr. Der Tusem lebte in der Vergangenheit häufig von den genialen Momenten zwischen Zechel und Mittelmann Justin Müller.
Erstliga-Absteiger kommt mit dem Druck nicht klar
Zudem spielen die Essener nicht so befreit auf wie in der Erstliga-Saison, sind stattdessen oft eher verkrampft – und bekommen nur schwer die Kurve, wenn es mal nicht läuft. Dahingehend war die Partie bei der HSG Nordhorn-Lingen fast schon sinnbildlich: Der Tusem startete ganz gut und führte zur Pause, verlor jedoch im Anschluss den Faden und musste den Gegner ziehen lassen.
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„In die zweite Halbzeit kommen wir nicht gut rein und man merkt, dass die Kräfte dann schwinden. Da hatten wir durch die Ausfälle und die noch angeschlagenen Spieler leider nur eine kleine Rotation. Das war dann viel Flickschusterei, gerade was die Abwehr angeht“, erklärt Trainer Naji. Verständlich in gewisser Weise, denn die hohe Kraftanstrengung gegen ein komplett besetztes Topteam ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Am Ende zählen immer die Punkte – und davon hat der Tusem bislang zu wenig, um im Aufstiegsrennen eine entscheidende Rolle spielen zu können.
„Jetzt hoffen wir, dass wir schnell wieder Kräfte sammeln und nächste Woche mit voller Kaderstärke in das Spiel gehen können“, sagt Jamal Naji mit Blick auf die kommende Aufgabe am Freitag gegen den EHV Aue (Anwurf 19.30 Uhr, „Am Hallo“). Sollte der Kader von weiteren Corona-Fällen verschont bleiben und wieder gut gefüllt sein, gibt es jedenfalls keine Ausreden mehr. Ab jetzt zählen nur noch Punkte oder das vor der Saison ausgegebene Ziel – die direkte Rückkehr in die 1. Liga – muss wohl korrigiert werden.
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