Essen. Essener Erstligist macht weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt. Kurz vor Schluss hält SGS-Torfrau Sophia Winkler den wichtigen Punkt fest.

Die SGS Essen ist dem vorzeitigen Klassenerhalt in der Frauenfußball-Bundesliga ein kleines Stückchen nähergekommen. Gegen Bayer Leverkusen erkämpfte sich Schönebeck ein nicht unverdientes 1:1. Nach einem frühen Gegentreffer brachte Ella Touon die Essenerinnen in einer an Höhepunkten armen Partie zurück. Torfrau Sophia Winkler sicherte den Punktgewinn mit einer starken Leistung. Selbst vom Elfmeterpunkt war sie nicht mehr zu überwinden.

Zunächst erwischte der Favorit aus Leverkusen den besseren Start und sorgte gleich für Hochbetrieb in der Essener Viererkette. Zum Abschluss kamen die Gäste nicht, dafür machten sie Bekanntschaft mit der Abseitsfalle der SGS. Nach knapp einer Viertelstunde sorgte Schönebeck erstmals für Entlastung. Ein erster Abschluss von Antonia Baaß geriet aber zu zentral.

SGS Essen übernimmt Kontrolle und erhält Nackenschlag

Als die Gastgeberinnen immer mehr die Spielkontrolle an sich rissen, folgte der Nackenschlag: Nikolic traf zum 0:1 für Leverkusen. Marti hatte im Mittelfeld zu viel Platz und flankte aus dem Halbfeld an den Elfmeterpunkt, wo die Angreiferin den Ball per Hinterkopf ins lange Eck beförderte. Eine schöne Aktion von Nikolic, die sich aber auch erstaunlich vieler Freiheiten im Essener Strafraum erfreute.

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Mit der Führung im Rücken überließen die Gäste der SGS bereitwillig den Ball und begaben sich in Lauerstellung. Torraumszenen blieben aber zunächst aus. Dafür standen zwei Entscheidungen von Schiedsrichterin Naemi Breier vor der Pause im Mittelpunkt. Erstmals nach einem schnellen Angriff der Werkself: Wieder steuerte allein auf das Essener Tor zu, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Torfrau Sophia Winkler. Den Nachschuss versenkte die Angreiferin im Essener Tor (38.).

Fee Kockmann von der SGS Essen im Angriff gegen die Leverkusenerin Juliane Wirtz.
Fee Kockmann von der SGS Essen im Angriff gegen die Leverkusenerin Juliane Wirtz. © Unbekannt | Michael Gohl

Schiedsrichterin Breier gibt Leverkusener Tor nicht

Doch Breier pfiff ab und deutete ein Handspiel an. Das aber gab es nicht. Auch der vorangegangene Zweikampf Wieders mit Lena Ostermeier schien im Rahmen des Üblichen gewesen zu sein.

Zwei Minuten später war das Glück aufseiten der Gäste: Die bereits verwarnte Arfaoui ging im Mittelfeld mit gestrecktem Bein gegen Essens Ostermeier zur Sache. Breier sprach eine letzte mündliche Verwarnung aus. Nach der Pause blieb die Angreiferin wohl vorsorglich in der Kabine.

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Auch die SGS wechselte: Vivien Endemann kam ins Spiel - und belebte die Essener Offensive umgehend. Von Ella Touon in Szene gesetzt, scheiterte sie zwar an Bayer-Torfrau Klink, den Abpraller aber nickte Touon artistisch zum 1:1 (53.) ein.

Nur ganz wenige Höhepunkte nach dem Ausgleich

Anschließend wurden weiter im Mittelfeld fleißig die Schienbeinschoner bearbeitet. Höhepunkte hatten Seltenheitswert. SGS-Torfrau Winkler verhinderte einen Rückstand, als sie nach rund einer Stunde einen zu kurz geratenen Rückpass knapp vor der heranstürmenden Wieder klärte.

Erst in der Schlussphase begegneten sich beide Teams mit offenem Visier. Und dann überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst setzte Essens Nina Räcke nach einem Freistoß zu hoch an (78.), ehe Enderle auf der Gegenseite völlig frei an der starken Winkler scheiterte (79.). Wenig später verzog Essens Endemann aus aussichtsreicher Position, Estelle Laurier wurde im letzten Moment kurz vor dem Leverkusener Tor noch gestoppt (83., 85.).

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SGS-Torfrau Winkler pariert Foulelfmeter kurz vor Schluss

Die beste Chance auf den Siegtreffer aber hatten die Gäste: Eine Bogenlampe flog in den SGS-Strafraum, wo Essens Winkler zu spät herauskam. Nikolic schoss zwar drüber, blieb danach aber an der Essener Torfrau hängen. Die unparteiische Breier zeigte auf den Punkt. Elfmeter in der 87. Minute! Streiten und diskutieren musste man danach nicht unbedingt, denn SGS-Torfrau Winkler parierte den schwach geschossenen Strafstoß von Pollak und hielt für die SGS Essen den einen Punkt fest.

„Es war top, wie wir aus der Kabine gekommen sind“, sagte die SGS-Torschützin Ella Touon nach dem Schlusspfiff. „Wir hatten uns vorgenommen, noch einmal eine Reaktion zu zeigen, und wollten auf keinen Fall dieses Spiel verlieren. Und das hat jeder von uns gezeigt und bis zur letzten Minute alles gegeben.“

So haben sie gespielt

SGS Essen- Bayer Leverkusen 1:1 (0:1).

SGS: Winkler – Touon, S. Ostermeier, Räcke, Meißner (77. Laurier) – L. Ostermeier – Berentzen (62. Sterner), Baijings (46. Endemann), Senß, Baaß (86. Hils) – Kockmann.

Zuschauer: 759.

Tore: 0:1 Nikolic (18.), 1:1 Touon (53.).

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