Essen. Essener Zweitligist muss am Freitag in dem wichtigen Spiel gegen Nordhorn-Lingen einige Ausfälle kompensieren. Auch Vorbereitung hat gelitten.
Kurz vor dem Start in die Rückrunde hat es auch die Handballer des Tusem Essen erwischt. Das Coronavirus macht beim Zweitligisten die Runde, so dass vor dem wichtigen Spiel bei der HSG Nordhorn-Lingen am Freitag (19.30 Uhr, Euregium) gleich mehrere Akteure ausfallen werden. Ausgerechnet gegen eines der Topteams der Liga, gegen den der Tusem in den vergangenen Duellen ohnehin immer den Kürzeren gezogen hatte.
„Es ist mehr als fraglich, in welcher Formation wir in Nordhorn auflaufen werden“, sagte Trainer Jamal Naji am Donnerstag. Das Coronavirus hat Dennis Szczesny, Nils Homscheid, Eloy Morante, Felix Klingler, Justin Müller und Noah Beyer lahmgelegt. Während Morante, Klingler und Müller mittlerweile bereits als genesen gelten, werden Szczesny, Beyer und Homscheid definitiv ausfallen.
Bei Tusem Essen ist die Situation äußerst angespannt
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Doch auch die Genesenen dürften noch keine Top-Leistung liefern können, denn laut Naji seien sie noch nicht über 60 Minuten belastbar. Zudem wird Markus Dangers aufgrund von Wadenproblemen ebenfalls nicht spielen können.
Vor dem Spiel beim Tabellenzweiten ist die Situation beim Tusem also mehr als angespannt. Der Aufstiegskandidat steht nach der durchwachsenen Hinrunde ohnehin unter Druck, denn noch ist die direkte Rückkehr in die 1. Liga das Ziel – und ausgerechnet bei einem der größten Konkurrenten im Aufstiegsrennen reisen die Essener nun auf der letzten Felge an.
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„Das wird eine Mammutaufgabe, da müssen wir uns nichts vormachen“, gesteht Jamal Naji, der sich mit seinem Team kaum nach Plan vorbereiten konnte: „Es war durch die Ausfälle immer wieder Flickschusterei. Taktisch konnten wir nicht viel machen, dafür haben uns immer wieder die Schlüsselspieler gefehlt. Wir haben nur individuell an einigen Basics arbeiten können.“
Gastgeber Nordhorn hat kein Problem mit Corona-Ausfällen
Auf der anderen Seite steht die HSG Nordhorn-Lingen nahezu unversehrt da. Der Mitabsteiger ist auf Kurs, dürfte nach einer gelungenen Hinserie mit breiter Brust in die Partie gehen und hat die große Chance den Vorsprung auf den Tusem auf sieben Punkte auszubauen. Zumal die Essener durchaus als Lieblingsgegner gelten, wenn man sich die vergangenen Duelle anschaut. Die letzten vier Begegnungen gingen allesamt an die Emsländer. „Zuletzt sahen wir in diesen Spielen nicht so gut aus. Auch dieses Mal wird Nordhorn der klare Favorit sein und wir müssen schauen, was da für uns möglich ist“, sagt Naji.
Der Essener Trainer drückt also vor dem Rückrundenstart auf die Euphoriebremse und versucht, die aktuelle Lage möglichst nüchtern zu betrachten. Dennoch will der 35-Jährige mit seiner Mannschaft die Partie nicht abschenken: „Wir wollen das Beste herausholen. Es ist natürlich ein wichtiges Spiel, um oben dranzubleiben und deswegen müssen jetzt alle Jungs für die anderen in die Bresche springen.“
Jonas Kämper rückt aus der zweiten Mannschaft nach
Unter anderem steht daher Jonas Kämper erstmals im Kader des Zweitligisten. Der Rückraumspieler rückt aus der zweiten Mannschaft in den Kader und habe, so Naji, im Training gute Eindrücke hinterlassen. Zudem darf der Tusem auf den Einsatz von Kreisläufer Tom Bergner zählen, der in der Hinrunde häufig gefehlt hatte, weil er beim Bergischen HC aushelfen musste.
Der Tusem wird in Nordhorn mehr als nur gefordert sein, denn dort wartet ein absoluter Aufstiegsfavorit. In Rechtsaußen Robert Weber und dem ehemaligen Essener Georg Pöhle im Rückraum hat die HSG zwei starke Waffen im Angriff, aber auch in der Deckung wird der Gastgeber wohl nur schwer zu knacken sein. „Sie sind sehr breit aufgestellt“, weiß Jamal Naji, der das von seiner Mannschaft aktuell nicht behaupten kann.
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